Stanford meldete sich nach zwei schwachen Spielen gegen Oregon State und Washington State mit einem 30:22-Erfolg gegen Washington eindrucksvoll im Rennen um den Einzug in das Championship Game der Pac-12 Conference zurück. Entscheidend war, dass RB Bryce Love trotz einer noch nicht ganz auskurierten Knöchelverletzung, die er sich vier Wochen zuvor gegen Oregon zugeszogen hatte, an die Leistungen in den Spielen vor der Verletzung anknüpfen konnte. "Ich hatte definitiv das Gefühl, dass ich im Verlauf des Spiels immer mehr zu meinem Rhythmus gefunden habe", erklärte der Heisman-Trophy-Kandidat, der gegen Oregon State ganz gefehlt und bei der Niederlage bei Washington State in der letzten Woche nur eingeschränkt eigesetzt worden war, seine Leistung. Dank seiner Läufe funktionierte die gewohnte Spielanlage, den Gegner über langen Ballbesitz mürbe zu machen, auch gegen eine der Top-Defenses im bisherigen Saisonverlauf wieder wie geplant. "Sie zogen ihr Spiel besser durch als wir unseres. Sie halten den Ball, verbrauchen viel Spielzeit, versuchen, deine Angriffsmöglichkeiten zu begrenzen, und genau das haben sie heute getan", erklärte auch Washingtons Head Coach Chris Petersen den Ausgang des Spiels mit Stanfords erfolgreicher Umsetzung der taktischen Marschroute. Zugleich wies er aber auch auf eigene Versäumnisse hin. "Wenn du nicht ordentlich tackelst, dann führt das unweigerlich zum Desaster. Wir haben nicht gut getackelt, und unsere Deckungsarbeit war auch nicht so gut wie sonst. Sie waren gut in Third-Down-Situation und wir sicher nicht", so Petersen weiter.
Für den letztjährigen Pac-12 Champion Washington ist eine erfolgreiche Titelverteidigung zwar nach wie vor noch möglich, wenn auch nur mit fremder Hilfe, aber das eigentliche Saisonziel, die Rückkehr in die nationalen Playoffs, ist nach der Niederlage in Palo Alto kein Thema mehr. Zu Beginn der Partie war ein solcher Ausgang noch nicht zu erahnen. Washington begann stark, schloss seine ersten beiden Angriffe (der erste 12 Spielzüge, 88 Yards, der zweite 7 Spielzüge, 89 Yards) mit Touchdowns zu einer 14:7-Führung ab und war beim dritten Ballbesitz auf dem besten Weg, diese Führung auszubauen. Dann spielte man im achten Spielzug einen vierten Versuch an Stanfords 18-Yard-Linie aus und schaffte den fehlenden Yard zum neuen First Down mit einem Lauf von RB Myles Gaskin nicht. Stanford erzielte im direkten Gegenzug ein Field Goal zum 10:14, schwerer aber wog, dass es mit dieser Szene offenbar einen Bruch im Angriffsspiel der Huskies gab. Danach gelang den Gästen nur noch ein brauchbarer Angriff, allerdings erst, als man mit 14:30 im vierten Viertel klar zurücklag."Wer weiß, wie es für uns weitergegangen wäre. Vielleicht hätten wir trotzdem nicht gepunktet, aber es ist frustrierend, wenn du beim vierten Versuch und einem fehlenden Yard einen deiner zuverlässigsten Spielzüge machst und den Yard nicht holst", sagte Petersen zu der Szene.
Stanford gelang der Durchbruch in den ersten Minuten des vierten Viertels. Nach einem Fumble von Gaskin an der eigenen 31-Yard-Linie bauten die Gastgeber ihre Führung mit einem Field Goal auf 23:14 aus. Anschließend verlor Washingtons Offensive mit zwei erfolglosen Läufen und einem Quarterback Sack 19 Yards. Es folgten ein zu kurz geratener Punt (37 Yards), eine Personal-Foul-Strafe gegen die Huskies und daraus resultierend ein First Down für Stanford an Washingtons 14-Yard-Linie. Die Chance ließ sich Stanford nicht entgehen. Mit zwei Läufen (fünf und neun Yards) und seinem dritten Touchdown sorgte Love für den vorentscheidenden Schritt zum Sieg.
Hoch - 12.11.2017
RB Bryce Love (© Getty Images)
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