Der "alte" Aaron Rodgers schlägt Eagles

Die Green Bay Packers besiegen die Eagles in Philadelphia mit 27:13. Hätte das Spiel in Woche 1 stattgefunden, so wäre dies wohl kaum eine Überraschung gewesen. Nach zuvor bereits elf gespielten Wochen sorgte dieser Auswärtssieg jedoch für einige Verwunderung.

Die beiden Teams waren bislang zwar mit nahezu identischen Bilanzen (Philadelphia 5-5 / Green Bay 4-6) in die Saison gestartet, allerdings waren die Erwartungen vor der Saison eher gegensätzlich: die Packers hatten eine Super Bowl Teilnahme anvisiert, bei den Eagles war man nach dem Abgang desStamm-Quarterbacks Sam Bradford kurz vor Saisonbeginn und der damit verbundenen Nominierung des Rookies Carson Wentz von einem sogenannten "Rebuilding Year" ausgegangen.

Stattdessen enttäuschten die Packers mit einer (gewohnt) löchrigen Defense, Problemen im nahezu nicht existenten Laufspiel und unerklärlichen Schwächen des übrigen Offensivkorps. Die Eagles starteten dagegen sensationell 3-0 und ließen erst in den letzten Spielen Probleme erkennen – vor allem, wenn Carson Wentz Druck gegnerischer Pass Rusher ausgesetzt war. Dafür spielte die Defense unerwartet gut über die bisherige Saison gesehen.

In dieser Monday Night Partie fühlte es sich jedoch so an, als hätte es die bisherige Saison nicht gegeben: GästeQuarterback Aaron Rodgers führte sein Team bereits im ersten Drive über das Feld und krönte diesen mit einem Touchdown-Pass auf Davante Adams. Insgesamt kam Rodgers am Ende auf 30 angebrachte Pässe bei 39 Versuchen für 313 Yards und zwei Touchdowns. Der Aaron Rodgers also, den man vor der Saison erwarten konnte. Mittlerweile erwarf er in drei Spielen in Folge über 300 Yards.

Die Eagles konnten zunächst dagegen halten, als Carson Wentz alle seine sechs Pässe anbrachte und am Ende selbst das letzte Yard zum Ausgleich erlief. Zu Beginn des zweiten Viertels legten erneut die Packers vor – am Ende des Drives stand ein weiterer Touchdown-Pass auf Davante Adams zur 14:7 Führung.

Kurz vor der Halbzeit bekamen die Eagles noch einmal den Ball, mussten aber an ihrer 1-Yard Linie starten. Jeder Fehler der Offense hätte unweigerlich zu Punkten geführt, aber Carson Wentz fand im zweiten Versuch Wide Receiver Jordan Matthews für 20 Yards; die Eagles nahmen nahezu alle Zeit von der Uhr und gingen mit einem Field Goal zum 10:14 in die Halbzeitpause.

Anschließend starteten sie mit dem Ball und der schlechteste Pass von Carson Wentz an diesem Abend – er überwarf Tight End Zach Ertz deutlich - wurde prompt durch Ha Ha Clinton-Dix abgefangen.

Aaron Rodgers fand wieder einmal Davante Adams – diesmal für 50 Yards – allerdings mussten sich die Packers in diesem Drive mit einem Field Goal von Kicker Mason Crosby aus 33 Yards begnügen. Bei ihrem nächsten Ballbesitz zogen sie dann allerdings mit dem ersten Karrieretouchdown von Fullback Aaron Ripkowski endgültig davon. Für die letzten Punkte sorgte erneut Kicker Crosby mit einem Field Goal aus 32 Yards zum 27:13 Endstand.

Bei den Eagles fehlten in diesem Spiel der verletzte Running Back Ryan Mathews, während Coach Doug Pederson freiwillig auf den lediglich durch Drops auffallenden Wide Receiver Nelson Agholor verzichtete.

Beide Teams liegen nach diesem Spiel mit 1.5 Spielen hinter dem letzten Wild Card Platz, wobei die Packers nur zwei Siege hinter den divisionsführenden Detroit Lions notiert sind; die Eagles belegen dagegen den letzten Platz der NFC East mit deutlichem Rückstand auf die führenden Dallas Cowboys.

Die Packers empfangen kommende Woche die stark schwächelnden Houston Texans, während die Eagles nach Cincinnati zu den mehr als enttäuschenden Bengals reisen müssen.


Carsten Keller - 29.11.2016

Aaron Rodgers überzeugte mit seinem dritten 300-Yard-Spiel in Folge (© Getty Images)