Der Größte unter den Kleinen

Justin FuenteMemphis sorgte mit dem 37:24-Erfolg gegen Mississippi nicht nur für eine der größten Überraschungen im bisherigen Saisonverlauf, sondern ist für’s erste das Team aus den fünf „kleinen“ Conferences, den so genannten Group of Five Conferences, mit den besten Chancen auf das Erreichen eines der vier Top-Bowl-Spiele unterhalb der Playoffs. Der Sieg war zugleich einer der größten Erfolge der Team-Geschichte, der erste gegen ein Top-25-Team seit einem Sieg gegen den damaligen Ranglisten-Sechsten Tennessee in der Saison 1996, und der vorläufige Höhepunkt einer bemerkenswerten Entwicklung unter der Führung von Head Coach Justin Fuente, vor dessen Amtsantritt 2012 die Tigers jahrelang eines der schlechtesten Teams der FBS gewesen waren. Mit der Frage, ob dies einer der wichtigsten Erfolge in der Geschichte der Tigers gewesen sei, wollte sich Fuente allerdings nicht groß beschäftigen. „Ich weiß das zu schätzen. Ich will das in keiner Weise kleinreden. Es darf uns nur nicht allzu sehr interessieren. Wir stecken mitten in der Saison. Am Ende können wir zurückblicken und über solche Dinge nachdenken“, sagte Fuente dazu unter anderem.

Für ihn war das Auftreten seiner Mannschaft weit wichtiger als die historische Einordnung des Ergebnisses. „Wir sind sicherlich nicht perfekt und wir hatten wieder mal einen schweren Start. Aber unsere Jungs haben gekämpft und einen Weg gefunden, zu gewinnen“, sagte er zur Leistung seines Teams. Das Bemerkenswerte war, dass Memphis selbst einen frühen 0:14-Rückstand wegsteckte und danach das bessere Team war, weniger Fehler machte und in wichtigen Kategorien wie Ballbesitz (fast 15 Minuten mehr als der Gegner) oder Third Down Conversions (60 Prozent gegenüber nur 30 des Gegners) klar die Nase vorn hatte. Für Mississippi, das mit dem Sieg bei Alabama vor einem Monat in die Riege der Playoff-Kandidaten aufgestiegen zu sein schien, eine frustrierende Feststellung, und eine Erklärung für die Abwärtstentwicklung seit dem Erfolg in Tuscaloosa hat Head Coach Hugh Freeze nicht. „Ich weiß es nicht. Verletzungen haben uns offensichtlich geschadet, aber sie sind nicht der Grund, warum wir heute nicht gut gespielt haben. Irgendetwas fehlt bei uns zurzeit und dafür bin ich verantwortlich“, sagte er auf die Frage, was mit seiner Mannschaft seit dem Alabama-Sieg passiert ist und wie es um die Kraft und die Konzentration seiner Mannschaft steht.

Begonnen hatte das Spiel für Mississippi nach Maß. Im zweiten Spielzug der Partie spielte QB Chad Kelly den Ball nach hinten auf WR Laquon Treadwell, der dann seinen Receiver-Kollegen Quincy Adeboyejo mit einem Pass zu einem 68-Yard-Touchdown bediente. Mississippis zweiter Ballbesitz dauerte etwas länger. In acht Spielzügen ging es von der eigenen 10-Yard-Linie aus zum Touchddown. Dabei brachte Kelly alle sechs Pässe an den Mann, den letzten zu einem 23-Yard-Touchdown-Pass auf WR Damore’ea Stringfellow. Da waren gerade mal etwas mehr als fünf Minuten gespielt. Memphis brauchte etwas Zeit, um sich davon zu erholen und profiterte von einer Reihe von Fehlern des Gegners, die entscheidend dazu beitrugen, dass das Spiel kippte. Ein zu kurzer Punt verhalf Memphis sechseinhalb Minuten vor Ende der ersten Halbzeit zu Ballbesitz an Mississippis 40-Yard-Linie, was die Tigers zu einem kurzen Field Goal zum 10:14 nutzten. Im ersten Spielzug des folgenden Ballbesitzes der Rebels fingen die Gastgeber einen Pass von Kelly ab und begannen ihren nächsten Angriff nach einem 16-Yard-Interception-Return an der 30-Yard-Linie der Rebels. Drei Spielzüge später ging Memphis mit 17:14 in Führung.

Für den weiteren Spielverlauf noch folgenschwerer war der dritte Fehler der Gäste. Beim nächsten Ballbesitz ließ Freeze im vierten Spielzug an der eigenen 34-Yard-Linie einen Lauf von Kelly spielen, um die fehlenden Zentimeter zu einem neuen First Down zu holen. Kelly schaffte den neuen First Down nicht, und sechs Spielzüge danach baute QB Paxton Lynch die Führung der Tigers mit einem 6-Yard-Pass auf WR Anthony Miller auf 24:14 aus. Freeze erkärte die Entscheidung, den vierten Versuch auszuspielen, später damit, dass er dem Verlauf des Spiels nach 17 Punkten in Folge für den Gegner hatte wenden wollen und man schließlich nur wenige Zentimeter gebraucht hätte, räumte angesichts der Folgen aber auch ein, dass dies keine gute Entscheidung gewesen sei. Memphis nutzte die Gunst der Stunde und holte mit dem ersten Ballbesitz der zweiten Halbzeit zum vorentscheidenden Schlag aus. In zehn Spielzügen, sechs davon erfolgreiche Pässe des immer stärker aufspielenden Paxton Lynch, marschierte man zum 31:14. Mississippi kam kurz vor Ende des dritten Viertels zwar noch auf 24:31 heran, aber im vierten Viertel hielt Memphis den Gegner mit zwei Angriffsserien von zusammen 25 Spielzügen, 106 Yards und knapp elf Minuten Ballbesitz, die jeweils mit Field Goals abgeschlossen wurden, auf Distanz.

Hoch - 18.10.2015

Justin Fuente

Justin Fuente (© Getty Images)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News Memphis Tigerswww.gotigersgo.commehr News Ole Miss Rebelswww.olemisssports.comSpielplan/Tabellen Memphis TigersSpielplan/Tabellen Ole Miss Rebels
Booking.com
Memphis Tigers
Pac 12
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: