Hitchcock-Finish in Nashville

Colts WR Donte Moncrief mit dem Touchdown zur 28:27-Führung gegen die Titans.Wer hätte das gedacht? Die Indianapolis Colts, hochgelobt vor der Saison als die Top-Offense der NFL, strauchelten bislang dabei überhaupt den Ball zu bewegen. Nach zwei sieglosen Partien gegen die Bills und Jets standen Andrew Luck und Co. wie im Vorjahr früh mit dem Rücken zur Wand. Kein Team, welches mit 0-3 in die Saison startete, gelang bisher ein Super Bowl Einzug – Never Ever!

Laut NFL Media Insider Ian Rapoport hat Head Coach Chuck Pagano bereits Bedenken, ob er 2016 als Trainer der Colts zurück kehrt. Ende des dritten Viertels standen die Zeichen für die Colts dann auch auf Sturm, als man im weichenstellenden Division-Matchup gegen die Tennessee Titans mit 14:27 hinten lag. Zwei Interceptions zuvor von Luck machten die Lage nicht aussichtsreicher. Ein Wunder war notwendig. Und es erschien den Fohlen in Person von WR Phillip Dorsett und FS Dwight Lowery.

In der ersten Spielhälfte fing Lowery bereits Rookie Quarterback Marcus Mariota ab und returnierte die Interception über 69 Yards bis in die Endzone zur 14:0 Führung der Gäste. Zuvor brachte Frank Gore mit einem 1 Yard Run erste Colts Punkte auf das Scoreboard. So weit so gut dachten sich viele Colts Anhänger, bis die Titans 27 Punkte in Folge erzielten.

Im zweiten Viertel bediente Mariota WR Kendall Wright per 7-TD-Yard-Pass auf einem Slant Richtung Endzone. Im dritten Viertel feierte RB Antonio Andrews seiner allerersten NFL Touchdown mit einem 8-Yard-Lauf über die linke Außenseite. Mit einem fragwürdigen Schubser entledigte sich Rookie WR Dorial Green-Beckham seines Verteidigers Vontae Davis und fing völlig frei das Ei zum Touchdown. Dank zwei Ryan Succop Field Goals gingen die Titans mit einer 13-Punkte-Führung in den Schlussabschnitt.

Mit dem Rücken zur eigenen Goal Line starteten die Colts eine irre Aufholjagd von der eigenen 2-Yard-Linie. Innerhalb von nur 4:01 Minuten sollte die Colts 21 Punkte erzielen und damit das komplette Spiel auf den Kopf stellen.

„Das ist ein Test. Wenn wir das jetzt schaffen, haben wir eine Chance, falls nicht, dann haben wir keine Chance”, sagte Luck seinen Mitspielern im Huddle. Und plötzlich lief alles wie am Schnürchen: Luck auf Moncrief für sieben Yards, Dorsett für acht, Gore für acht, zweimal Hilton für 30 und zwei Completions auf Fleener für 22. Beim 3rd-and-20 an der 35 Yard-Linie fand Luck Dorsett in der Endzone. „Ein großartiges Play, bei dem der Junge hochspringt und dem Verteidiger den Ball am höchsten Punkt einfach wegschnappt“, sagte Pagano zum Einsatz des Erstrundenpicks. „Das war riesig!“

Im nächsten Drive der Titans fing Lowery erneut Mariota ab und sprintete mit dem Ball bis zur 11-Yard-Linie. 6 Sekunden darauf erspähte Luck nur einem hohen Safety der Titans und zielte auf den linken hinteren Endzonenpylon mit Moncrief im 1-gegen-1 Duell gegen den Cornerback. Der 1,88m Receiver sicherte sich den dritten Saisontouchdown und die 28:27-Führung der Colts.

Nach drei unvollständigen Mariota-Pässen durfte die Indy Offense nach nur 24 Spielsekunden zurück auf das Feld. Fünf Spielzüge später erlief Frank Gore seinen zweiten Touchdown des Tages zum 35:27.

Bei knapp 3 Minuten auf der Spieluhr war noch immer nicht Schluss. Hitchcock hatte bei diesem Thriller scheinbar seine Hände im Spiel und hätte kein besseres Drehbuch schreiben können. Den Titans gelang es tatsächlich innerhalb von 2 Minuten 80 Yards zu überbrücken und 50 Sekunden vor Spielende durch Rookie FB Jalston Fowler mit einem 1-Yard-Lauf auf 33:35 zu verkürzen. Eine Two-Point-Conversion mußte her, für den Ausgleich der Titans.

Mariota passte auf Harry Douglas, Passbehinderung durch Colts Cornerback Jalil Brown, Wiederholung des Spielzuges mit halber Distanz zur Goal Line. Beim zweiten Versuch versuchte es FB Fowler mit einem Lauf durch die Mitte, doch die Goal Line Formation der Colts hielt stand. Outside Linebacker Björn Werner schob zwei Vorblocker in das angedachte Gap, Fowler mit der späten Richtungsänderung. Im Backfield wurde der Ballträger getackelt und die Hufeisen entkommen glücklich mit dem Sieg aus Nashville.

Dieser Triumph trügt nicht darüber hinweg, dass die AFC South derzeit miserabel da steht – alle vier Teams beziehen eine 1-2 Bilanz. Mit zwei Erfolgen demnächst gegen Jacksonville und Houston könnten die Colts jedoch einen neuen NFL Rekord aufstellen mit 16 Division Siegen in Folge.

Nach dem mißglückten Heimdebüt verabschieden sich die Titans bereits in ihre Bye Week, gefolgt von einem schwierigen Duell gegen die Buffalo Bills (2-1) in Woche 5.

Bjoern Hesse - 28.09.2015

Colts WR Donte Moncrief mit dem Touchdown zur 28:27-Führung gegen die Titans.

Colts WR Donte Moncrief mit dem Touchdown zur 28:27-Führung gegen die Titans. (© Getty Images)

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