Ein Touchdown zu wenig - Finale ohne Monarchs

Auch er konnte die knappe Niederlage nicht verhindern: Dresdens Trevar DeedDie Dresden Monarchs verpassen erneut den Einzug ins Finale um die deutsche Footballmeisterschaft. Und wieder waren es die Schwäbisch Hall Unicorns, die ihnen dabei im Wege standen. Die Südmeister gewannen das unglaublich spannende Halbfinale am Samstag am Ende mit 41:34 (0:0/14:19/8:0/19:15).

Gratulation an die Schwäbisch Hall Unicorns! Auch wenn das Deja vu jedem Monarchs Fan weh tut: die Einhörner ziehen in den German Bowl, dem Finale um die deutsche Footballmeisterschaft ein. Es war ein spannendes, ein packendes und aufregendes Halbfinale im Optima Sportpark, in dem die Gastgeber am Ende das bessere Team waren.

Und dabei hätte alles schon zu Beginn der Partie anders laufen können. Dresden packte gleich im ersten Spielzug, wie schon im Viertelfinale eine Woche zuvor, einen langen Touchdown-Pass aus. Jake Medlock feuerte eine Granate über 55 Yards auf Guillaume Rioux, der allen überraschten Haller Verteidigern entwischte und in die Endzone raste. Touchdown Monarchs? Denkste! Fehler in der Monarchs O-Line – der Spielzug und damit die ersten Punkte zählten nicht. Ein Dämpfer, der den Monarchs noch eine ganze Weile schwer im Magen lag. Was folgte war zunächst eine ordentliche Defense-Schlacht. Das Angriffsrecht wechselte mehrfach ohne dass ein Team nennenswert voran kam.

Wie umkämpft dieses Spiel war, zeigte sich rund um den ersten Viertelwechsel. Dresden hatte einen ersten vielversprechenden Drive gespielt und stand auch dank einer einladenden Strafe gegen Hall mit First Down elf Yards vor der Endzone. Doch was folgte, waren zwei vergebliche Pässe Jake Medlocks, ein fast verlorener Ball bei der Übergabe an Donald Russell und ein Field-Goal-Versuch, den Jan Hilgenfeldt knapp am Tor vorbeischoss. Im Gegenzug erging es den Unicorns ähnlich. Auch deren Offense kam langsam besser ins Spiel und bewegte sich gut übers Feld. Doch den letzten entscheidenden Pass vom stark spielenden Quarterback Marco Ehrenfried konnte der Dresdner Ike Sommerfield abfangen.

Die Spannung in diesem packenden Hin und Her entlud sich aber wenig später in einem wahren Punkte- und Bigplaygewitter. Hall legte vor: Christian Rycraw lief zum ersten Touchdown der Partie. Felix Brenner sorgte per Conversion für weitere Punkte: 8:0. Dresden konterte. Endlich konnte sich Running Back Donald Russell mal lösen und der bis dahin scheinbar unbezwingbaren Laufverteidigung der Haller entwischen. Sein Lauf ging übers halbe Feld und endete erst acht Yards vor der Endzone. Von dort bediente Medlock Rioux zum ersten Monarchs Touchdown. Und auch sie entschieden sich für zwei statt einem Zusatzpunkt: Russell ging mit der Conversion zum 8:8 Ausgleich. Wenig später war es erneut Russell, der Dresden in Führung brachte. Das war schon bemerkenswert. Dresden hatte bis zu diesem Zeitpunkt schwer mit der glänzend eingestellten Unicorns Defense zu kämpfen. Hall machte beim sonst so verlässlichen Lauf dicht und immer wieder erfolgreich Jagd auf Quarterback Jake Medlock.

Aber plötzlich lief es. Zwei lange Läufe von Russell und Dresden zog mit 16:8 davon (Conversion Hilgenfeldt). Doch schon im direkten Gegenzug konterte Hall. Kurzer Pass auf Patrick Donahue und der lief über gut 70 Yards Slalom durch die Monarchs Verteidigung zum nächsten Touchdown (Conversion nicht gut 14:16). In der Schlusssekunde des zweiten Viertels erhöhte Jan Hilgenfeldt per Field Goal auf 14:19. Halbzeitpause. Durchschnaufen.

Das dritte Viertel begann wie das erste - kaum Raumgewinn für beide Angriffsreihen. Und wieder konnte sich Hall als erstes Team aus dieser Situation lösen. Marco Ehrenfried schoss zunächst einen langen Pass auf Felix Brenner und bediente anschließend noch Patrick Donahue zur Conversion. Hall ging mit 22:19 in Führung. Doch diesmal fiel die fällige Antwort der Dresden Monarchs aus. Dresdens Verteidiger hatten im zweiten Durchgang zunehmend Mühe den stärker werdenden Angriff der Unicorns in den Griff zu bekommen. Und die Monarchs Offense fand das Gaspedal nicht wieder. Unter starkem Druck der Haller Defense agierten die Sachsen sichtbar unsicherer. Zu Beginn des vierten Viertels zog Hall folgerichtig davon. Touchdownlauf von Rycraw zum 28:19 (PAT geblockt). Dann der erste kurze Moment der Hoffnung für Dresden: Trevar Deed nahm beim folgenden Kickoff den Ball und seine Beine in die Hand. Ein Touchdownlauf über gut 80 Yards (PAT Hilgenfeldt 28:26). Doch Hall ließ sich davon offenbar nur kurz beeindrucken. Die Offense um Ehrenfried spulte abgezockt weiter ihr immer besser werdendes Spiel herunter. Felix Brenner sorgte für den nächsten Touchdown als er einen Pass von Ehrenfried über 41 Yards unbedrängt fangen und sichern konnte (PAT nicht gut 34:26). Dresden mühte sich – und bekam den nächsten Nackenschlag. Patrick Donahue returnierte einen Punt der Monarchs postwendend in deren Endzone (PAT Thomas Rauch 41:26).

Dass die Monarchs in dieser Situation, bei nur noch fünf Minuten Spielzeit, nicht komplett Helme und Köpfe hängen ließen, muss man ihnen sehr hoch anrechnen! Da war wenig Grund für Zuversicht. Zu wenig lief bis dahin zusammen. Und dennoch kam Dresden noch einmal heran. Eine gute Minute nach diesem verhängnisvollen Punt-Return lief Donald Russell noch einmal zum Touchdown. Auch die folgende Conversion gelang: Jake Medlock auf Karl Diesel – Anschluss 41:34. Ein Touchdown fehlte noch. Dresden kam noch zweimal an den Ball und hinderte Hall weiter davonzuziehen. Doch es gelang nichts mehr. Spielschluss – 41:34 – Wie schon im letzten Jahr zieht Hall jubelnd ins Finale ein und Dresden guckt geschlagen und genervt zu.

Bitter! Und dennoch: Dresden beendet eine der erfolgreichsten Erstligaspielzeiten seiner Geschichte. Nur zwei Niederlagen. Eine beeindruckende Siegesserie über den Sommer.

Auch wenn das im Moment wenig helfen mag, aber die Dresden Monarchs können stolz auf sich sein. Und das Gute ist: die nächste Saison und damit die nächste Chance kommt bestimmt!


Brock - 28.09.2015

Auch er konnte die knappe Niederlage nicht verhindern: Dresdens Trevar Deed

Auch er konnte die knappe Niederlage nicht verhindern: Dresdens Trevar Deed (© Brock)

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