Herzlichen Glückwunsch

Louis Rappaport wurde am 18. Mai 100 Jahre alt.Da sage noch jemand, dass American Football nicht gesund sei. In Henderson, Nevada, ist Louis „Greg“ Rappaport“ in einem Altersheim außerhalb von Las Vegas am 18. Mai 100 Jahre alt geworden. Damit ist Rappaport zugleich der wohl älteste ehemalige, noch lebende College Football Spieler der Welt und kann auf eine Karriere zurück blicken, die vor 80 Jahren an der Arizona State University begann. Entsprechend ließ es sich das Athletic Department von der ASU nicht lumpen und überreichte dem „Senior“ ein exklusives Jersey mit einer großen Zahl „100“ und eine Glückwunschkarte vom amtierenden Head Coach Todd Graham. Der Pensionär zeigte zudem eine erstaunliche Ausdauer und unterhielt sich stundenlang mit Reportern über seine Footballzeit, über den zweiten Weltkrieg und über seine Frau, die er vor 64 Jahren erstmals traf und im Alter von 90 Jahren vor vier Jahren starb.

„Früher, also damals 1939, hast Du höchstens drei bis viermal pro Spiel gepasst. Wir waren damals bis zum sechsten Spiel ungeschlagen. Im siebten Spiel wollte Texas Western (El Paso) gegen uns mit einem langen Pass angreifen. Ich erinnere mich noch daran, dass Hascall Henshaw zum Receiver lief und er auch den Pass abfing und ihn in die Texas Western Endzone zurück trug. Wir schlugen sie am Ende mit 27:7. Letztes Jahr haben die Bulldogs ihren ersten Touchdown im dritten Viertel während des Season Openers hinnehmen müssen. Das Spiel hat sich heute total verändert. Heute wird mit der gleichen Anzahl von Läufen agiert, aber die Anzahl der geworfenen Pässe und das Verhältnis zum Laufspiel ist sprunghaft angestiegen. Das Spiel wurde verdammt schnell.“

Rappaport begann seine Footballkarriere an einer High School in Toledo und wurde von Jim Aiken trainiert. Dieser Trainer wurde später in den Jahren 1947 bis 1950 der Head Coach der Oregon Ducks. „Block und Tackle, Block und Tackle ... das war alles, was er uns beibrachte. Vom Laufspiel war er gar nicht so begeistert. Es ging immer nur um Block und Tackle. Außerdem war es völlig normal, dass alle Spieler sowohl in der Defense, als auch in der Offense eingesetzt wurden. Ich war Guard, Halfback, Fullback und in der Defense manchmal Linebacker, obwohl es diese Position noch gar nicht offiziell gab. 1939 erreichten wir auch erstmals ein Bowlspiel. Es war der Sun Bowl in El Paso.“

Rappaport ist während seiner Studienjahre weit herum gekommen. Als Freshman spielte er ein Jahr bei den Ohio State Buckeyes und erhielt zum 100. Geburtstag von ihnen auch eine Glückwunschkarte. Im Stadion trainierte er 1936 oft mit einem gewissen Jesse Owens. Der junge Sprinter hatte beim 100 Meter Wettrennen stets 5 bis 6 Yards Vorsprung, meinte aber immer, dass Rappaport ganz schön schnell gewesen sei. Als Sophomore verbrachte er ein Jahr an der University of Toledo und wollte dann mit einem Freund und in einem Ford Model-A westwärts Richtung UCLA fahren. Allerdings errreichte er sein Ziel nie und stellte sich an der University of Arizona vor. Dort erhielt er ein Stipendium, Man versprach ihm ein eigenes Zimmer, Bücher, einen Tutor und einen Job. Das war mehr, als er in Ohio bekommen hätte. „Vor dem Krieg, während der großen Depression, war so ein Angebot Gold wert. Ich konnte einfach nicht Nein sagen.“

Nach dem Studium wurde er von der Army eingezogen und spielte mit einigen All-Americans im Camp Lee, Virginia gegen die Wshington Redskins und die New York Giants. Als Offizier diente er in Afrika und Italien und nahm an der Schlacht von Monte Casino teil. Er wurde mit vier Bronze Stars ausgezeichnet.
Rapport versucht im Altersheim sich so gut wie möglich fit zuhalten. Er schaut sich noch heute die Spiele von Arizona State an und nahm auch 1990 am 50 jährigen Teamjubiläum der Bulldogs, die sich heute Sun Devils nennen, teil.

„Wir waren damals richtig gut, aber ich glaube nicht, dass wir es heute mit den Athleten aufnehmen könnten. Ich war damals 185 cm groß und konnte gut laufen. Aber ich spielte Guard. Die Linemen sind heute so unglaublich groß und breit. Und dieses unglaubliche Passspiel. Da konnten wir nicht mithalten.“ An die Blessuren der damaligen Zeit kann er sich auch noch gut erinnern. Eine gebrochene Nase und acht gebrochene Finger hatte er zu beklagen:“ Hätte ich damals schon gewusst, dass ich die 100 erreichen kann, hätte ich besser auf meine Gesundheit aufgepasst.“

Schlüter - 27.05.2015

Louis Rappaport wurde am 18. Mai 100 Jahre alt.

Louis Rappaport wurde am 18. Mai 100 Jahre alt. (© Arizona State University)

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