Silver Arrows sind unten angekommen

Die Dusche zum "50." fiel für Coach Jürgen Doh eher kalt aus.Durch die 27:33 Niederlage gegen die Badener Greifs im heimischen Stadion Festwiese, stehen die Stuttgart Silver Arrows nach dem dritten Spiel nun am Ende der Tabelle. Dabei hatten sie kurz vor Spielende noch zum 27:27 ausgeglichen und den Sieg auf dem Fuß, doch der Zusatzkick wurde geblockt und die Greifs nutzen die letzten Spielsekunden für den siegbringenden Touchdown.

„Jetzt stecken wir ganz unten drin“, fasst Head Coach Jürgen Doh das Spiel kurz zusammen. „Dabei hatten wir, wie in den beiden anderen Niederlagen, den Sieg selbst in der Hand.“ Überhaupt war es ein Spiel der Höhen und Tiefen auf Seiten der Arrows. Am Ende war es aber ein tiefes Tief, in das die Stuttgarter mit dieser Niederlage nun gerauscht sind. Und aus dem führt der Weg nur durch Siege wieder heraus. „Wir haben das selbst in der Hand und wenn wir offensiv immer so spielen, wie im letzten Viertel, dann kommen wir da raus“, ist sich Quarterback Michael Dierberger sicher.

Das Spiel begann vielversprechend. Nach nur drei Versuchen zwang die Defense der Silberpfeile die Gäste zum Punt. Der aber war gut und kullerte bis zur 9 Yardlinie der Gastgeber. Von dort wollte der Angriff nun zeigen, was in ihm steckt. Doch der Schuss ging nach hinten los, genauer der Snap. Der war ein wenig ungenau und Dierberger musste den kullernden Ball in der eigenen Endzone aufnehmen, war aber schon gehörig unter Druck und wurde, beim Versuch den Ball wegzuwerfen getackelt, dabei verlor er den Ball, der durch die Greifs zum Touchdown gesichert werden konnte.

Und es sollte noch dicker kommen. Der Angriff konnte ein paar First Downs erzielen, verlor dann aber in der Hälfte der Greifs an Schwung und scheiterte im vierten Versuch. Die Greifs machten es besser und verwandelten immer wieder den dritten Versuch zum First Down. Dann ein Pass über die Mitte und der Receiver brach den entscheidenden Tackle und war auf und davon zum Touchdown. Dieses mMal sitzt auch der Zusatzkick und die Gäste führen im ersten Drittel bereits mit 13:0.

Es hätte aber auch bei einem anderen Stand die Seiten gewechselt werden können. Nach zwei Läufen über Manuel Lehniger und Anton Haffner jeweils zum Frist Down fand Dierberger Anthony Sheldon per Pass, doch der wurde an der 1 Yardlinie der Greifs gestoppt. So wurden die Seiten gewechselt. Ab da ging es rückwärts. Fehlstart, Läufe für Raumverlust, Quarterback gesackt. Am Ende misslingt der vierte Versuch und die Stuttgarter stehen weiter ohne Punkte da.

Dass es da nicht ganz duster wurde, war der Defense der Silberpfeile zu verdanken. Die setzte die Greifs gehörig unter Druck und sackte den Quarterback, der dabei den Ball verlor. Und der kullerte in die Endzone der Greifs und wurde da von Johannes Fischer für die Schwarz-Silbernen gesichert. Stefan Muffler setzte den Zusatzkick zwischen die Stangen und die Arrows waren mit 7:13 wieder dran. Doch die Karlsruher kannten darauf eine Antwort, marschierten über das Feld und schlossen mit einem kurzen Pass-Touchdown (PAT gut) zum 7:20 ab. Dann wurden Punts ausgetauscht und im nächsten Drive leistete sich Dierberger den nächsten Fehler. Sein Pass unter Bedrängnis fand den falschen Abnehmer. Allerdings konnte die Greifs daraus kein Kapital mehr schlagen, denn die Schiedsrichter pfiffen zur Halbzeit ab.

Aus der sollten die Arrows mit mehr Dampf kommen. Zwar wurde der erste Drive einmal mehr im vierten Versuch in der Hälfte der Greifs gestoppt, doch die Defense zwang die Gäste schon nach drei Versuchen zum Befreiungsschlag. Und dieses Mal machten es die Gastgeber besser. Zwei Läufe für guten Raumgewinn und dann ein tiefer Pass auf Frank Wolff, der Rookie aus der eigenen Jugend war seinem Verteidiger davongelaufen und brachte den Ball in die Endzone (PAT Muffler) und die Silberpfeile waren mit 14:20 wieder dran.

Die Defense zwang die Badener erneut zum Punt und der Angriff rollte nun. Erst als Haffner im Gewühl den Ball an der 8 Yardlinie der Gäste verlor und ein Greif das freie Leder für seine Farben sicherte, drehte sich das Blatt wieder. Statt möglicher Touchdown Ballbesitz für die Gäste. Die Verteidigung der Arrows bleibt aber standhaft und verweigert den Karlsruhern großen Raumgewinn, so dass diese wieder punten müssen. Sollte es jetzt klappen? Nein, der Marsch der Arrows stoppt in der Hälfte der Greifs im vierten Versuch weil ein knappes Yard fehlt.

Und die Greifs nutzen die Gunst der Stunde. Sahen sie in den letzten Ballbesitzen blass aus, rennen sie die Arrows in den Boden und erreichen die Endzone. Wieder ist der Abstand auf 13 Punkte angewachsen und die Seiten wurden kurz vorher bereits letztmalig gewechselt. Die Arrows haben noch 7 Minuten auf der Uhr und plötzlich läuft es wieder. Kurze Pässe werden gefangen, Läufe zum First Down erzielt und am Ende springt Lehniger über einen Verteidiger in die Endzone (PAT Muffler). 21:27. Zeit für einen Onsidekick. Muffler kickt und sichert das Leder selber.

Dazu geben die Schiedsrichter das Signal für die letzten zwei Minuten. Die Arrows stehen an der Mittellinie, gehen angefeuert von den Cheerleadern von Great Orange Fire und Orange Pride Jugend einen vierten Versuch, schaffen das First Down, marschieren weiter und schaffen mit einem Pass von Dierberger auf Florian Saenger den umjubelten Ausgleich. Muffler hat die Führung auf dem Fuß, doch es passte in den heutigen Tag, dass ausgerechnet dieser Kick geblockt wurde und das Spiel 27:27 stand. Doch damit nicht genug. Die Greifs hatten nach dem Kickoff 36 Sekunden zur Verfügung und zogen die Verteidigung mit kurzen Pässen und Läufen nach vorne, um dann mit einem tiefen Pass zuzuschlagen. Und der konnte gefangen werden. Statt einen Punkt hatten die Arrows nun keinen mehr und die Greifs den ersten Sieg auf dem Konto.

Dass Doh am Ende des Spiels dann doch noch eine Gatorade-Dusche bekam, hatte nichts mit dem Ergebnis zu tun. Die Spieler schenkten ihm nur neben den reellen Geschenken zum 50. Geburtstag auch das Gefühl gewonnen zu haben. Nun soll ausgerechnet gegen den Tabellenführer Salt Miners in Heilbronn der erste Sieg der Arrows her. „Wir haben es versäumt zu Hause den Sack zuzumachen, unsere Chancen zu nutzen, von daher müssen wir in Heilbronn gewinnen, um die Scharte wieder auszuwetzen“, sagt Doh.

Peter Lorenz - 11.05.2015

Die Dusche zum "50." fiel für Coach Jürgen Doh eher kalt aus.

Die Dusche zum "50." fiel für Coach Jürgen Doh eher kalt aus. (© Stuttgart Silver Arrows)

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