Es wurde als das Spiel des Jahres für die Big Ten betitelt, als die Partie, welche endgültig zeigen würde, ob es eine Mannschaft aus der Conference wirklich in die Playoffs schaffen sollte und ob Michigan State beziehungsweise Ohio State ernst zu nehmen sind. Gestern war es dann endlich soweit – und alle Versprechen wurden gehalten. 86 Punkte wurden erzielt, mehr als 1.000 Yards überbrückt und beide Teams zeigten ihr ganzes Können. Letzten Endes konnte aber nur ein Team ihre Chancen auf eine Playoff-Teilnahme erhalten: Die Ohio State Buckeyes gewannen gegen die Spartans 49:37.
J. T. Barrett, der vor ein paar Wochen noch so unsicher auftrat, spielte beim Sieg nahezu perfekt und war damit der Hauptgrund für den großen Erfolg. Der Quarterback warf für 300 Yards, drei Touchdowns und rannte zusätzlich für 86 Yards und zwei Touchdowns; Turnovers gab es von ihm auch keine. Die Entwicklung, die der Freshman seit August genommen hat, ist phänomenal und gestern zeigte es sich zur Gänze.
Zu Beginn schien jedoch das Heimteam aus East Lansing die Oberhand zu haben: Zuerst misslang dem Buckeyes Kicker Sean Nuernberger ein Field Goal, dann fand Connor Cook seine Anspielstation Keith Mumphery über 15 Yards für die ersten Punkte des Matches. Barrett konnte auf der Gegenseite antworten, doch der Spartans Running Back Jeremy Langford war einfach nicht aufzuhalten und schaffte es gleich zwei Mal über je 33 und einem Yard in die Endzone, während Ohio State lediglich einmal durch einen Barrett-Lauf nachlegen konnte.
Zum Ende des zweiten Viertels lag Michigan State 21:14 in Führung. Beim darauffolgenden Kickoff konnte Dontre Wilson dann den Ball nicht kontrollieren und so bekamen die Spartans den Ball sofort in der gegnerischen Hälfte zurück. Mit einem Touchdown oder irgendeinem positiven Ergebnis hätte man das Spiel schon frühzeitig kontrollieren können, doch eine Holding-Strafe annullierte einen Touchdown, dann misslang das Field Goal.
Sofort nutzten die Buckeyes ihre Chance und J. T. Barrett spielte Michael Thomas über 79 Yards für sechs Punkte an. 56 Sekunden vor der Pause fand er dann auch noch Devin Smith über 44 Yards für einen weiteren Touchdown und der 28:21-Führung.
Im dritten Spielabschnitt konnte der Kicker von Michigan State, Michael Geiger, den Rückstand mit einem Field Goal noch auf vier Punkte verkürzen, doch die Defensive hatte einfach keine Mittel mehr gegen Barrett und Co. Als Erstes erzielte Ezekiel Elliot einen Touchdown, dann folgte ein punktreicher Pass vom Quarterback zu Dontre Wilson über sieben Yards.
Die Führung lag nun bei 42:24 und das Spiel war so gut wie entschieden. Zwar konnte Connor Cook noch einmal mit einem 16 Yard Touchdown-Pass zu Josiah Price antworten, aber Elliot zog sofort auf der Gegenseite nach, um den Sieg zu sichern.
„Dieser Erfolg ist für die Ewigkeit“, sagte Coach Urban Meyer nach Spielende. „So viel Respekt hatten wir vor unserem Gegner. Wir haben gesehen, wie sie gespielt haben. Sie hatten bisher nur eine Niederlage und in der Partie waren sie lange gegen Oregon, einem der besten Mannschaften der Nation, vorne. Wir haben heute gegen ein Top 10-Team gespielt und sind so gut aufgetreten, wie es nur ging.“
Damit hat Ohio State die letzten 21 Big Ten-Spiele in einer regulären Saison gewonnen – ein neuer Teamrekord. Und die Playoffs sind dadurch selbstverständlich auch noch im Bereich des Möglichen. Es wird erwartet, dass sich Ohio State bei Bekanntgabe der neuen Top 25-Liste im Bereich der ersten sieben bis acht wiederfinden wird, also schon ganz nah an den begehrten ersten vier Plätzen.
Für Michigan State dürfte sich der Traum derweil ausgeträumt haben. Sie rutschen wohl auch hinter Nebraska und sind demnach plötzlich nicht mehr das beste Big Ten-Team, sondern nur noch die Nummer drei. Die Hoffnung auf eine Championship Game-Teilnahme kann man wohl auch aufgeben. Zwar ist der restliche Spielplan nicht mehr sonderlich herausfordernd, doch Ohio State müsste dafür ebenso nochmals verlieren. Diese spielen noch gegen Michigan, Indiana und Minnesota. Lediglich die Golden Gophers könnten eine kleine Gefahr darstellen. Aber in dem Lauf, indem sich die Buckeyes gerade befinden, dürfte auch dies keine großen Probleme bereiten. Es läuft damit wohl auf ein Championship Game zwischen Nebraska und Ohio State hinaus – solange die Cornhuskers nicht mehr patzen.
Kai Weiß - 09.11.2014
J. T. Barrett sicherte den Buckeyes mit 300 Yards durch die Luft und insgesamt fünf Touchdowns den Sieg. (© Getty Images)
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