„Das war einfach zu wenig und am Ende auch zu spät“, zog Ravens-QB Joe Flacco ein zutreffendes Fazit der Partie. Bis ins dritte Viertel hinein war von beiden Angriffsmannschaften nichts zu sehen. Die Packers hatten sich eine mühsame 6:0-Führung herausgearbeitet, ehe das Spiel dann doch kräftig Fahrt aufnahm. Am Ende konnten die Ravens den frühen Rückstand nicht mehr ausgleichen und verloren knapp mit 17:19, wobei zwei umstrittene Entscheidungen von Head Coach John Harbaugh noch für eine Menge Gesprächsstoff sorgten.
Die erste dieser Entscheidungen betraf eine Aktion Mitte des zweiten Viertels. Die Ravens hatten die 1-Yard-Linie der Packers erreicht und den Ball in drei Versuchen nicht in die Endzone bringen können. Es folgte die übliche Wahl: Kicken oder es noch einmal versuchen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Packers mit 3:0 und es war schon absehbar, dass die Angriffsreihen heute nicht die spielbestimmenden Mannschaftsteile sein würden. Insofern wäre ein Field Goal zum 3:3 die bessere Wahl gewesen. Harbaugh entschied sich dagegen, die Packers Defense hielt und die Chance war dahin.
Die zweite diskussionswürdige Entscheidung betrifft die letzten 20 Sekunden vor der Halbzeit, immer noch 3:0 für die Packers, aber Ballbesitz für die Ravens, jedoch an der eigenen 34-Yard-Linie. Ein etwas weniger risikofreudiger Coach hätte die Zeit auslaufen lassen und die Mannschaft für die zweite Hälfte neu eingestellt, nicht so Harbaugh. Er wollte mit der Offense noch einmal auf Angriff gehen und wurde dafür bestraft.
LB Nick Perry, für den verletzten Clay Matthews am Start, tankte sich durch die Offensive Line und schlug Flacco den Ball aus der Hand. DE Dantone Jones nahm das Fumble auf und sprintete in Richtung Endzone. Nach 20 Yards verhinderte C Gino Gradkowski Schlimmeres, indem er Jones vor erreichen der Endzone tackelte. Mit nur noch zwei Sekunden Spielzeit hatten die Packers wenig Auswahl und erhöhten durch ein weiteres Field von Mason Crosby auf 6:0.
„Das war eine schmerzhafte Heimniederlage für uns. Ich habe mich entschieden, den vierten Versuch auszuspielen. Wir hatten einen scheinbar sicheren Spielzug. Und wenn es doch schiefgeht, dann hingen sie ja an der eigene 1-Yard-Linie fest. Ich hatte bei dieser Entscheidung ein gutes Gefühl“, begründete Harbaugh später seine Entscheidung und ergänzte: „Wir werden jetzt nicht in Panik geraten. Wir hatten später die Chance das Spiel zu gewinnen. Wir haben diese nicht genutzt und die Packers haben gewonnen. Wir werden hart arbeiten und besser werden.“
Tatsächlich starteten die Ravens noch ein Aufholjagd. Nachdem beide Teams in den ersten 21 Angriffsserien nur 6 Punkte erzielten, wurde es nun ein ganz anderes Spiel. Die folgenden sechs Angriffsserien erbrachten stolze 30 Punkte, wobei die Ravens aber immer nur den Packers hinterherrannten. Nach zwei Field Goals, je eines für jedes Team, waren die Packers zuerst mit einem Touchdown erfolgreich. Aaron Rodgers fand Jordy Nelson mit einem 64-Yard-Pass zum 16:3, noch im dritten Viertel.
Es spricht für die Ravens, dass sie nicht aufgaben. Aber ohne ein Laufspiel, das von den Packers während der gesamten Partie komplett unterbunden wurde, ruhten die Hoffnungen nun allein auf Flacco und dem Passspiel. Das wussten auch die Packers und stellten auf eine reine Passabwehr um. Die Defensive Backs zogen sich nun weit zurück und konnten, verursacht durch individuelle Fehler, dennoch nicht verhindern, dass die Ravens mit zwei Touchdowns noch einmal bedrohlich nahe kamen. Doch mit ihrer letzten Angriffsserie brachten die Packers den knappen Vorsprung über die Zeit.
Korber - 14.10.2013
Jordy Nelson erzielte den einzigen Touchdown der Packers. (© Getty Images)
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