Nichts zu holen...

Nichts zu holen gab es für die heimischen Mercenaries am Sonntag im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft 2013. German-Bowl Dauergast und Favorit Kiel wurde dieser Rolle von Beginn an gerecht und siegte auch in der Höhe verdient mit 47-9 (20:3/6:0/7:0/14:7). Die Offense der Baltic Hurricanes startete mit einem 20-3 im ersten Spielviertel und konnte sich danach auf die ebenfalls stark aufspielende eigene Verteidigung verlassen. Am Ende des Tages schaute man auf eine knapp dreistündige einseitige Partie zurück, bei denen den Mercenaries nie wirklich eine Chance hatten. Kiel darf nun am 03.10.13 in Braunschweig zum Halbfinale antreten, für die Marburger Footballer ist die Saison zu Ende.

Bereits der allererste Spielzug der Kieler gab dabei die Richtung an diesem Tag vor. Quarterback Matt Johnson warf einen 60 Meter Pass auf Wide Receiver Locklan Gilbert. Zwar konnten die Mercenaries dann mit einem durchaus ansehnlichen Drive mit einem Field Goal von Lars Weck zum 3-7 verkürzen, von da an spielte aber nur noch Kiel. Marburg war in der Defense praktisch zum Zuschauen verdammt und auch der eigene Angriff brachte lange Zeit nichts mehr Zählbares zustande.

Die Fans und die Spieler der Mercenaries rieben sich aufgrund der drückenden Überlegenheit zur Halbzeit des Raynet-Gamedays verwundert die Augen. 26-3 zeigte die Anzeigetafel. Keinen einzigen Angriff der Hurricanes konnte man stoppen, Touchdowns durch Julian Ampaw, Julian Dohrendorf und Daniel Reinhardt musste die Verteidigung der Lahnstädter ohne Antwort hinnehmen, während die Offense zwar immer mal wieder Raumgewinn produzierte, aber in den entscheidenden Situationen auch regelmäßig den Kürzeren zog.

Auch nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Marburg muss sich jeweils schnell vom Ball trennen und Kiel spielt lange Bälle auf die Receiver. Running Back Quentin Griffin, Ex-Profi aus der NFL, war es dann vorbehalten bereits kurz nach dem Seitenwechsel den einzigen Touchdown des 3. Spielviertels zu platzieren. Auch der Rest vom Spiel ist schnell erzählt: Kiel dominiert weiter besonders in der Verteidigung und Marburg müht sich redlich, ohne allerdings zwingend zu wirken. Der Anschlusstouchdown von Bernard Luster kurz vor Schluss, war dabei nur noch Kosmetik. Am Ende steht ein deutliches 47-9 für die Gäste aus dem hohen Norden, die sicherlich eine feucht-fröhliche Heimfahrt hatten.

Deutliche Worte von Präsident Carsten Dalkowski: „Sieben Touchdowns und sechs Interceptions gegen uns, ich glaube, da brauch man nicht lange rätseln was heute passiert ist, Kiel war einfach in allen Belangen überlegen.“ Der Kieler Head Coach Patrick Esume war ganz im Gegenteil natürlich sehr zufrieden: „Alle drei Mannschaftsteile – Offense, Defense und Special Teams – haben heute sehr gut gespielt, so muss es in den Playoffs sein“, fasste er nach dem Spiel zusammen. Unterstützt wird diese Aussage von den Statistiken des Spiels: während Marburg ganze 61 Meter im Laufspiel erzielte, kam Kiel auf 195. Noch deutlicher der Unterschied im Pass-Spiel, 330 Meter für die Hurricanes und 204 Meter für die Mercenaries.

Marburgs Trainercrew war nach dem Spiel schnell mit einem Resümee zur Hand: „Klar werden heute dann erst einmal die Wunden dieser deutlichen Niederlage geleckt, aber schon im Laufe der Woche wird sich bei den Spielern und dem Staff eher ein positives Gefühl einstellen. Wir haben in diesem Jahr viel mehr erreicht als uns alle zugetraut haben und wir haben viele Erfahrungen gesammelt, die uns im nächsten Jahr nur noch stärker machen werden,“ so die Trainer Matthias Dalwig, Sergej Schmidt und Marcel Duft unisono.

Carsten Dalkowski - 23.09.2013

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