Winterthur kann nur gewinnen

Die neue American Football Saison in der Schweiz beginnt in wenigen Tagen. Neben den amtierenden Meister und Eurobowl-Sieger Calanda Broncos kämpfen die Basel Gladiators, die Bern Grizzlies, Zurich Renegades und die Bienna Jets um die begehrte Trophäe, welche im Juli in Grenchen vergeben wird. Komplettiert wird das Feld durch die Winterthur Warriors, welche im Sommer dank dem Sieg im Relegationsspiel den Ligaerhalt sichern konnten.

Die Warriors werden zunächst im ersten Heimspiel am 24. März gegen die Basel Gladiators antreten. Am Ostermontag folgt dann sogleich der nächste Knüller: die Calanda Broncos sind auf dem Deutweg zu Gast. Und wiederum eine Woche fährt man dann bereits zum Rückspiel nach Basel. Diese drei Wochen werden happig: zweimal gegen den Vizemeister und einmal gegen den Eurobowl-Sieger antreten zu müssen dürfte eine anspruchsvolle Aufgabe sein. Aber an ausruhen ist danach keineswegs zu denken. Am 13. April warten die Bern Grizzlies auf ihrem Heimterrain auf die Warriors - Gegenrecht genießen die Berner bereits sieben Tage später. Die Calanda Broncos öffnen am 27. April im Stadion an der Churer Ringstrasse ihre Pforten. Sechs Spiele in sechs Wochen - der Spielplan oder das Losglück meinte es nicht wirklich gut mit den Warriors. Erst nach dem Rückspiel in Chur erhält die Mannschaft ein wohlverdientes freies Wochenende. Wobei: so frei ist dieser Sonntag nicht. Da es sich um ein Ausweichdatum handelt kann man jederzeit damit rechnen, dass auch dann gespielt werden muss.

Am 11. Mai, einen Tag vor Muttertag, spielen die Warriors ihr Pink Game gegen die Bienna Jets auf dem Deutweg und am 1. Juni folgt dann das große Derby gegen die Zurich Renegades. Zu diesem Spiel werden hunderte von Fans aus der ganzen Region erwartet. Im zweitletzten Spiel der regulären Saison, am 8. Juni, reisen die Warriors nach Biel zu den Jets. Und am 16. Juni schließen die Winterthurer die offizielle Spielzeit mit einem letzten Derby in Zürich ab.

Die Ausgangslage für die Warriors ist komfortabel. Als Letztplatzierter der vorangegangenen Saison kann man nur gewinnen. Für die Mannschaft am anderen Ende des Tableaus hingegen, die Calanda Broncos, wird es möglicherweise schwieriger. Aufgrund des Sieges im Eurobowl sind sie verpflichtet, in diesem Wettbewerb anzutreten - dies obwohl offenbar dieses Jahr der ganz große Sponsor im Hintergrund fehlen soll. Vor seinem Rückzug habe er aber die Club-Schatulle noch einmal gefüllt, dies zumindest das Gerücht welches in der Szene die Runde macht. Die Bündner konnten gewisse Spieler halten, mussten aber einige auch ziehen lassen. Trotzdem: die Broncos sind auch dieses Jahr Favorit auf den Gewinn der Meisterschaft - alles andere wäre sicher eine Enttäuschung für die vielen Bündner Fans. Wer sich hinter dem Favoriten einordnen wird, ist völlig unklar. Basel und Bern haben sich erfolgreich verstärkt, Zürich ist sicher auch nicht zu unterschätzen. Biel musste aufgrund einer schweren Erkrankung des Trainers einen neuen Head Coach einsetzen, die Mannschaft hat aber eine erfolgreiche NLA Saison hinter sich, was für die Moral sicher hilfreich werden wird.

Für den Head Coach der Warriors, Antonio Morisco, wird die Saison 2013 die erste Spielzeit als verantwortlicher Trainer in der Nationalliga A. Als ehemaliger Spieler der Warriors und mit etwa 20 Jahren Erfahrung in dieser Liga hat er schon fast alles gesehen und erlebt. Sein Engagement in den letzten Monaten war unübersehbar. Die Wirkung ebenfalls: das Roster der Warriors ist mittlerweile auf über 60 Mann angewachsen, davon werden 45 am Spieltag dabei sein können. Doch diese hohe Zahl wird in dieser anspruchsvollen und intensiven Saison notwendig sein. Was aber auch anders ist als in den Jahren zuvor dürfte die Fitness der Spieler sein. In regelmäßigen Tests wurde die körperliche Verfassung der Aktiven geprüft und festgehalten. Die Fortschritte sind nachweisbar.

Die Winterthurer Mannschaft ist jung und weist daher im Schnitt weniger Erfahrung als die Gegner auf, hat aber seit letztem August äußerst hart gearbeitet. Mit lediglich zwei Importspielern hat man sich nur auf der Quarterback-Position und an der Linie verstärkt. Auf den anderen Positionen vertraut man auf eigenen Nachwuchs und die bewährten Winterthurer Spieler.

Wittig - 22.03.2013

Zum Auftakt geht es für die Warriors gegen die Gladiators. (© Warriors/Malherbe)