Ungefähr so hatte sich John Fox seine Rückkehr nach Charlotte wohl vorgestellt. Gut 22 Monate nachdem die Carolina Panthers ihn nach neun – nur manchmal erfolgreichen – Spielzeiten im Frühjahr 2011 gefeuert hatten, gastierte der 57-Jährige mit den Denver Broncos erstmals wieder bei den Raubkatzen. Mit dem zeitweise erstaunlich souverän herausgespielten 36:14 verschaffte der Spitzenreiter der AFC West seinem Head Coach einen Auftritt nach Maß an dessen alter Wirkungsstätte. Angeführt von Peyton Manning, der 28 von 37 Pässen für 301 Yards und einen Touchdown zu Brandon Stokley an neun verschiedene Mitspieler brachte, holten die Gäste die Panthers eine Woche nach dem zweiten Saisonsieg gegen die Washington Redskins wieder auf den Boden der bitteren Realität zurück.
Allerdings: Die Überlegenheit der Gäste ließ sich keineswegs nur an Spielmacher Manning festmachen, der in Charlotte seinen 420. NFL-Sieg feierte, damit in den All-Time-Bestenlisten zu Dan Marino aufschloss und nur noch Packers-Denkmal Brett Favre (508) – allerdings sehr weit - vor sich hat. Etwas sarkastisch könnte man aus Sicht der Panthers sogar anmerken, dass die Defense sich gegen den Playoff-Aspiranten noch gut aus der Affäre zog. Schließlich erzielten Manning und Co. nur 20 Punkte und ließen ansonsten die anderen Mannschaftsteile ihren Teil zur Punkteflut beitragen. Weniger positiv aus Sicht der Gastgeber: Nach Carolinas gutem Start und der 7:0-Führung der Hausherren in ihrer zweiten Angriffsserie machten die jetzigen Fox-Schützlinge mit seinem alten Klub, was sie wollten, und zogen durch 29 Zähler in Folge schon uneinholbar davon.
Der als Free Agent verpflichtete Ex-Houstoner Texan Trindon Holliday trug eine Woche nach seinem 105-Yard-Kickoff-Return in Cincinnati für die Broncos diesmal einen Punt über 76 Yards zum Touchdown zurück, Tony Carter schnappte sich einen Fehlpass von Carolina-Quarterback Cam Newton und wandelte ihn einen 40-Yard-Touchdown um. Und im Schlussviertel landete Broncos-Safety Mike Adams in der Panthers-Endzone den siebten Sack gegen Newton (die vereinsinterne Bestmarke seit 2003) und machte daraus per Safety weitere zwei Punkte für die Defense. Trotz des klaren Sieges spielte Denver keineswegs fehlerlos, vor allem im Laufspiel um Willis McGahee, und leistete sich drei Fu,bles, von denen Carolina zwei eroberte.
Doch andererseits ließ die Deckung der Gäste Cam Newton (21 von 36 Pässen komplett für 241 Yards, zwei Touchdowns und zwei Interceptions) und Co. nach deren Führung zu Beginn nie wieder eine ernsthafte Chance. Allen voran machte sich Von Miller einen Spaß daraus, die Panther-Angreifer zu terrorisieren. Der Linebacker, bei der Draft 2011 als zweiter Spieler überhaupt direkt hinter Newton ausgewählt, hatte schon vorher angekündigt, dass er im Falle eines Sacks die ‚Superman‘-Pose nachahmen wolle, die sonst das Erfolgs-Markenzeichen des Panthers-Quarterbacks ist. Schon im ersten Quarter erwischte Miller Newton erstmals und ließ sich nicht lumpen. Ganz neben bei feierte er seinen zehnten Sack der Saison und dass er als erst 13. Spieler überhaupt in seinen beiden ersten Spielzeiten in der NFL eine zweistellige Zahl an Sacks verbuchen konnte.
Als Zeichen des Aufbruchs zu besseren Zeiten nach dem zweiten Sieg der Saison gegen die Redskins lief Carolina erstmals ganz in schwarz, also auch mit schwarzen Hosen auf. Nach der Pleite gegen die Broncos wurde das von den enttäuschten Fans, die in Scharen vorzeitig das Stadion verließen, jedoch nur noch als Trauerkleidung wahrgenommen.
Nitsch - 12.11.2012
Da gehts lang zum zweiten Auswärtssieg in Folge: Broncos-Quarterback Peyton Manning (© Getty Images)
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