Denkwürdiger Sieg für die Titans

Mike Munchak und Jim SchwartzEs gibt Spiele, deren Verlauf hätte sich selbst die Traumwelt von Hollywood nicht einfallen lassen können. Zu unglaubwürdig, zu irreal würde ein Drehbuch daherkommen, das so viele Big Plays und kuriose Wendungen beinhaltet. Die Begegnung der NFL-Saison 2012 in Woche drei zwischen den Detroit Lions und den Tennessee Titans war definitiv ein solches Spiel. „Wir haben uns angeguckt und waren uns einig, dass wir noch nie in unserem Leben so etwas erlebt haben“, berichtete Titans-Coach Mike Munchak über den Handshake nach der Partie mit Lions-Coach Jim Schwartz. „Es ist unmöglich zu beschreiben. Beide Teams hatten so viele Möglichkeiten zu gewinnen und dann wieder zu verlieren.“

Bis sieben Minuten vor Spielende war das Spiel noch im Rahmen der menschlichen Vorstellungskraft, was nicht bedeutet, dass die Highlights fehlten. Detroit gelang es in der ersten Halbzeit nicht, gute Drives mit Touchdowns zu vollenden. So standen zur Pause lediglich drei Field Goals von Kicker Jason Hanson zu Buche. Die Titans kamen in der Offensive zwar nicht zu regelmäßigen First Downs wie ihre Gegner, sie fanden jedoch den Weg in die Endzone: erst durch einen Punt Return von Tommie Campbell und dann durch einen TD-Pass von QB Jake Locker zu Tight End Jared Cook über 61 Yards. Neben den zwei Touchdowns erzielte Titans-Kicker Rob Bironas zwei Field Goals, so dass die bis dato sieglosen Titans mit einer überraschen Führung in die Halbzeit gingen. Im zweiten Durchgang kamen die Lions dann offensiv besser in Tritt und gingen durch einen kurzen TD-Lauf vom wiedergenesen Running Back Mikel Leshoure, einem weiteren Field Goal und einem kurzen TD-Pass von QB Matt Stafford zu WR Nate Burleson (mit anschließender Two-Point-Conversion) mit 27:20 in Führung.

Dann fing die Partie an, völlig unvorhersehbare und nicht enden wollende Wendungen zu nehmen. Es begann mit einem 105-Yard-Kickoff-Return-TD von Tennessees Darius Reynaud zum 27:27. Nachdem die Lions den anschließenden Drive ohne Score beendeten, schlug die Stunde von Titans-WR Nate Washington. Der Receiver fing einen Pass vor dem Face Mask des Verteidigers, obwohl er hinter diesem stand und so die deutlich schlechtere Position hatte. Trotz der schwierigen Reception blieb Burleson auf den Beinen und rannte zu einem 71-Yard-Touchdown. Die Lions lagen nun mit sieben Punkten zurück und mussten nun zwingend in die Endzone der Titans. Dieser Versuch scheiterte, als Lions-TE Brandon Pettigrew sich von Cornerback Alterraun Verner den Ball aus den Händen reißen ließ. Verner forcierte jedoch nicht nur den Fumble, sondern er returnte ihn über 72 Yards zur vermeintlich sicheren Führung von 41:27. 14 Punkte in 76 Sekunden aufholen, klingt nahezu unmöglich, zumal sich Lions-QB Stafford verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte. Ersatz-QB Shaun Hill führte sein Team aber mit fünf Pässen über das gesamte Spielfeld bis drei Yards vor die gegnerische Endzone. Dann beendete eine Interception von Verner die verrückte Partie. Doch Linebacker Akeem Ayers begang während des Plays einen „Roughing the Passer“-Verstoß, so dass die Intercepion nichtig wurde und Hill eine weitere Chance für den Anschluss-TD bekam. Diese nutzte er prompt mit einem TD-Pass zu WR Calvin Johnson. 18 Sekunden standen noch auf der Uhr und die Lions traten zum Onside Kick an. Als auch dieser gelang, ging schon ein lautes Raunen durch das Stadion in Nashville. Als dann auch noch der anschließende Hail-Mary-Pass über 46 Yards bei Lions-WR Titus Young in der Endzone landete, rieben sich alle Anwesenden ungläubig die Augen. Die Lions hatten mit ablaufender Uhr den Ausgleich zum 41:41 geschafft und so ging es in die Overtime.

Die Titans kamen zuerst in Ballbesitz und legten durch ein 26-Yard-FG vor. Die Lions hatten nun im folgenden Drive die Möglichkeit, mit einem Field Goal auszugleichen und die Overtime um mindestens zwei weitere Drives zu verlängern oder durch einen TD zu gewinnen. Angeführt von Hill schafften es die Lions bis zur Sieben-Yard-Linie der Titans. Dort fehlten ihnen nur wenige Zentimeter zum neuen First Down. Lions-Coach Schwartz entschied sich nicht für den sicheren Ausgleich durch ein kurzes FG, sondern er setzte alles auf eine Karte und ließ den vierten Versuch ausspielen. Hill schaffte es jedoch nicht mit einem Quarterback Sneak die fehlenden Zentimeter zu überwinden.

So gewannen die Titans an einem denkwürdigen Abend mit 44:41 gegen die Lions.

Siebertz - 24.09.2012

Mike Munchak und Jim Schwartz

Mike Munchak und Jim Schwartz (© Getty Images)

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