Florida State is back

Florida State und Clemson boten am gestrigen Samstag ein unterhaltsames und hochklassiges Footballspiel, das ein dominantes Florida State Team 49-37 gewann. Im College Football scheint Tradition etwas dauerhaftes oder gar unsterbliches zu sein. Betrachtet man die Entwicklung des College Footballs allerdings genau, stimmt diese Behauptung keineswegs. Die Kraft, die Ausstrahlung, die Selbstsicherheit der Florida State, sowie die Elektrizität und Überlegenheit auf dem Rasen des Doak Campbell Stadiums waren in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr als ein Gerücht. In den 90er Jahren, als die Florida State all diese Attribute erfüllte und im College Football Angst und Schrecken verbreitete, waren die meisten der heutigen Spieler nicht älter als zehn Jahre. Immer wieder wurden die Seminoles in den letzten Jahren mit Vorschußlorbeeren überschüttet. Doch dabei blieb es auch. Preseason-Hype war alles was die durchaus talentierten Teams entfachten. In den entscheidenden Momenten knickten die Seminoles immer wieder ein. Die großen Spiele schienen für Florida State eine Nummer zu groß zu sein. Doch all das änderte sich am gestrigen Abend. Einmal mehr schienen die Seminoles ihre Fans und Experten zu enttäuschen. Als Florida State zu Beginn des dritten Viertels mit 28-14 in Rückstand geriet, bekam man den Eindruck das es einmal mehr den Absturz eines hochbegabten Florida State Teams geben könnte. Clemson setzte ein paar echte Highlights. Doch nach Jahren der Mittelmäßigkeit schlug Florida State zurück. Die Seminoles stoppten die Offensive der Tigers fünf mal in Folge. Auf der anderen Seite erzielten sie vier Touchdowns hintereinander und erarbeiteten sich eindrucksvolle 667 Yards. Von Minute zu Minute worden die `Noles immer stärker und wirkten zeitweise wie ein Footballteam von einem anderen Stern. So gingen sie 49-31 in Führung und kassierten am Ende noch einen überflüssigen Touchdown, der zum bekannten Endergebnis führte. Florida State Coach Jimbo Fisher könnte nach diesem Spiel sicherlich ewig über die Superlative des Spieles reden - LaMarcus Joyners 90 Yard Kickoff-Return, mit dem nie Seminoles ihr Comeback einleiteten. EJ Manuels unglaubliche 380 Passing Yards und seine zusätlichen 102 Rushing Yards. Eine Defensive, die Clemsons Star Receiver Sammy Watkins auf sechs Fänge zu 24 Yards limitierte.

Festzuhalten bleibt auch folgendes: Florida State RB Chris Thompson ist gesund und in großartiger Form. Nachdem er sich in der letzten Saison im Spiel gegen Wake Forest schwer am Rücken verletzte, zeigte er gegen Clemson mit 103 Yards und zwei Touchdowns bei 15 Laufversuchen erneut eine starke Leistung. Insgesamt erliefen die Seminoles 282 Yards und fünf Touchdowns. RB James Wilder Jr. Und QB EJ Manuel wirkten hier kräftig mit, aber es war einmal mehr Chris Thompson, der durch echte Big Plays zu überzeugen wusste. So gut EJ Manuel und die anderen Seminoles Spieler auch waren, darf man die herausragende Leistung von Clemson QB Tajh Boyd nicht vergessen. Insbesondere wenn man berücksichtigt unter welchem Druck der Quarterback im Laufe des Spieles immer wieder stand. Die Defensive der Seminoles stürmte regelmäßig auf ihn zu und verpasste ihm einige schmerzhafte Tackles. „ Er war wirklich richtig gut. Immer wieder konnten wir ihn zu Boden bringen. Doch er stand immer wieder auf und ihm gelang Spielzug auf Spielzug“ analysierte auch FSU DE Björn Werner. Der Deutsche konnte erneut mit einer starken Leistung überzeugen. So werden die Stimmen über eine Zukunft des Deutschen in der NFL immer lauter. Clemson QB Tajh Boyd passte letztendlich für 237 Yards und drei Touchdowns. Zusätzlich erlief er 44 Yards und einige wichtige First Downs. Seine individuelle Leistung konnte die Seminoles natürlich nicht stoppen, denn diese Seminoles verbreiten Angst und Schrecken-

Bodenstein - 23.09.2012

EJ Manuel war nach dem Sieg sichtlich erschöpft (© Getty Images)