College Football im August - Monat der Hoffnung

Vieles verändert sich, doch gefeiert wird im College Football grundsätzlich immer. Am 30. August geht die lange Off-Season im US–College Sport zu Ende. Es war eine bemerkenswerte Zeit voller Schlagzeilen, Polizeireports, Skandale und sich ankündigende Veränderungen, die in der übernächsten Saison greifen werden. Eine wirkliche Zeitenwende bahnt sich an und es war eine gute Zeit für die „Blattmacher“.

An erster Stelle der unbegrenzten und unglaublichen Unmöglichkeiten stand natürlich der Sandusky Skandal und das Schicksal der Footballmacht Penn State, die in nur wenigen Wochen für ihr kollektives Wegsehen angemessen bestraft wurde. Die Folgen der ungeheuerlichen und einmaligen Vorgänge sind auch heute noch nicht absehbar. Doch wie einmalig ist der Kinder-Missbrauchsskandal wirklich? War Sandusky keine Ausnahme, gab und gibt es vielleicht an weiteren College Sporthochburgen ähnliche Fälle, die noch nicht enttarnt wurden? Und was würde passieren, wenn sie enttarnt werden würden? Am Ende des Tages bemühen sich Personen, wie der neue PSU Coach Bill O’Brien um eine Aufarbeitung des Falls und um einen glaubwürdigen Neuanfang. Auch für den erfahrenen Übungsleiter ist es eine besondere Probe. Die Parameter sind durch die NCAAA gewollt verändert worden. Innerhalb dieses Rahmens kann sich O’Brien bewegen und auch eigentlich gar nicht scheitern. Verlieren seine Nittany Lions überdurchschnittlich oft, so kann er sagen: „Aufgrund der Gesamtsituation, der Begrenzung von Stipendien und der Wechselfreiheit seiner Spieler war nicht mehr möglich. Gewinnt er oft, kann er sich als der neue Penn State Guru feiern lassen, Gewinnt er alle Spiele in der regulären Saison, wäre dieses eigentlich der Motivation abträglich. Denn an den Playoffs dürfen die Löwen erst einmal in den nächsten vier Jahren nicht teilnehmen. Am 1. September sind wir ein wenig schlauer, wenn Penn Satte im Beaver Stadium Ohio begrüßt.

Auch die Anzahl von Verfehlungen von Coaches und Spielern im öffentlichen Leben wurde fühlbar größer – oder wurde einfach nur mehr darüber berichtet? Ein scheinbarer harmloser Verkehrsunfall entwickelte sich zu einer Ehetragödie und einem lupenreinen Rausschmiss eines bislang angesehenen Trainers. Für solche Geschichten ist eigentlich die Soap-Opera-Industrie zuständig. In dieser Offsean 2011/12 war es anders und die US-Sportmagazine überschlugen sich jeden Tag mit neuen Enthüllungen: „Ach Bobby Petrino, warum ausgerechnet Du?“

Es wurden aber noch weitere kleine und große Denkmäler von eifrigen „Maschinenstürmern“ vom Sockel gestoßen. LSU demissioniert vorläufig einen Heisman Trophy Finalisten, Notre Dame supendierte QB Tommy Rees, Clemson warf den nächsten Heisman Kandidaten Sammy Watkins raus. RB Michael Dyer, der frühere MVP der BCS Meisterschaft schaffte es sogar, sowohl von Auburn, als auch von Arkansas State herausgeworfen zu werden und der TCU QB Casey Pachall versagte beim obligatorischen Drogentest. Das Schicksal von Joe Paterno ist hinlänglivh bekannt und soll an dieser Stelle auch gar nicht mehr breit getreten werden. Das haben schon ganz andere getan. Die Häufigkeit ist schon ein wenig beängstigend, zeigen diese Vorfälle doch, dass sich die US-Gesellschaft in diesen Jahren drastisch verändert - und College Football ist auch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft.

So gesehen, war die scheidende Offseason Zeit, die Zeit der Abschiede. Standford musste sich von Andrew Luck verabschieden und Boise Sate von Kellen Moore – und alle müssen sich schon einmal daran gewöhnen, dass bald ein vier Team-Playoff System die „Nachspielzeit“ nach der regular season prägen wird. Doch dieser Abschied wird noch ein wenig dauern.

Schlüter - 14.08.2012

Vieles verändert sich, doch gefeiert wird im College Football grundsätzlich immer.

Vieles verändert sich, doch gefeiert wird im College Football grundsätzlich immer. (© Getty Images)

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