Phantoms verteidigen 16:10-Führung

Die Begegnung im Saarland endete mit einer umstrittenen Entscheidung der Schiedsrichter zu Gunsten der hessischen Gäste bei nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr. Eine riskante Aktion des saarländischen Quarterbacks beendete eine Partie zwischen zwei gleichwertigen Teams, in der die Gäste in der 1. Halbzeit den stärkeren Eindruck hinterließen und die Gastgeber erst im zweiten Spielabschnitt die Line kontrollierten.

Die gastgebenden Hurricanes haderten nach einer spannenden Partie am Ende mit der Entscheidung der Schiedsrichter. Es kam zu einem echten Showdown in dem Spiel der beiden Tabellennachbarn. Beim Stande von 10:16 kamen die Hausherren im letzten Viertel in Ballbesitz. Die Gästeabwehr fand in dieser Phase kein Mittel, den Vorwärtsdrang der Hurricanes zu stoppen. Mit Lauf- als auch mit Passspielzügen überquerten die Gastgeber souverän das Feld. Bei noch einer Minute auf der Uhr war man mit einem First Down an der 1-Yard-Linie der Phantoms angekommen. Auch das Offside in der Offenseline mit entsprechendem 5-Yards Raumverlust erweckte nicht den Anschein, dass sich die Hausherren davon zu aufhalten lassen würden. Und gleich im 1. Versuch kam es dann zu dieser so umstrittenen aber spielentscheidenden Situation. Quarterback Antwan Smith wollte wohl gleich die erste Chance nutzen und das Ei in die Endzone bringen. Er lief über die rechte Seite Richtung Endzonenpylone, sprang ab und hielt den Ball Richtung Endzone. Nicht Wenige im Stadion waren der Meinung, dass das Ei schon in der Endzone war, als Smith noch Kontrolle über das Spielgerät hatte. Er verlor die Kontrolle allerdings und der Ball fiel in die Endzone. Die Schiedsrichter werteten diese Aktion als Fumble vor der Goalline. Folgerichtig war der Ball in der Endzone frei. Luke McCann, der saarländische Receiver, kam von der Mitte des Spielfeldes und sicherte den springenden Ball. Auch hier war wieder die spannende Frage, ab wann hatte er den Ball unter Kontrolle? Schon bevor er am Ende am Boden liegend mit Helm und Schulterpad die Auslinie berührte oder eben erst dann. Die Schiedsrichter entschieden, dass er zuerst im Aus war und dann eben erst den Ball sichern konnte. Das bedeutete in der Konsequenz, Touchback und Ballbesitz Wiesbaden bei nur noch Sekunden auf der Uhr. Besonders unglücklich war das bereits gegebene Touchdownsignal seitens eines Schiedsrichters. Der sogenannte Backjudge stand direkt neben dem Geschehen und signalisierte Touchdown nachdem McCann den Ball gesichert hatte. Allerdings wurde diese Entscheidung wieder zurückgenommen. Der Linejudge hatte McCann im Aus gesehen, als dieser das Ei recoverte. Auch im Nachhinein können die Fernsehbilder des Saarländischen Rundfunks (aktueller Bericht) leider keine Klarheit schaffen, da die Sicht durch mehrere Spieler verdeckt wird. Auf jeden Fall gab es nach der Begegnung noch heftige Diskussionen um diese Entscheidung.
Diese entscheidende Szene überlagerte dann auch das gesamte Spiel. Nicht der erste Touchdown im ersten Drive von Wiesbaden durch Yannick Lorentz nach 5 Yards-Pass von Kevin Brüngel, noch der Führungswechsel durch den 6-Yards Catch von Dustin Wilke zum 7:6, oder die erneute Führung der Gäste durch das 33-Yards Field Goal von Tobias Kreuzer sowie die Erhöhung durch einen 70-Yard-Pass auf Richard Edens zum 7:16 vor der Halbzeit wird in Erinnerung bleiben. Auch nicht das 17-Yards Anschlussfieldgoal von Dustin Wilke im 3. Quarter wird die Diskussionen bestimmen.
Es wird sicher der zurückgepfiffene Touchdown in den letzten Sekunden sein, oder der wegen eines Fouls in der Line off Scrimage nicht gegebene Touchdown von Wilke im 3. Quarter oder die overrulten Passinterferences gegen die saarländischen Receiver. Unter dem Eindruck der letzten Entscheidung werden schnell alle strittigen Flaggen oder Szenen diskutiert und der Sport tritt leider in den Hintergrund. Dabei hätten es die Hausherren gar nicht so spannend machen müssen. Sie hatten die 2. Halbzeit klar dominiert. Im Verlaufe des Spiels konnten sie den Kampf and er Linie immer deutlicher gewinnen. Gelang es den Gästen in der 1. Halbzeit noch ihr Laufspiel zumindest so zu etablieren, dass sie kontinuierlich 3-4 Yards Raumgewinn verzeichnen konnten, waren in der 2. Halbzeit die Verteidiger der Canes doch Herr der Lage. Sie ließen nur noch 5 First Downs zu. Allerdings nutzte die eigene Offense ihre Chancen nicht. So fumbelte z.B. Luke McCann das Ei an der gegnerischen 11 Yard-Linie. Ein Touchdown wurde wegen eines Fouls an der Line nicht gegeben. Ein Field Goal wurde verschossen. Chacnen, das Spiel zu drehen, hatten die Spieler von Head Coach Thorsten Scherer genug. Sie ließen sie liegen. Erst dadurch kamen sie in die Situation am Ende des Spiels alles riskieren zu müssen.
Besonders bitter, da die Wiesbadener mit diesem Sieg an den Canes in der Tabelle vorbeigezogen sind. Und München, zurzeit noch am Tabellenende, hat im direkten Vergleich nach dem 35:7 Sieg gegen die Canes letzte Woche die Nase vorne, sollte es noch zur Punktgleichheit kommen. Um den Gang in die Relegation noch vermeiden zu können, müssen die Saarländer sicher noch weitere Punkte einfahren. Wiesbaden hingegen scheint gesichert und kann sich über den vorzeitigen Klassenerhalt freuen.

Reif - 06.08.2012

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