Rice will mehr

Ray Rice pokert um einen langfristigen VertragAuch wenn Terrell Suggs nach seiner Achillessehnenoperation darauf beharrt, im November wieder einsatzbereit sein zu können (was eine extrem kurze Phase der Rehabilitation wäre) - die Baltimore Ravens werden in der kommenden Saison nicht nur auf ihre vor allem auch dank Suggs so starke Verteidigung vertrauen können. Der Angriff, im letzten Jahr schon des öfteren nicht gerade wirklich eines Teams mit Super-Bowl-Kaliber würdig, wird 2012 in jedem Fall stärker im Blickpunkt stehen.

Diese Ausgangslage bestimmt derzeit die Situation bei den Verhandlungen um Vertragsverlängerungen bei den Ravens. RB Ray Rice nimmt erst einmal nicht an den Offseason-Trainingseinheiten teil, um seiner Forderung nach einem höher dotierten Kontrakt Nachdruck zu verleihen. Geboten haben die Ravens ihm als Franchise Player sieben Millionen Dollar für das kommende Jahr, aber Rice will nicht nur mehr, sondern vor allem auch gleich einen längerfristigen Vertrag. Vermutlich ist es dieser zweite, verständliche Wunsch, der die Ravens zögern lässt. Rice ist erst 25 Jahre alt, extrem erfolgreich und speziell in der Ravens-Offense eigentlich unverzichtbar. Aber er ist auch Running Back, und denen kann in der NFL schnell unglaublich viel passieren - die kleinste Verletzung kann dafür sorgen, dass die schönsten Statistiken der Vergangenheit nichts mehr wert sind. Außerdem herrscht - auch wenn das Ray Rice und anderen Spitzenkönnern des Metiers sicher Unrecht tut - bei den NFL-Personalverantwortlichen tendenziell die Meinung vor, dass Running Backs im Zweifel am leichtesten durch neue, jüngere Spieler zu ersetzen sind.

Und doch ist es sicher legitim, wenn Rice sich an anderen Vertragsabschlüssen in der Liga orientiert. Die Eagles haben LeSean McCoy vor einigen Wochen 45 Millionen für fünf Jahre zugestanden, also eben runde neun Millionen Dollar jährlich, die Rice für sich als Untergrenze deklariert haben dürfte. Mal ganz abgesehen von Chris Johnson, der im letzten Jahr mit seinem Holdout den Tennessee Titans 53 Millionen für vier Jahre entlockte. Aber eben auch ein Beispiel für die große Gefahr solcher Verträge für Running Backs werden könnte. Im ersten Jahr, nach dem Trainingsrückstand durch die Vertragsverhandlungen, fehlte ihm doch einiges an den beeindruckenden Leistungswerten der Vergangenheit. So dass Ray Rice in punkto Produktivität zu Johnson aufgeschlossen hat: ein-, zweihundert Yards mögen ihm per Lauf fehlen, doch gleicht er dies mit rund 700 Yards nach Passfängen locker aus, 2.068 Yards insgesamt steuerte Rice zum Ergebnis der Ravens bei.

Und das dürfte bedeuten, dass er ganz gute Chancen hat, dass die Ravens noch lange vor dem 16. Juli, der offiziellen Deadline, Entgegenkommen zeigen. Denn nach Rice wartet auch noch QB Joe Flacco auf Verhandlungen über einen neuen, längerfristigen Deal. Ohne Rice als Anspielstation bekäme der sicher in der Saison ziemliche Probleme, denn noch steht nicht fest, ob Flacco wirklich in der Lage sein kann, eine Offense tatsächlich allein zu prägen. Flacco weiß um seine Rolle - anders als Rice nimmt er an den Offseason-Workouts teil. Die Ravens müssen das Dilemma lösen. Zahlen sie Rice zu wenig, ist er nächstes Jahr vielleicht weg. Zahlen sie zu viel, könnte der Quarterback auch noch einen höheren Aufschlag fordern.

Auerbach - 05.06.2012

Ray Rice pokert um einen langfristigen Vertrag

Ray Rice pokert um einen langfristigen Vertrag (© Getty Images)

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