Saarland Hurricanes spielen 10:10 gegen die Stuttgart Scorpions

hurricanesNach einer spannenden Partie hieß es am Ende 10:10 (3:0 / 0:10 / 7:0 / 0:0). Beide Teams mussten ohne ihre starting Quarterbacks auskommen und sahen sich jeweils sehr starken Defensereihen gegenüber.

Bei idealem Footballwetter trafen am Pfingstsamstag die Hurricanes vor wieder 950 Zuschauern als Tabellendritter auf die Scorpions den Tabellenviertern. Gerade die Hausherren hatten in den ersten beiden Spielen eine überzeugende Offenseleistung gezeigt, lediglich die Verteidigung konnte noch nicht an die in der letzten Saison gezeigten guten Leistungen anknüpfen. Ausgerechnet in dieser Situation fällt nun der etatmäßige Quarterback Dan Selway wahrscheinlich für den Rest der Saison aus. Er hatte sich im 2. Quarter in Wiesbaden ein Band in der Wurfhand gerissen, das in den nächsten Tagen operiert werden muss. Somit musste Antwan Smith wieder von der Defense in die Offense wechseln und dort das Kommando als Quarterback übernehmen. In Wiesbaden war das ja schon hervorragend gelungen. Allerdings hinterlässt er in der bisher doch eher schwächelnden Verteidigung natürlich eine Lücke, die es auch zu füllen gilt. Außerdem muss er sich auch erst an das stark veränderte Receivecorps gewöhnen, sich mit dem Center einspielen und vor allem das Playcalling der diesjährigen Offense lernen. Denn Head Coach Thorsten Scherer hat zusammen mit Dan Selway in den letzten 3 Monaten, solange hat sich Selway schon in das System einarbeiten können, einiges umgestellt. Einige Male wurde dann auch eine Strafe wegen Spielverzögerung gegen die saarländische Offense ausgesprochen, weil es einfach noch zu lange dauerte, bis das Play im Huddle war. Aber bis auf diese Schwierigkeiten und einige wenige Missverständnisse konnte Smith durchaus überzeugen. Stuttgart ist sicherlich mit einer der besten Verteidigungsreihen ausgestattet, dennoch konnten die Saarländer den Ball immer wieder bewegen.
Auf der anderen Seite ersetzte Steffen Haenelt den am Knöchel verletzten Tom Schneider auf der Spielmacherposition. Die Stuttgarter hatten deutlich mehr Probleme mit ihrem Angriffsspiel Akzente zu setzen. Im 2. Quarter gelang ihnen ihr einziges Big Play mit einem Screen auf Fabian Weigel, der dann über 61 Yards zur 7:3 Führung lief. Gleich darauf nutzten sie die gute Feldposition nach einem missglückten Punt mit einem verwandelten Field Goal zur 10:3 Halbzeitführung. Als sie in der 2. Halbzeit dann auch Raumgewinn erzielen konnten, verloren sie das Ei immer wieder.
Während sich die Hurricanes nicht mehr ganz so passlastig wie in den ersten beiden Begegnungen präsentierten, ging bei Stuttgart fast alles über den Lauf und das war nicht eben viel. Defensive Coordinator Franz Klein hatte offensichtlich in Zusammenarbeit mit Gerald Munns den passenden Gameplan entwickelt. War in den letzten beiden Wochen die Laufspielverteidigung eher die Schwäche der Canes gelang gerade gegen die laufstarken Schwaben der Turnaround. Endlich scheint die Verteidigung wieder zu alter Stärke gefunden zu haben. Und das obwohl Luke McCann nicht so oft in der Verteidigung aufs Feld konnte, weil er sich zu allem Übel auch noch in der letzten Woche einen Virus eingefangen hatte. Sowohl er als auch Gerald Munns hatten unter der Woche viel Substanz lassen müssen, trotzdem gelang Letzterem wieder ein überragendes Spiel.
Zum Spielverlauf im Einzelnen. Stuttgart schafft im ersten Quarter in 3 Anläufen kein einziges First Down. Drei Mal gelingt den Saarländern ein 3 and out mit ihrer Defense. Auf der anderen Seite müssen die Canes auch beim 1. Drive direkt punten. Im 2. Drive kommt die Offense aber besser ins Rollen. Mit Pässen auf McCann, Lester und Wilke überquert Smith das Feld bis an die gegnerische 10 Yard Line. Dort wird der Angriffsschwung durch einen Sack von Scott erst einmal gebremst. Ein Pass in die Endzone kommt leider nicht an, weil sich Lester und McCann gegenseitig behindern. Dustin Wilke verwandelt zum Abschluss dieses Drives ein 26 Yard Field Goal. Der nächste Drive der Canes endet mit einer Interception durch Hans Stechert, der das Ei bis an die 34 Yard Line der Hausherren retournieren kann. Doch auch diese Vorlage können die Gäste nicht nutzen. Sie erziellen zwar ihr erstes First Down der Partie, verlieren das Angriffsrecht aber wieder durch einen Fumble den Gerald Munns recovern kann. Auch der nächste Drive der Saarländer bringt nur ein First Down, danach müssen sie punten. Auf der anderen Seite findet Haenelt Fabian Weigel, der einen Screen Pass für den bereits erwähnten 61 Yards Touchdownlauf nutzen kann. Urplötzlich liegen die Hausherren mit 3:7 hinten, obwohl sie bis dahin in 4 Drives nur ein First Down zugelassen hatten und selbst den Ball immer wieder über den Platz bewegen konnten.
In dieser Phase kann die Defense der Stuttgarter den größten Druck auf Smith ausüben. Anstatt vorwärts geht es für die Offense von HC Scherer nur noch nach hinten. Am Ende muss Wilke bei 4 und 35 punten. Da es auch noch Probleme beim Snap gibt, gerät der Befreiungsschlag zu kurz. Die Stuttgarter sind gewillt dieses Geschenk anzunehmen und kommen von der 24 der Canes bis an deren 7er. Außerdem können sie noch die Uhr runterspielen. Letztlich verwandeln sie aus 24 Yards ein Field Goal zur 10:3 Pausenführung.
Nach dem Pausentee kommen die Canes wieder sehr entschlossen auf den Platz. Gleich mit dem 2. Spielzug überbrückt Smith mit einem Pass auf McCann, der schon den Kickoff bis an die 40 retournierte, das gesamte Feld zum Ausgleichstouchdown. Im weiteren Verlauf sehen die Zuschauer ein spannendes Spiel mit mehreren Versuchen noch zu punkten zu kommen. Aber Zählbares bekommen beide Teams nicht mehr aufs Bord. Stuttgart findet mit seiner Offense zwar besser ins Spiel, aber bremst sich immer wieder mit Ballverlsuten selbst aus. Eine Interception und zwei Fumbles können die Canes erobern. Einen sehr umstrittenen Fumbel und ein ebenso fragliches Turn-Over on Downs geben die Canes ihrereseits ab. Zum Spielende verlagern die Stuttgarter sich mehr auf das Passspiel und werden damit auch noch einmal gefährlicher. Am Ende haben sie noch einmal die Chance bei nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr aus 45 Yards bei einem 1st Down ein Field Goal zu kicken, schießen aber zu kurz. Der Return von McCann wird gestoppt und das Spiel ist aus.
Ein spannendes Spiel mit sehr vielen engen und umstrittenen Entscheidungen findet keinen Sieger. Die Canes hätten die Überraschung durchaus schaffen können, standen sich aber letztlich selbst im Weg. Für das nächste Spiel beim amtierenden deutschen Meister müssen diese Fehler minimiert werden und noch weiter an der Abstimmung in der Offense geübt werden, dann können sich die Fans eventuell auch bei dieser Begegnung auf ein spannendes Spiel freuen.

Reif - 28.05.2012

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hurricanes (© Maurice Etoile)

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