Venibant, videbant, vincebant: Düsseldorf besiegt Berlin

Fast 4 Jahre hat es gedauert, am 13.05.12 ist es wieder passiert: Die Berlin Kobra Ladies verlieren ein Heimspiel in der DBL und müssen sich mit 14:18 den Düsseldorf Blades geschlagen geben. 100 Zuschauer sahen ein spannendes und von den beiden Defensereihen dominiertes Spiel, bei dem sich am Ende das physischere Team durchsetzen konnte.

Gleich den ersten Drive konnten die Gäste in Punkte umsetzen. WR Valerie Bauer fing den Pass in der Endzone der Kobra Ladies und setzte selbige damit unter Zugzwang, auch wenn der Extrapunkt danebenging. Eine Interception durch DB Sina Streubel sorgte dafür, dass der Anschlussdrive der Berlinerinnen ins Stocken kam, doch auch letztere konnten in Person von LB Stepanida Chepkasova die gegnerische Offense in die Schranken weisen. Die gebürtige Russin returnierte ihrerseits eine Interception bis an die 25 yard Line der Düsseldorferinnen und legte damit den Grundstein für den Anschlusstouchdown von RB Susanne Erdmann. Da auch hier die Zusatzpunkte verhindert wurden, ging man mit einem 06:06 in das zweite Quarter.
Hier konnte Düsseldorf sein Laufspiel etablieren und mit einem Option-Spielzug durch RB Christin Schlensog auf 06:12 erhöhen. Vor der Pause sorgten RB Susanne Erdmann mit ihrem dreizehnten Touchdown in dieser Saison sowie WR Christina Schampel mit einer gefangenen Two Point Conversion für eine 14:12-Führung des amtierenden Meisters.
Nach der Halbzeit wurde ein weiterer Touchdown der Berlinerinnen durch eine Strafe egalisiert, Düsseldorf konnte dafür aus einem durch DL Stephanie Olles recoverten Fumble kein Kapital schlagen. Nicht besser machte es Berlin, die den Ball durch DT Simone Schulz erobern konnten, aber es nicht schafften, ihn im Anschluss in die Endzone zu bringen.
Punkte gab es dann nur noch im vierten Quarter, in dem RB Simone Suchanek einen kurzen Pass von QB Claudia Baack fangen und den Ball zum 14:18 in die Endzone tragen konnte. Mit 3 Minuten auf der Uhr starteten die Kobra Ladies Richtung Düsseldorfer Endzone. Doch die auslaufende Zeit stoppte die Aufholjagd an der Düsseldorfer 20 yard Line, sorgte für die erste Heimniederlage der Kobra Ladies seit dem 20.07.08 - damals siegten die Nürnberg Hurricanes mit 06:47 in Wilmersorf – und für grenzenlosen Jubel an der Sideline der Düsseldorferinnen.

Blades' Head Coach Maik Spieß sah man sein Glück an. Man habe zwar ein eingespieltes Team, aber gegen einen Rekordmeister gebe es natürlich keine einfachen Spiele. „Ich bin extrem stolz auf mein Team“, kommentierte er den Sieg.
Auf der anderen Seite sah Head Coach Bernd Gottschalk die Gründe für den Sieg in der physischen Spielweise der Düsseldorferinnen: „Wir haben heute diesen physischen Kampf nur punktuell angenommen, das reicht gegen so einen Gegner einfach nicht.“ Nervosität habe man in allen Mannschaftsteilen merken können, diese haben dann zu Fehlern beim Snappen, bei Blocks, Pässen und Tackles geführt. Mit diesen kleinen Fehlern verliere man knappe Spiele. „Düsseldorf hat damit verdient gewonnen“.

Zeit zum Ausruhen gibt es für beide Teams nicht: Obwohl Düsseldorf erst am 10.06. wieder spielt, hat es dieses Heimspiel in sich, denn dann kommen die Berlin Kobra Ladies zum direkten Rückspiel an den Rhein. Berlin spielt in der Zwischenzeit noch zu Hause gegen Liganeuling Bochum und auswärts gegen Kiel.

Punkteverteilung:
Q1 00:06 Pass #89 Valerie Bauer
Q1 06:06 Lauf #24 Susanne Erdmann
Q2 06:12 Lauf #32 Christin Schlensog
Q2 14:12 Lauf #24 Susanne Erdmann, TPC Pass #21 Christina Schampel
Q4 14:18 Pass #30 Simone Suchanek

Baldszuhn - 13.05.2012

Sie kamen, sahen und siegten: Düsseldorfs Coaches Maik Spieß (vorne) und Nicholas Mockus beim Abpfiff (© Jan Baldszuhn )