„Wir wurden geschlagen. So einfach ist das“, sagte Nebraskas Head Coach Bo Pelini direkt nach dem Spiel. „Sie haben besser gespielt, sie wurden besser gecoacht. Sie haben völlig verdient gewonnen. Ich muss Northwestern einfach Respekt zollen, wir hatten keine Antworten.“ Ganz so unspektakulär war es dann aber doch nicht. Denn zum einen schaffte es eine Defense, die bisher im Schnitt 32 Punkte und 432 Yards Raumgewinn pro Partie zuließ, ein Top-10-Team der BCS-Rankings im Schach zu halten. Zum anderen wurde die Offense der Wild Cats über die zweite Hälfte des Spiels von Backup-Quarterback Kain Colter geführt.
Der nominelle Spielmacher Dan Persa stand zu diesem Zeitpunkt verletzt an der Seitenlinie. Im zweiten Viertel verließ er auf der Flucht vor der Defense die Pocket, wich auf die rechte Seite aus und konnte im letzten Moment noch den Pass absetzen. Allerdings konnte Persa sich so nicht mehr abfangen, als ihn Defensive End Eric Martin unsanft zu Boden brachte, und verletzte sich an der Schulter. Er sah in der Folge eine starke Vorstellung des Mannes, der bisher zwar regelmäßig, aber immer nur für ein paar Spielzüge auf dem Feld stand. Sein Head Coach Pat Fitzgerald sorgte aber dafür, dass ihm die ungewohnte Verantwortung nicht zu sehr zu schaffen machen konnte. Nur sechsmal musste Colter sich für einen Receiver entscheiden, viermal kam der Pass an, einmal reichte es dabei für einen Touchdown. Da dieser Spielzug gleichzeitig 81 Yards Raumgewinn bedeutete, standen am Ende aber doch ordentliche 115 Yards durch die Luft für Colter zu Buche. Mit den eigenen Beinen holte er, obwohl er es 17 Mal versuchte, nur 57 Yards. Dafür aber auch zwei Touchdows, den ersten mit einem beeindruckenden Hechtsprung in Richtung des Pylonen an der Seitenlinie.
Jeremy Ebert, der den angesprochenen Touchdown über 81 Yard fing und damit in seiner Karriere die Marke von 2.000 Yards Raumgewinn als Receiver überschritt, wollte nach dem Spiel aber nicht nur Colter, sondern auch andere oft unbesungene Helden in den Mittelpunkt stellen. „Ich würde den Sieg unserer O-Line zuschreiben“, sagte er. „Wir haben die Line of Scrimmage dominiert. Den Drive, der uns die letzten Punkte brachte, haben wir vor allem ihnen zu verdanken.“ Jene Angriffsserie startete etwa Mitte des letzten Viertels als die Cornhuskers gerade bis auf 18:21 herangekommen waren. Doch Colter führte sein Team über 66 Yards in die Endzone, wobei es vor allem wichtig war, dass es mit diesem Drive gelang, über sieben Minuten Spielzeit von der Uhr zu nehmen.
Nebraska konnte in den verbleibenden 1:34 Minuten zwar noch einmal punkten, doch der Onside Kick 18 Sekunden vor dem Abpfiff konnten die Wildcats erobern. Die überraschende Niederlage bedeutet für Nebraska nun den geteilten zweiten Platz in der Legends Division der Big Ten (mit Iowa und Michigan). Die Verfolger müssen hoffen, dass die Michigan State Spartans noch einmal straucheln, um aus eigener Kraft noch die Tabellenspitze erobern und ins Championship Game der Conference einziehen zu können.
Garn - 06.11.2011
Kain Colter (© Getty Images)
Leser-Bewertung dieses Beitrags:
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