Paladins schlagen Crocodiles

Jens Merten hatte sein letztes Spiel als QB und HCAm letzten Spieltag der Oberliga NRW hatten die Solingen Paladins die Cologne Crocodiles zu Gast und sicherten sich in einem nach eigenen Angaben emotionalen Spiel mit 10:9 den zweiten Tabellenplatz und sind somit Vizemeister.

Die Walder Jahnkampfbahn zeigte sich am vergangenen Samstag vollbesetzt von Ihrer schönsten Seite. Bei Kaiserwetter fanden knapp 600 Zuschauer den Weg ins Stadion um den letzten Auftritt der Solinger Footballer für diese Saison und Ihres Head Coachs und Quarterbacks Jens Merten zu erleben.

Sportlich begann es für die Solinger Footballer optimal. Direkt beim ersten Ballbesitz legte der Angriff los wie die Feuerwehr. Durch starkes Laufspiel von Dominik Dross marschierten die Klingenstädter in die Hälfte der Domstädter. Dennoch musste man sich dort ohne Punkterfolg wieder vom Ei trennen. Nun erhielten die Kölner das Angriffsrecht, doch schnell zeigte sich, dass die Solingen Defense – rund um den wiedergenesenen Captain Sebastian Wolf und Rückkehrer Rick Schneider - einen sehr guten Tag erwischen sollte. Nach wenigen versuchen ohne deutlichen Raumgewinn trennten sich die Kölner vom Ei und so gelang die Solinger Offense um Spielmacher Merten wieder in Ballbesitz.

Im zweiten Drive machte sich dann Quarterback Merten sein eigenes Abschiedsgeschenk. Nach starken Läufen und schönen Pässen stand man nun kurz vor der Kölner Endzone. Per kurzem Laufspiel durch die Mitte der Kölner Abwehrreihe erzielte Merten seinen vierten0Touchdown der Saison und brachte die Paladins mit 7:0 in Führung.

Wer nun von weiteren Höhepunkten ausging, der musste sich leider in Geduld üben. Die Kölner erkämpften sich immer wieder gute Feldpositionen, scheiterten aber stets an der gutaufgelegten Verteidigung der Solinger. Das gleiche galt allerdings auch für die Solinger Angreifer, welche nun vermehrt mit Passspiel den Erfolg suchten, da Köln die Läufe immer besser stoppen konnte.

Nach der Pause spielten die Crocodiles deutlich gefährlicher und gelangten durch viele kurze Pässe und abwechslungsreiche Läufe im dritten Viertel in die Nähe der Solinger Endzone. Zum Ausgleich reichte es allerdings nicht. Mit einem Field Goal verkürzten die Kölner auf 3:7.

Das Spiel wurde nun unangenehm eng für die Solinger und dem Angriff gelang es nur noch sehr selten Löcher in der deutlich aggressiveren Cocodiles-Abwehr zu finden. So fanden sich die Kölner immer wieder in aussichtsreicher Position bis es dann kurz vor Spielende schlussendlich passierte: Der Kölner Running Back fand ein Loch in der Verteidigung und erlief über 40 Yards den zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten Touchdown. Dennoch gab es keine Punkte, da die Schiedrichter-Crew ein Foul der Kölner ausmachte. Doch die Crocodiles ließen sich von diesem Rückschlag nicht beirren und brachten das Ei wenige Versuche später erneut in die Solinger Endzone. Der Extrapunkt ging daneben und dies sollte noch sehr interessant werden. Die Punkte der Kölner sollten zur Eröffnung des Herzschlagfinales werden.

So blieben den Gastgebern nur noch zwei Minuten, um das Blatt noch zu wenden. Bei einer eigenen Niederlage und zeitgleichem Sieg der Devils aus Gelsenkirchen, konnte man sogar noch auf den dritten Platz abrutschen, was die eventuelle Möglichkeit des nachträglichen Aufstiegs in die Regionalliga zu Nichte gemacht hätte. Doch die Männer um Quarterback Merten fassten sich ein Herz und wollten das Spiel noch biegen. Angetrieben vom ungebremsten Siegeswillen und unter den lautstarken Anfeuerungen durch Publikum und Cheerleader kämpfte sich die Offense über das Feld. Durch starke Läufe und einen langen Pass auf Jonathan Senger gelangen sie tief in die Kölner Hälfte. Das Publikum hielt den Atem an, als Merten den Ball über 40 Yards millimetergenau in die Hände seines Receivers Jan Lamers platzierte. Doch konnte dieser das Ei nicht kontrollieren und die Zeit drohte davon zu laufen. So kam es bei noch 15 zu spielenden Sekunden zum Showdown. Jan Lamers setzte zum Field Goal an. Im Stadion herrschte absolute Stille, bis Lamers das Ei ungeachtet des Drucks durch die gelben Stangen schoss und seine Paladins mit einem winzigen Zähler in Führung brachte. Es folgte ein Kickoff und ein bei 9 Sekunden auf der Uhr ein letzter Spielzug der Crocodiles. Der lange Pass wurde von Joel Konzack abgewehrt und das Spiel sowie die Saison waren zu Ende.

Unter tosendem Applaus lagen sich Spieler und Verantwortliche in den Armen und feierten den hart erkämpften Vizemeistertitel bis spät in die Abendstunden. „Wir haben es heute wieder einmal unnötig spannend gemacht. Dennoch habe ich größten Respekt vor den Coaches und dem Team. Im Gegensatz zum Bochum-Spiel haben wir heute zwar kein Team in Bestform, aber ein Team mit Herz und Siegeswille gesehen!“, zeigt sich Vorsitzender Jantke glücklich nach dem Abpfiff. „Für die Zuschauer war es sicherlich spannend, für uns direkt Beteiligte allerdings wieder ein Spiel kurz vor dem Herzinfarkt,“ resümierte Geschäftsführer Theophil sichtlich erschöpft.

Mit diesem Sieg und dem erneuten Vizemeistertitel endet eine kleine Ära bei den Paladins: Quarterback und Head Coach Merten übergibt seine Amt nun an seinen bisherigen Assistenten Maik Odenhoven, der die Arbeit fortführen und die Paladins in eine neue Zukunft führen wird. Merten wird den Verein allerding nicht verlassen, sondern in anderen Positionen weiter an einer erfolgreichen Zukunft arbeiten. „Wir danken Jens für tolle 5 Jahre in unserer Familie und hoffen mit ihm an neuer Position und Maik als neuem Head Coach weiter unseren tollen Weg gehen zu können“, so Vorstandsmitglied Georg Stüllein.

Trotz des Endes der Saison 2011 wird bei den Paladins keine Ruhe einkehren. „Wir müssen und wollen direkt weiterarbeiten um für 2012 ein schlagkräftiges Team aufzustellen“, so Maik Odenhoven, der für die Szenarien Oberliga oder Regionalliga planen muss.

Tillmann - 04.10.2011

Jens Merten hatte sein letztes Spiel als QB und HC

Jens Merten hatte sein letztes Spiel als QB und HC (© Thorsten Look)

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