Kiel zieht in den German Bowl XXXIII ein

RB Michael Andrew öffnete Räume und scorte am Ende der Partie zum 45:21.   Die Kiel Baltic Hurricanes haben erneut das Finale um die deutsche Footballmeisterschaft erreicht. Die möglicherweise beste Saisonleistung der Schleswig-Holsteiner sorgte gegen die ein Viertel gut mithaltenden Düsseldorf Panther für ein letztlich klares und verdientes 45:21 im Holstein-Stadion.

2378 Zuschauer sahen allerdings im ersten Viertel ein verkehrtes Rollenspiel, dass auch ein wenig mehr Zuschauerresonanz verdient gehabt hätte. Das erste Angriffsspiel der Kieler wurde noch mit einem Field Goal zum 3:0 von Julian Dohrendorf abgeschlossen, während die Gäste vom Rhein in der Anfangsphase anfangs erfolgreicher agierten. Düsseldorfs QB Robert Demers überbrückte mit seinen vier Anspielstationen schneller den Rasen, als es der Defense der Canes lieb sein konnte. Die gelungene Mischung aus Lauf- und Passspiel, bei der Altmeister Estrus Crayton eine Schlüsselstellung einnahm, führte folgerichtig zum frühen Erfolg. Crayton, der bekanntlich auch schon vor einigen Jahren in Kiel um Punkte spielte, ließ sich nicht lange bitten und scorte über 22 Yards zur zwischenzeitlichen 7:3 Führung aus Düsseldorfer Sicht. Der Panther-Plan, die Kieler „Laufdefense“ zu attackieren, um damit Platz für Pässe zu generieren, ging zumindest in diesem Viertel der Düsseldorfer Hoffnungen auf, endete aber auch genauso schnell, wie er über den Kieler gekommen war.

Head Coach Martin Hanselmann wollte entsprechend auch gar nichts beschönigen und verwies nach dem Spiel auf die eigenen Fehler, die aufgrund der Unerfahrenheit des Teams entstanden. „Ich kann und will keinem meiner Spieler einen Vorwurf machen, sie haben alles versucht, unsere Vorgaben umzusetzen. Leider fehlte uns da in manchen Situationen ein bisschen Glück und manchmal auch eine Menge Cleverness“, so der Coach, der es in jahrelanger Kleinarbeit geschafft hatte, sein Team in ein Halbfinale zu bringen und ein wenig an die German Bowl Pforte anzuklopfen. Zwei Strafen warf die Panther Offense zurück und Canes Defender Leroy Kellly Jr. passte an der eigenen 10 Yards auf, als er einen gefährlichen Pass, der für Estrus Crayton bestimmt war, abfing und damit sein Team vor einem noch größeren Rückstand bewahrte.

So endete die frühe Düsseldorfer Sturm- und Drangphase heldenhaft im zweiten Viertel genauso schnell, wie sie gekommen war und der Kieler Angriff setzte sich binnen Minuten mit drei nicht minder spektakulären Touchdownerfolgen in Szene. RB Michael Andrew schaffte mit seinen druckvollen Läufen die notwendigen Raumgewinne, die QB Jeff Welsh nutzte, um auf seine Anspielstation Aaron Love sicher zu passen und am Ende des zweiten Viertels mit 24:7 in Front zu gehen. Düsseldorfs Abwehr schaffte es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, dieses „Trio Infernale“ zu stoppen und eine wichtige Vorentscheidung war zum Pausenpfiff bereits gefallen, da die Panther Defense dem Tempo und der Spielraffinesse der Norddeutschen zumindest im zweiten Quarter nicht mehr gewachsen war und sich auch aufgrund ihrer zeitlichen Beanspruchung auch überfordert fühlen musste.

Der Partie tat es aber vor allem erneut im dritten Viertel gut, dass die Gäste weiterhin versuchten ihre Touchdownmöglichkeiten auszuspielen und sich keineswegs geschlagen gaben. Nach dem Wiederanpfiff benötigten die ausgeruhten Rheinländer nur drei Spielzüge, um sich wieder in Position zu bringen. RB Steve Coles entzückte die rund 50 angereisten Düsseldorfer Fans wieder einmal mit seinem Laufstil, der von der überraschten Kieler Verteidigung ebenfalls nicht aufgehalten werden konnte. Die Folge war ein 50 Yards Lauf, der Düsseldorf an den amtierenden deutschen Meister heranbrachte und zum 24:14 aus Kieler Sicht führte. Die Vorentscheidung aber fiel noch im gleichen Abschnitt, als Kiels QB Jeff Welsh den Top-Scorer Julian Dohrendorf über 49 Yards zum 31:14 fand und Düsseldorf wieder auf Distanz brachte. Daran sollte auch nicht das weiterhin beherzte „Rushing Game“ von Coles sorgen, der mit einem weiteren sehenswerten 55-Yard-Lauf abermals große Lücken in die Kieler Verteidigung riss, der rheinische Angriff es aber in den folgenden vier Downs nicht schaffte zu punkten und die restlichen winzigen vier Yards auch nicht überbrückte. Am Ende des dritten Viertels sollte der Ausnahmerunningback Coles, der die Panther wahrscheinlich verlassen wird, zwar noch einmal in die Kieler Endzone zum 31:21 einmarschieren, doch als spielentscheidend erwiesen sich seine Bemühungen nicht mehr. Diesen Begriff prägte dann schon eher das Kieler Passspiel, welches ebenfalls am Ende des dritten Viertels zur neuen Entfaltung kam. Erneut wurde Michael Andrew als „Raumöffner“ eingesetzt und über 25 Yards bediente Jeff Welsh erneut Aaron Love.

Im vierten Viertel folgte schließlich der finale KO-Schlag für den tapferen Aufsteiger. Robert Demers Passspiel wurde in der Mitte des letzten Abschnittes unterbunden, Kiels DB Lansana Teuber pflückte sich das Spielgerät vom Himmel und noch einmal fegte die Canes Offense in Person von Michael Andrew über den Platz, dessen 48-Yard-Lauf erst wieder in der Düsseldorfer Endzone zum 45:21 Endstand endete.


Die Kiel Baltic Hurricanes erreichen damit zum vierten Mal hintereinander den German Bowl und können gegen die Schwäbisch Hall Unicorns am 8. Oktober in Magdeburg beweisen, dass ihr erster Titel im letzten Jahr keineswegs ein Zufallserfolg war und sie weiterhin der Pacemaker der GFL, beziehungsweise ein Hort der Beständigkeit im deutschen Football sein wollen.

Schlüter - 25.09.2011

RB Michael Andrew öffnete Räume und scorte am Ende der Partie zum 45:21.

RB Michael Andrew öffnete Räume und scorte am Ende der Partie zum 45:21. (© Zelter Media Service)

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