Es ist der Wurm drinnen bei Berlin

Über die Leistung der Berlin Adler hüllt man besser das Es ist bei den Berlin Adler in dieser Saison einfach der Wurm drinnen. Und so sehr sich die Akteure auf dem Feld auch mühen, er will einfach nicht weg. Noch nicht weg. Gegen die Kiel Baltic Hurricanes verloren die Adler ihr drittes von bisher vier Heimspielen, unterlagen dem amtierenden deutschen Meister mit 14:17. Dass man gegen Kiel in diesem Jahr verlieren kann, haben schon andere Teams gezeigt. Vor allem die Defense der Gäste war es zu verdanken, dass die Hausherren nie zu ihrem Rhythmus fanden und wie so oft einem Rückstand hinterher laufen mussten.

Kummer und Sorgen sind bei den Berlin Adlern in dieser Saison fast schon Alltag. Bei keinem Heimspiel konnten die Hauptstadt-Footballer bisher in Führung gehen, mussten immer einem Rückstand hinterher laufen. Es war also eine durchaus vertraute Situation, dass man zur Halbzeit bereits mit 17 Punkten hinten lag. Zumal auch noch gegen die Kieler, die in diesem Jahr in der GFL das Maß aller Dinge zu sein scheinen. Doch die Art und Weise, wie der doppelte Punktverlust vor rund 1.200 Zuschauern am Samstagabend im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zustande kam, ist aus Berliner Sicht mehr als einfach nur inakzeptabel.

Wie so oft brauchten die Schwarz-Gelben mehr als eine Halbzeit, um ins Spiel zu finden, verschliefen die erste Halbzeit vollkommen, schafften es erst im letzten Viertel 14 Punkte zu erzielen. Zuvor waren die Big-Plays auf Berliner Seite meist irgendwelche Fouls der Kieler. Die Norddeutschen durften sich dann aber doch verdientermaßen über den achten Sieg im achten Saisonspiel freuen. Nur zu gerne hätten die Adler dem Rivalen von der Ostsee an diesem Abend ein Bein gestellt. Doch selbiges bekamen die Schwarz-Gelben vor allem in der Offense nicht auf den Boden.

Immer mehr in die Kritik gerät dabei auch Offensive Coordinator Aaron Fiddler, der mit seiner Auswahl der Spielzüge immer mehr für Verwunderung sorgt. Mit einem angeschlagenen Spielmacher Clint Toon, der trotz einer Knöchelverletzung auflaufen durfte oder musste, war das Spie der Berliner immer wieder gehandicapt. Pässe kamen nicht oder landeten – wie gleich zu Beginn – in den Armen der Kieler Verteidiger. DB Falk Horn machte sich mit der ersten Interception der Partie dann gleich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk.

Und RB Tory Cooper, der im Laufspiel an diesem Tag fast ein Alleinunterhalter war, konnte sich aufgrund der druckvollen Kieler Defense nicht so entwickeln wie in den Spielen zuvor. Gerade einmal 27 Yards standen für den Ballträger am Ende in den Spielstatistiken. Hinzu kamen auch noch eklatante Schwächen in den Special Teams. Einen eigentlich sicheren Field Goal-Versuch von der 18-Yard-Linie setzte K Justin Sterz ebenso dilettantisch in den Berliner Abendhimmel wie die beiden Onside-Kicks im letzten Viertel.

Die Offense der Berliner konnte vor allem in der ersten Halbzeit nie zu einem Rhythmus finden, musste sich insgesamt vier Mal im Laufe des Spiels nach drei Versuchen mittels Punt vom Angriffsrecht trennen – oder noch früher durch Ballverluste. Entsprechend lange musste dann auch die Verteidigung der Gastgeber auf dem Platz ausharren, konnte den Angriffen der Kieler aber nicht ständig Paroli bieten. Zu müde waren die Spieler von der bisherigen Saison, zu dünn ist der Kader besetzt.

Auch Kiel hatte seine Sorgen und wäre mit etwas mehr Kontinuität auf Seiten der Hausherren an diesem Abend durchaus schlagbar gewesen. WR Aaron Love und RB Michael Andrews standen aufgrund von Verletzungen nicht zur Verfügung. Doch die Kieler hatten mit RB Julian Ampaw, der zu Saisonbeginn von den Hamburg Young Huskies an die Förde wechselte, noch ein weiteres Ass im Ärmel, das den Verteidigern der Berliner immer wieder Probleme bereitete. „Wir sind heute sehr produktiv mit dem Ball gelaufen und haben dann auch so die Zeit kontrollieren können“, freute sich Kiels Head Coach Patrick Esume nach dem Spiel.

Freude gab es bei Berlins Head Coach Dave Likins dagegen nur wenig. Vielleicht darüber, dass sein Team nun vier Wochen Pause hat und dass es gegen die Baltic Hurricanes keine neuen Verletzten gab. In den letzten 14 Wochen mussten die Adler insgesamt zwölf Begegnungen absolvieren. Nun will Likins die Pause nutzen, um sein Team für den Rest der Saison wieder auf Vordermann zu bringen. „Wir müssen die Spielzüge einfach besser ausführen. Und das Training muss besser werden“, forderte er nach dem Match. Ein Wunsch, der vor Saisonbeginn vielleicht schon hätte erfüllt werden müssen.

Hundt - 25.06.2011

Über die Leistung der Berlin Adler hüllt man besser das

Über die Leistung der Berlin Adler hüllt man besser das "Tuch" des Schweigens... (© Hundt)

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