Falcons stürzen ab

Die Cologne Falcons haben das Duell der Kellerkinder der GFL 2 Nord gegen die Troisdorf Jets vor heimischen Publikum mit 6:14 verloren und warten damit zur Halbzeit der Saison immer noch auf den ersten Sieg.

Die Stimmung war recht gut im Sportpark Müngersdorf, doch lag dies eher an dem stattfindenden Kölner KinderFest und der parallel im benachbarten Stadionbad laufenden Freestyle Wakeboard-WM. 412 Zuschauer waren in die Ostkampfbahn gekommen, um zu sehen, wer sich denn vom Ende der Tabelle lösen könne.

Beide Teams signalisierten vor der Partie, dass sie um die Brisanz dieses Derbys wussten. Die Gastgeber, die nach anfänglichen Aufschwung-Erscheinungen eine böse Niederlage bei den Rebels hinnehmen mussten und nun endlich den ersten Sieg einfahren wollten. Die Gäste aus Troisdorf, die ohne ihre Leistungsträger Luon Spearman und Tony Moore gereist waren, wollten endlich in die Gruppenmitte.

So dachte wohl jeder, dass die ein spannender Footballnachmittag werden würde. Doch weit gefehlt. Die Falcons mussten im ersten Drive den Ball abgegeben und die Jets marschierten bis an die Red Zone. Dort konnten die Kölner die Troisdorfer stoppen und hätten ihnen auch den Ball abnehmen können, da sie nun schon im dritten Versuch und 15 Yards an der 22 waren, aber durch ein unnötiges Foul von Murat Celenler wurde daraus ein Erster und Zehn an der 16 und das führte zum ersten Touchdown durch das Football-Urgestein Nico Chatziamanetoglu. Nach dem erfolgreichen PAT führten die Gäste mit 7:0. Und damit war dann auch das erste Viertel zu Ende. Dies ging deshalb so schnell, da Troisdorf eigentlich nur eine Waffe hatte, den Luftangriff, insgesamt 38 Laufspielzüge gab es im Spiel bei fünf gefangenen Pässen. Und 24 Läufe davon machte Chatziamanetoglu.

Köln setze dagegen viel zu sehr auf den Laufangriff, der so gut wie gar nichts bewirkte. Die Gesamtstatistik zeigt minus 18 Yards und das sagt eigentlich schon alles. Warum aus den 129 Yards, die im Passangriff erzielt wurden nicht mehr gemacht wurde oder besser gefragt, warum nicht mehr gepasst wurde, das wissen wohl nur die Verantwortlichen der Kölner Coaching Crew. Das zweite Viertel endete wie das Erste aufhörte, wieder mit sieben Punkten durch die gleichen Protagonisten und so wurde beim Stande von 0:14 zur Pause gepfiffen.

So hofften die Kölner auf die zweite Hälfte. Die Defense kam immer besser ins Spiel und konnte die Troisdorfer Angriffe insoweit stoppen, dass keine Punkte mehr herauskamen. Aber jetzt offenbarte sich das große Problem der Kölner, die Offense war nicht in der Lage zu punkten . Dabei waren sie gleich mehrfach in der Troisdorfer Red Zone und hatten alleine drei Versuche von der Troisdorfer Zwei-Yard-Linie. Aber die Jets-Abwehr hielt und so brachte dann nur noch ein letzter Pass im letzten Spielzug das 6:14 durch Philipp Schmitz, so dass die Kölner nicht ganz ohne Punkte blieben.

Doch zeigte diese Partie abermals das Dilemma der Falcons, die Defense hält einigermaßen, aber die Offense punktet nicht nur nicht, sondern hatte in diesem Spiel es auch in vier vierten Versuchen, selbst bei kurzer Distanz, nicht geschafft, einen neuen Ersten zu erreichen.

Auch wenn eine große Kölner Tageszeitung davon spricht, dass sich die Krise der Falcons zuspitzt, ist aber in ersten Gesprächen von Vorstand und Coaching Crew zu erkennen, dass der Handlungsbedarf erkannt wurde. Und so sagt auch der Präsident der Kölner, Alexander Verbeeck. Wir haben jetzt fünf Wochen Pause und wir werden uns nächste Woche zusammen setzen, um die Probleme nicht nur zu analysieren, sondern auch gleich zu lösen.

Tillmann - 20.06.2011

QB # 7 Jens Kriete (Cologne Falcons) konnte mit seinem Team nicht überzeugen (© Tillmann)