Böse Klatsche: Panther-Akku ist leer

Die Panther hatten als Aufsteiger die Football-Bundesliga ordentlich aufgemischt. Dass der Deutsche Meister allerdings eine Nummer zu groß ist, hatte die Mannschaft von Trainer Martin Hanselmann bereits im Hinspiel erfahren. So setzte es im Rückspiel bei den Kiel Baltic Hurricanes die zweite Niederlage der Saison, von einem wirklichen Spitzenspiel Erster gegen Zweiter konnte dabei nun wirklich keine Rede sein: Nach vier Auswärtssiegen in Folge gingen die Panther mit 7:50 (0:27) unter. Wobei Trainer Hanselmann mit einer Niederlage rechnen musste und das auch tat, "aber natürlich nicht mit so einer heftigen Klatsche". Es war die wohl bitterste Pleite der jüngsten Vereinsgeschichte des sechsmaligen deutschen Meisters seit dem Erstliga-Abstieg 2006: Damals gingen die Panther mit 3:73 in Braunschweig unter.

Den Kieler Sieg vom vergangenen Wochenende bezeichnete Hanselmann denn auch als verdient, die Panther kamen lediglich zum späten Ehren-Touchdown von Estrus Crayton nach Pass von Spielmacher Robert Demers (Extrapunkt: Markus de Haer). Dennoch tat ihm seine Mannschaft auch leid: "Die Niederlage war unverdient hoch.“ Immerhin sei es das dritte schwere Auswärtsspiel in Folge gewesen, jeweils verbunden mit schier endlos langen Busfahrten nach Dresden, Berlin und Kiel. Die junge Panther-Mannschaft hielt der Summe der Belastungen nicht mehr stand. „Wir waren am Limit und sind jetzt eben abgestürzt, dafür muss ich als Trainer Verständnis haben.“

Von Schönreden könne dabei aber auch keine Rede sein. Es wäre ihm auch schwer gefallen: Kiel war in jeder Hinsicht das überlegene Team, kam gleich bei den ersten drei Angriffen jeweils zu Punkten und lag schon mit 21:0 vorne, als den Panthern die erste gute Angriffsserie gelang. Im Gegensatz zum Hinspiel konnte der Kieler Ballträger Michael Andrew schalten und walten, wie er wollte."Den haben wir überhaupt nicht in den Griff gekriegt“, sagte Hanselmann. Vor offiziell 4126 Fans brachte Kiels Spielmacher Jeff Welsh immer wieder seine Pässe an die Mitspieler, besonders die beiden Brüder Julian und Philipp Dohrendorf ersetzten den kurzfristig verletzt ausgefallenen Aron Love hervorragend und markierten je zwei Touchdowns.

Spätestens als Ahmad Spidle nach dem Anstoß zur zweiten Hälfte dan Ball fallen ließ und die Kieler daraus die 33:0-Führung erzielten, war die Begegnung gelaufen. Den Rest des Spiels nutzten die Düsseldorfer, um ihren jungen Reservisten Spielpraxis zu verschaffen. So bestritt beispielsweise Zweit-Quarterback Robby Zantow das komplette Schlussviertel. „Bei aller Erfolgs-Orientierung ist schließlich unser größtes Ziel immer noch die Ausbildung der Spieler“, sagte Hanselmann, der zudem als positiv heraushob, dass „wir als Mannschaft gespielt und uns nie aufgegeben haben.“ Ein weiteres winziges Plus ist, dass die Panther am kommenden Wochenende spielfrei haben, ehe das Duell beim Mitaufsteiger und Nachbarn Mönchengladbach Mavericks ansteht. Die Gladbacher Mit-Aufsteiger sind durch den Sieg in Dresden an den Düsseldorfern vorbei auf Platz zwei geklettert ist. „Diese Woche zusätzliche Pause ist sicherlich wichtig und nötig, um den Schock der Niederlage richtig zu verdauen.“

STATISTIK
Kiel Baltic Hurricanes – Düsseldorf Panther 50:7 (14:0, 13:0, 13:7, 10:0)
Zuschauer: 4126 im Holsteinstadion, Kiel
7:0 Julian Dohrendorf 35-Yard-Pass von Jeff Welsh, PAT Julian Dohrendorf
14:0 Philipp Jareschewski 1-Yard-Pass von Jeff Welsh, PAT Julian Dohrendorf
21 :0 Philipp Dohrendorf 44-Yard-Pass von 2 Jeff Welsh, PAT Julian Dohrendorf
27:0 Philipp Dohrendorf 6-Yard-Pass von Jeff Welsh, PAT vorbei
33:0 Michael Andrew 24-Yard-Lauf, PAT vorbei
33:7 Estrus Crayton 13-Yard-Pass von 14 Robert Demers, PAT Markus de Haer
40:7 Michael Andrew 31-Yard-Lauf, PAT Julian Dohrendorf
47:7 Timo Gross 17-Yard-Pass von Jeff Welsh, PAT Julian Dohrendorf
50:7 Julian Dohrendorf 24-Yard-Field-Goal

Goergens - 13.06.2011

Martin Hanselmann, Head Coach der Düsseldorf Panther (© Hundt)