Kiel demontiert Düsseldorf

QB Jeff Welsh erlebte gegen Düsseldorf einige "Sternstunden".Sicherlich haben nur wenige Experten den eindeutigen 50:7 Erfolg der Kiel Baltic Hurricanes gegen die Düsseldorf Panther in seiner Höhe und Mächtigkeit vorhergesagt. 4126 Zuschauer sahen am letzten Samstagabend nicht nur ein pompöses Punktefestival, sondern auch einen abgeklärten und souverän auftrumpfenden Deutschen Footballmeister, der die reguläre GFL Nord Saison bisher unbeschadet überstand und mindestens bis zu den Playoffs auch sicherlich weiterhin die diesjährige Runde ohne Punkteverlust überstehen möchte. Dass die Chancen hierzu nicht schlecht stehen, mag einleuchten, doch war die Überraschung im Spiel gegen den bisher frech auftretenden Aufsteiger vom Rhein wirklich eine Überraschung?

„Wir haben im Vergleich zum Hinspiel einige Fehler abgestellt und unsere individuellen Assignments besser umgesetzt“, begründete Head Coach Patrick Esume den Erfolg seines Teams. „Aber natürlich gibt es immer noch Punkte, an denen wir arbeiten müssen“, so der bescheiden auftretende Kieler Head Coach, dessen Aussage aber auch nur die eine Seite der Medaille beschreibt. Eindrucksvoll dominierte die Canes Offense das Spielgeschehen und stützte sich dabei auf das perfekt eingespielte Interplay zwischen Jeff Welsh und seiner Receiver Combo. Allen voran, und das vor allem in der ersten Halbzeit, Julian Dohrendorf, der nach einem Bandanriss im Fuß in Essen angeschlagen in das Spiel ging, sorgte für die ersten Punkte. Er fing einen 35-Yard-Pass von Quarterback Jeff Welsh und verwandelte auch den anschließenden Extrapunkt zum 7:0. Für die nächsten Punkte bediente Welsh Fullback Philipp Jareschewski mit einem ein Yard Pass.

Die Effizienz der Kieler fand auch in ihrem dritten Angriffsspiel und im zweiten Viertel ihre Fortsetzung. Dieses Mal war der Bruder von Julian, Philipp Dohrendorf, mit von der Partie und rechtfertigte unverzüglich seine Aufstellung als Starter, beziehungsweise ersetzte Aaron Love, der sich im Training am letzten Donnerstag eine Zerrung zugezogen hatte, vorbildlich.

Andererseits agierten die rheinischen Raubkatzen bis dato gemäßigt defensiv und schlossen ihre ersten drei Drives nur mit Puntversuchen ab. QB Robert Demers kam nur einmal zu einem vielversprechenden Passversuch, der aber auch gleich vom aufmerksamen Lansana Teuber just in time kurz vor der Kieler Endzone abgefangen wurde. Diese Rettungstat war auch notwendig, da die Panther sich erstmals rund neun Yards vor der Goalzone aufhielten und kurze Zeit vorher kraftvoll in die Red Zone marschierten. Diese erste Möglichkeit wurde nun von Teuber dazu benutzt, um das Spielgerät über 40 Yards zurückzutragen und die zu weit nach vorne aufgerückten Linien der Gäste schnell zu überwinden. Dass nach diesem Kraftakt der Kieler Angriff erstmals nicht punktete und auch ein 40 Yards Field-Goal-Versuch nicht verwandelt wurde, sollte schnell abgehakt und als ein kleiner Betriebsunfall angesehen werden, der noch vor der Halbzeitpause wieder ausgeglichen wurde. Der nächste Ballbesitz der Hausherren erbrachte wieder sechs Punkte. Erneut war Philipp Dohrendorf, zur Stelle, der einen Pass von Jeff Welsh fing und die Vorentscheidung erkämpfte. Bereits nach zwei Vierteln lagen die Panther erschöpft in den Seilen und merkten sehr schnell, das sie 2011 aus der norddeutschen Hafenstadt keine zwei Punkte mitnehmen durften und der bisher so gepriesene Düsseldorfer Angriff gut in den Händen der Kieler Defener Matthias Eck, Lansanah Teuber und Linebacker Efe Evwaraye aufgehoben war.

Immerhin sollte das dritte Viertel den ersten und einzigen Touchdown für die Gäste einbringen. Altmeister Estrus Crayton fing einen 13-Yard-Pass von Robert Demers und rettete damit den Stolz der ansonsten konsterniert auftretenden Düsseldorfer. Vor und nach dieser Punktewertung regierte trotzdem “die Dame Jeff“ auf dem Rasen unbehelligt und führte die Partie zu einer neuen Blüte. Direkt nach der Halbzeitpause erlief Michael Andrew seine ersten Punkte und rotierte im doppelten Sinne. Seine geballte Kraft brach eine Reihe von Tackleversuchen der Düsseldorfer Defensive Linemen und im Wechsel mit Julian Ampaw ließ er die Rheinländer nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Michael Andrew beantwortete die einzigen Punkte der Düsseldorfer mit seinem zweiten Touchdown. Über 31 Yards lief der Brite diesmal und knackte außerdem noch die 1000 Yards Marke.

Spektakulär, aber mit einer besonderen Note wurde das vierte Viertel bestritten. Nachdem der erste Kieler Punt der Partie gekickt wurde, rettete nun Routinier Matthias Eck die Situation und interceptete in der Düsseldorfer Hälfte erfolgreich. Die Folge dieses missglückten Passversuches nutzte schließlich Canes Urgestein Timo Gross aus, als er das nächste Passspiel von Jeff Welsh in der Panther Endzone unterbrachte. Kurz vor Schluss kickte Julian Dohrendorf ein 24 Yards Field Goal und beendete somit die eindrucksvolle Vorstellung der Fördestädter, die damit in der GFL weiterhin ungeschlagen ihre Kreise ziehen und verdient, beziehungsweise keineswegs zu hoch, dem hoffnungsvoll gestarteten Lauf der rheinischen Gäste einen kräftigen Dämpfer verabreichten.


Schlüter - 12.06.2011

QB Jeff Welsh erlebte gegen Düsseldorf einige "Sternstunden".

QB Jeff Welsh erlebte gegen Düsseldorf einige "Sternstunden". (© Tillmann)

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