Nur ein Sieg fehlt zur großen Panther-Party
Die Pyrotechniker feuerten noch einmal alles, was sie übrig hatten, in den Nachthimmel über Flingern. "Das sind wohl unsere Touchdowns, die wir fahrlässig liegen gelassen haben", sagte Trainer Martin Hanselmann, der mit seinem Team dem Deutschen Meister Kiel Baltic Hurricanes kurz zuvor am Samstagabend mit 10:29 (10:16) unterlegen war. Das Feuerwerk war jeweils für Panther-Touchdowns vorgesehen, Vorstandsmitglied Marcel Friedrich hatte vorher scherzhaft angedroht, es auch bei Kieler Läufen in die Endzone abzubrennen, falls den Panthern keiner gelingen sollte.
Doch die Gastgeber schlugen sich als Aufsteiger richtig gut gegen den bisher ebenfalls ungeschlagenen Favoriten, verkürzten mit ihrem Touchdown durch Estrus Crayton (samt Extrapunkt von Markus de Haer) sogar auf 7:10 zu Beginn des zweiten Viertels (13. Minute). Nach einem kurzen Pass von Spielmacher Robert Demers war der 40-Jährige der gesamten Kieler Verteidigung mit dem Ei über mehr als 80 Meter auf und davon gelaufen. Es war die passende Antwort auf den frühen Schock durch den Kieler Touchdown im allerersten Spielzug: Spielmacher Jeff Welsh hatte Aaron Love bedient (2./Extrapunkt: Julian Dohrendorf), auch ein abgefangener Kieler Pass durch Sebastian Schönbroich (Interception) konnte das folgende 43-Yard-Feldtor durch Tom Freches (12.) zum 0:10 nicht verhindern. Dennoch hatte Hanselmann keine Sorge: "Wir waren auf dem falschen Fuß erwischt worden, aber ich wusste, dass wir noch dagegenhalten werden."
Dank einer starken Defensive, einigen günstigen Schiedsrichter-Entscheidungen und etwas Glück gestalteten die Gastgeber vor 3718 Zuschauern die Begegnung so knapp und offen wie erhofft. Auch wenn sie durch Dohrendorf einen weiteren Touchdown vor der Pause kassierten (20./Extrapunkt misslang), kamen die Panther durch ein 23-Yard-Feldtor von de Haer erneut auf 10:16 heran. Beinahe eine Ehrerbietung war es, dass Kiel rund 30 Sekunden vor der Halbzeit keinen neuen Angriff startete, sondern "abkniete", um die Uhr auslaufen zu lassen.
Vielleicht spielte da aber auch das sichere Gefühl des Nachlegen-Könnens mit: Nach der Pause gab es nur noch Punkte für die Kieler. Michael Andrew (30./Extrapunkt misslungen) und Aaron Love (36./Extrapunkt: Dohrendorf) sorgten mit ihren Touchdowns für die Entscheidung, zumal die Gäste mit einem immer sicherer werdenden Jeff Welsh dann durchweg dominierten. Dass die Panther durchaus an ihre Chancen glaubten, bewies der große Ärger im vierten Viertel: Da feuerten die Offensivspieler Niklas Römer und Llanos Farfan ihre Helme auf die Ersatzbank des Paul-Janes-Stadions - gerade hatten die Panther Zentimeter vor der Endzone mehrfach gepatzt. Hannes Irmer hatte das endgültige misslungene Anspiel auf seine Kappe genommen. "Es war ja nicht der einzige Fehler, in der Summe waren es einfach zu viele, so dass wir einige Chancen verpasst haben", sagte Hanselmann, der die Niederlage aber letztlich nicht schlimm fand. "Wir haben nur 29 Punkte gegen den Meister kassiert, da mag man nicht meckern."
Zudem überstanden sie auch den besonderen Druck: Weil sie Teil der Film-Produktion "Unter Frauen" sind, trugen die Panther das Spiel gegen Kiel im Paul-Janes-Stadion aus. Kamerateams schnitten Spiel und Zuschauerszenen mit. Eigentlich ist das Stadion der Karl-Hohmann-Straße die Heimspielstätte. Die Panther treten jetzt ohnehin erst einmal nur auswärts an: 28. Mai/Dresden, 4. Juni/Berlin, 11. Juni/Kiel, 26. Juni/Mönchengladbach. Das nächste Heimspiel findet erst am 31. Juli gegen Braunschweig statt - dann wieder in Benrath.
Goergens - 22.05.2011
Michael Andrew (© Anderson)
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