Hart umkämpfter Sieg sichert Erfurts Tabellenspitze

Die Erfurt Indigos haben ihr drittes Heimspiel in Folge gewonnen. Gegen die Rockland Raiders aus Neuwied lieferten sie sich einen offenen Schlagabtausch und gewannen mit 40:32 und behaupten so die Tabellenführung in der hessischen Landesliga Mitte.

Bereits in der Saison 2010 gab es zwei Aufeinandertreffen beider Teams, die jeweils mit Auswärtssiegen endeten, aber auch damals schon äußerst knapp ausgingen und hart umkämpft waren. In diesem Jahr wird es bei einem Duell bleiben, da beide Mannschaften in unterschiedlichen Staffeln der Liga antreten. Die Indigos eröffneten, nach gewonnenem CoinToss, ihr erstes Interconference-Spiel per Kickoff und brachten die Gäste aus Rheinland-Pfalz damit in Ballbesitz. Diese waren umgehend bemüht den Erwartungen gerecht zu werden und begannen das Spiel mit etlichen erfolgreichen Laufspielzügen. Bereits nach wenigen Minuten standen sie nur noch fünf Yard von der gegnerischen Endzone entfernt und konnten direkt im Anschluss durch einen gekonnten Trickspielzug über Kenneth Ortiz mit 0:6 in Führung gehen.
Dessen Name sollte in diesem Spiel noch öfter zu hören sein. Erfurt reagierte auf den frühen Rückstand mit einer starken Angriffsserie, verlor jedoch den Ball. In der Folge sahen die gut 200 Zuschauer beeindruckende Spielzüge beider Teams, die jeweils sehr große Raumgewinne einbrachten. Doch das Spiel wurde auch zunehmend von individuellen Fehlern und einigen Strafen geprägt. Die Partie blieb stets in einem bemerkenswert fairen Rahmen, doch konnte man deutlich spüren, dass keiner der beiden Kontrahenten angetreten war um etwas zu verschenken.

Zu Beginn des zweiten Quarters gelang es den Indigos endlich den Rückstand, nach einem Lauf von Frank Becker und erfolgreichen PAT von Alexander Wyrfel aufzuholen und die Führung zum 7:6 zu übernehmen. Neuwied reagierte umgehend wieder mit ausgefuchsten Trickspielzügen und erzielte Raumgewinn fast ausnahmslos durch Läufe. Ortiz, Wide Receiver der Gäste, erlief seinen zweiten Touchdown und krönte diesen folgend mit einer Two-Point-Conversion zum 7:14. Doch die Thüringer bewiesen allerdings mehr Flexibilität in ihrem Offensiv-Spiel, worauf sich die Gäste nur schwer einstellen konnten. Mit teils brillanten Kombinationen aus Pass- und Laufspiel führte Quarterback Steven Gössinger sein Team über das gesamte Feld und lief letztlich selbst zum Touchdown (PAT erfolgreich). Mit der perfekten Antwort glichen die Erfurter umgehend zum 14:14 aus. Running Back Becker legte gegen die nun nervös agierenden Raiders sofort nach, erneut PAT erfolgreich, Führung der Indigos 21:14. Ein wahrer Punkteregen innerhalb kürzester Zeit. Die Gäste drängten auf den Ausgleich und wollten Sekunden vor der Pause mit aller Macht noch einmal punkten, überbrückten 70 Yard, doch die Erfurter Verteidigung hielt stand.

In der zweiten Halbzeit bot sich dem Zuschauer im Grunde das gleiche Bild. Zwei ebenbürtige Gegner kämpften verbissen um jedes Yard. Ab und an ermöglichten grobe Fehler auf beiden Seiten erhebliche Raumgewinne teils über das gesamte Spielfeld. Die Indigos gingen mit ihren Chancen äußerst verschwenderisch um und versäumten frühzeitig die Entscheidung herbei zu führen. Doch auch Neuwied war zwar dem Gleichstand stets sehr nah, verschenkte aber entscheidende Zusatzpunkte. Nach weiteren Touchdowns von Gössinger, Brütsch und Morawietz auf Erfurter und Ortiz, Simon Schmitz und erneut Ortiz, der u.a. mit einem 90yd-Touchdown-Lauf glänzte, auf Neuwieder Seite kam es zu einem nicht unverdienten, aber auch etwas glücklichen Sieg für die Erfurt Indigos gegen starke und bis zur letzten Sekunde gefährliche Gäste. Diese stellten gegen Ende des Spiels zunehmend auf Passspielzüge um, nur mangelte es an Präzision, um gegen das clevere Stellungsspiel der Erfurter Defense erfolgreich zu sein.
Für die Indigos beginnt nun die Phase der Auswärtsspiele. Insgesamt vier werden sie in Fulda, Trier, Wetzlar und Bürstadt bestreiten, bevor am 3. Juli mit dem letzten Heimspiel gegen die Saarland Hurricanes II das Saison-Finale ansteht.

Die Stimme zum Spiel:
„Unsere Verteidigung hat streckenweise wirklich sehr gute Arbeit geleistet, aber in einigen Situationen haben wir geschlafen. Das bringt einen gegen Mannschaften wie die Raiders sofort in Bedrängnis. Zudem hatten wir Ortiz überhaupt nicht im Griff.“ zog Erfurts Defense Assistant Coordinator Alexander Wyrfel nach dem Abpfiff sein Resümee.

Brock - 16.05.2011