Bears mit Arbeitssieg gegen Werningerode

Es war am Anfang viel Stückwerk für die Berlin Bears. Doch am Ende konnten sich die Neuköllner über einen sicheren 31:0-Sieg gegen die Wernigerode Mountain Tigers freuen. Für die Berliner war es im zweiten Spiel der zweite Erfolg, die Mountain Tigers stehen dagegen nach drei Niederlagen in Folge schon mit dem Rücken zur Wand. Dabei konnten die Harzer anfangs sogar noch gut mithalten, erlaubten den Bears bis Mitte des zweiten Viertels nur ein Field Goal. Doch mit der Einwechslung von Adrian Baier als Spielmacher wendete sich das Blatt zugunsten der Berliner und die Bears gewannen eine durchaus richtungsweisende Partie.

Auch wenn der Erfolg mit 31:0 von den Zahlen her deutlich war, so liegt immer noch viel Arbeit vor den Coaches der Bears. Denn der Mitfavorit auf den Meistertitel in der Regionalliga Ost tat sich gegen den Aufsteiger aus dem Harz sichtlich schwer, leistetet sich viele Unkonzentriertheiten, die zu Beginn keinen Spielrhythmus aufkommen ließen. Zudem spielten die Mountain Tigers mit einer sehr druckvollen Defense, setzten QB Simon Wagner mit sechs oder sieben Spielern so sehr unter Druck, dass dieser nicht sein Spiel fand. „Damit konnten wir anfangs nicht so gut umgehen“, sagte Bears Head Coach Volker Hertzberg.

Zudem hatten die Receiver der Bears immer wieder Problem, eigentlich sichere Bälle auch unter Kontrolle zu bringen. „Wir mussten ein bisschen was ändern. Simon Wagner ist ein sehr agiler Quarterback, der auch mal aus der Pocket geht“, erklärte Hertzberg nach dem Spiel. Er wollte aber lieber auf die Fähigkeiten von Baier vertrauen, der als ruhiger Pocket-Passer gilt. Ein taktisches Konzept, das aufging. Denn mit kurzen Pässen setzte Baier die Marschroute seines Trainers um und die Bears konnten das Momentum auf ihre Seite ziehen, da die Harzer nicht von ihrer taktischen Marschroute abwichen.

Das ganze Zittern und Zetern zu Beginn wäre eigentlich nicht nötig gewesen. CB Martin Flieger hatte früh die Entscheidung in seinen Händen. Die Mountain Tigers hatten sich bis an die Drei-Yard-Linie der Bears gespielt, schafften es aber nicht, den Ball in die Endzone oder durch die Torstangen zu bugsieren. Flieger hätte dabei zum frühen Held werden können. Einen Pass der Werningeröder konnte er nicht unter Kontrolle bringen. Das Feld wäre für einen sicheren Return zum Touchdown frei gewesen.

So mussten die Bears hart für ihren Sieg kämpfen, wuchsen aber in der Defense immer wieder über sich hinaus. Denn in der zweiten Halbzeit blockten sie zwei weitere Field Goal Versuche der Gäste und ließen so keine Punkte zu. „Die Defense hat bis zum Schluss gekämpft. Die Einstellung hat mir sehr gut gefallen. Das ist auch gegen Leipzig und Tollense wichtig“, mahnte Herzberg nach dem Spiel. Denn diese beiden Gegner werden eine unkonzentrierte Spielweise wesentlich konsequenter zu nutzen verstehen.

Hundt - 09.05.2011

QB Adrian Baier (#23) brachte die Bears mit seinem Spiel auf die Siegerstraße (© Hundt)