Meister Kiel siegt auch in Dresden

Kiel kontrollierte vor allem im letzten Viertel die Zeit mit erfolgreichen Laufspielzügen.Die Dresden Monarchs haben ihr zweites Saisonspiel verloren. Bei der Heimpremiere im Dresdner Glücksgas-Stadion mussten sich die Monarchs vor fast 4000 Fans den Kiel Baltic Hurricanes mit 21:28 geschlagen geben (7:14/0:7/0:0/14:7).

Irgendwie ist das Glücksgas-Stadion in Dresden noch nicht richtig zur Heimstätte der Dresden Monarchs geworden. Zum zweiten Mal hatte man zum Season-Opener in das ehemalige Rudolf-Harbig-Sadion geladen. Zum zweiten Mal ging die Premiere in die Hose. Das Stadion, in dem, als es noch nicht saniert und neu aufgemöbelt war, so große Erfolge gefeiert hatte. Erfolge wie z.B. ein 62:0. Im Oktober 2002 war das. Der Gegner damals: die Kiel Baltic Hurricanes. Lang, lang ist’s her...

Seit dem Wiederaufsteig der Canes haben die Monarchs nur einmal gegen sie gewonnen, das war 2008. Es muss auch weiter auf den nächsten Sieg gewartet werden. Grund ist vor allem eine Monarchs Offense, die durch den Ausfall von Radko Zoller doch stärker geschwächt scheint, als man annehmen musste. Und eine Offense, die nach wie vor nicht wirklich rund läuft.

Es begann gut für Dresden. Kiel musste bei bestem Wetter vor den gut gefüllten Rängen als erstes mit der Offense ran. Und verließ das Feld ohne Punkte. Zwar konnte man vor allem Dank Michael Andrews starkem Beginn viel Raumgewinn verbuchen. Ein Field-Goal-Versuch am Ende des Drives aber ging daneben.

Dresden bemüht, kam aber nicht wirklich vom Fleck. Anders der Vorjahresmeister. Im zweiten Drive zerlegte QB Jeff Welch das Dresdner Backfield mit ein paar schönen Pässen. Der letzte und längste ging an Julian Dohrendorf: ein 60 Yard Touchdown Pass. Den Zusatzpunkt machte Dohrendorf dann gleich noch mit zum 0:7. Dresden versuchte zu kontern. Aber vor allem im Angriff durch die Luft war der Wurm drin. Zu deutlich waren ab und an die Abstimmungsschwierigkeiten zwischen QB Tyler Graunke und seinen Receivern. Die Quittung kam promt: Graunke warf seinen ersten Fehlpass des Nachmittags und Kiel kam in aussichtsreicher Position erneut an den Ball. Eine Einladung, die sich Michael Andrew, der 2009 und 2010 noch für Dresden rannte, nicht nehmen ließ: TD Nr. 2 nach einem kurzen 2 Yard Lauf (PAT Dohrendorf 0:14). Dresden musste antworten – und tat das. Plötzlich lief es mal. Vor allem Running Back Larry Croom ließ im nächsten Drive sein Können aufblitzen. Drei schnelle, starke Laufspielzüge. Zweimal Croom, einmal Graunke und schon stand Dresden endlich mal vor der Kieler Endzone. Und Larry Croom machte den Sack zu in dem er über 22 Yard mit Freund und Feind Slalom tanzte. Touchdown Dresden (PAT Hempel 7:14).

Zwar trumpfte nun vor allem die Dresdner Abwehr auf und schickte den Kieler Angriff immer wieder schnell zurück auf die Bank. Aber Dresdens Angriff kam weiter nicht in Schwung. Und womöglich hatte man sich das gegen eine stark veränderte und zuletzt nicht wirklich sicher agierende Canes-Defense ein wenig leichter vorgestellt. Doch die wirkte sicher. Und vor allem war sie da, wenn Dresden Fehler machte. Kurz vor der Pause z.B., als sie erneut einen Pass von Graunke abfangen und weit in die Hälfte der Monarchs zurück tragen konnte. Wieder eine Einladung für den Meister, der wieder dankend annahm. Wenige Sekunden vor der Pause zog Kiel nach einem 24 Yard Pass auf Phillipp Dohrendorf auf 7:21 davon.

Man muss anerkennen, dass sich Dresden nicht aufgab. Die Defense arbeitete weiter gut und effektiv. Und der Angriff bemühte sich. Der Knoten wollte aber auch im zweiten Durchgang nicht platzen. Erst Mitte des letzten Viertels kam so etwas wie Hoffnung unter den Monarchs Anhängern auf. Kiel war da nach einem erneuten TD von Michael Andrew schon auf 7:28 enteilt. Aber da war noch Leben bei den Monarchs. Tyler Graunke brachte nun mehrmals hintereinander kurze, schnelle Pässe meist durch die Mitte an. Und Larry Croom tat was nötig war um für First Downs zu sorgen. Der Lohn: ein trockener, schneller Pass über 5 Yard auf Sebastian Krech, der in der Mitte der Endzone goldrichtig stand (PAT Hempel 14:28). Und ein paar Augenblicke später schien sich das Spiel zu drehen. Julian Ampaw, Running Back im Dienst der Canes, verlor noch in der eigenen Hälfte den Ball. Dresden kam erneut mit dem Angriff aufs Feld und machte kurzen Prozess. Wieder ein schneller, scharfer Pass durch die Mitte – wieder griff Krech zu. Touchdown Nr. 3 plus Zusatzpunkt von Holger Hempel. Und gut vier Minuten vor Schluss stand es nur noch 21:28.

Doch jetzt zeigte Kiel, wie abgezockt, wie cool man spielen kann, wenn man an seine eigenen Stärken glaubt. Mit der Gelassenheit eines Meisters spulten die Canes ihr Laufspiel runter. Dresdens Verteidigung schien mürbe und müde. Und so zerrannen diese gut vier Minuten vor den Augen den Monarchs, die nicht noch einmal eingreifen konnten.

Dresden steht nun nach zwei Niederlagen schon früh in der Saison mit dem Rücken zur Wand. Das Team hat in diesem Spiel immer wieder gezeigt, was es für ein Potenzial hat und was es leisten kann. Nur fehlt im Moment noch Konstanz und Sicherheit um am Ende auch als Sieger vom Platz zu gehen. Nächste Chance am kommenden Wochenende beim
Auswärtsspiel in Essen.

Brock - 01.05.2011

Kiel kontrollierte vor allem im letzten Viertel die Zeit mit erfolgreichen Laufspielzügen.

Kiel kontrollierte vor allem im letzten Viertel die Zeit mit erfolgreichen Laufspielzügen. (© Brock)

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