Cardinals ohne Chance

Strahlender Sonnenschein und 27 Grad lockten am Ostersamstag immerhin gut 1.350 Besucher in den Sportpark am Hallo. Anstatt irgendwo in der freien Natur oder einem schönen Biergarten die Seele baumeln zu lassen, wollten sie die GFL-Begegnung der Assindia Cardinals gegen den Aufsteiger Düsseldorf Panther erleben. Und zumindest die Essener Fans hofften, dass die Partie glücklicher enden könnte, als die Niederlage in letzter Minute eine Woche vorher.

Doch erstens kommt es anders und zweites als man denkt. Essen gewann den Coin Toss und startete mit der Offense, die im ersten Drive gleich erstmal rückwärts marschierte. Viele fühlten sich an das München Spiel erinnert. Doch ganz so einfach sind diese Spiele nicht zu vergleichen. Der Essener Lauf-Angriff marschierte und produzierte im gesamten Spiel 141 Yards und das sind gleich 143 mehr als die Woche zuvor. Und sie gingen diesmal auch mit einem Field Goal 3:0 in Führung.

Auch wenn die Düsseldorfer Verteidigung die Essener Offense gut im Griff hatte, vermochten sie zumindest den Vorwärtsdrang der Gastgeber nicht ganz zu unterbinden. Auf der Gegenseite wiederum zeigten die Gäste Football aus dem Lehrbuch. Robert Demers, der deutsche Quarterback der Panther verteilte sicher seine Pässe und sorgte so insgesamt für vier der fünf Touchdowns. Der Fünften erledigte er selbst durch eine kurzen Lauf in die Endzone.

Der Essener Angriff zeigte diesmal ein etwas anders Bild. Der Laufangriff konnte insoweit etabliert werden, dass damit insgesamt zwölf First Downs geholt werden konnten. Dafür kamen die Pässe aber weniger an. Das umgekehrte Bild bei den Panthern. Ein Grund lag sicherlich darin, dass Panther Top Running Back Steve Coles nur 22 Yards in neun Versuchen erzielte und die Essener sich in Lauf-Defense verbessert hatten.

Das große Problem der Cardinals ist und bleibt vorerst der Angriff, der es nicht schaft, dem Spielmacher genügend Zeit zu verschaffen, das Ei variabel und zielgenau bei entsprechender Auswahl von Passempfängern zu verteilen. In der zweiten Halbzeit setzte Head Coach James Wilson dann auf Louis Lee als Quarterback. Doch konnte dieser die Kastanien auch nicht mehr aus dem Feuer reißen. 9: 37 hieß es am Ende, ein Sieg der Gäste aus der Landeshauptstadt, der zu keiner Zeit gefährdet war und eigentlich auch in dieser Höhe in Ordnung geht.

Jetzt haben die Cardinals zwei Wochen Zeit aus den Fehlern zu lernen und sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten. Denn jetzt kommen die dicken Brocken, am 8. Mai sind die Dresden Monarchs zu Gast, während die Panther mit den Wiesbaden Phantoms gleich wieder den Gegner von ersten Spieltag empfangen werden.

„Das ist ein klassischer Fehlstart in die Saison“, sagt Wilfried Ziegler, Präsident der Cardinals. „GFL ist kein Ponyhof und natürlich wussten wir, dass es eine harte und schwere Saison werden wird. Es ist etwas anders gelaufen als erhofft, aber die Saison ist noch lang. Es werden auch noch Spiele kommen, die wir gewinnen, keine Frage. Gegen die Panther haben wir besser gespielt als gegen die Cowboys – doch sind die Düsseldorfer auch eine Ecke stärker als die Münchener, so dass wieder nicht gereicht hat.“


3:00 Andre Feuerherdt 33 Yard-Field-Goal
3:07 Dominic Hanselmann 36 Yard-Pass von Robert Demers (PAT Markus de Haer)
3:14 Niklas Römer 6 Yard-Pass von Robert Demers (PAT Markus de Haer)
3:17 Markus de Haer 21 Yard-Field-Goal
9:17 Jimmy Lee Malone 50 Yard-Lauf
9:24 Niklas Römer 8 Yard-Pass von Robert Demers (PAT Markus de Haer)
9:31 Robert Demers 1 Yard-Lauf (PAT Markus de Haer)
9:37 Yanik Lück 25 Yard-Pass von Robert Demers

Tillmann - 25.04.2011

Panther-QB Robert Demers schickte viermal die Receiver in der Endzone (© Tillmann)