Trojanischer Pferdekuss für Ohio

Der Superdome in New Orleans hat in den vergangenen Jahren schon die eine oder andere glanzvolle Leistung eines Quarterbacks gesehen. Meist handelte es sich dabei dann um einen NFL-Spieler der das Jersey des Heimteams mit dem Namen Brees auf dem Rücken trug. In der Nacht zum Sonntag war es allerdings Corey Robinson, der im Trikot der Troy Trojans seine eindrucksvolle Saison als Freshman krönte. 387 Yards durch die Luft reichten für vier Touchdowns und eine komplette Demontage der Ohio Bobcats.

Schon zur Halbzeit stand der Sieger dieses Bowls fest. Da hatte Robinson 23 von 29 Pässen an den Mann gebracht, 285 Yards erworfen und seine vier Touchdowns bereits auf dem Scoreboard, das zu diesem Zeitpunkt 38:7 anzeigte. Doch die Trojans marschierten noch weiter: Ihre acht ersten Drives der Partie führten allesamt zu Punkten und erst beim Stande von 48:14 gelang es Ohio erstmals die Offense von Troy zu stoppen. Dabei sollte auch die Leistung von Tebiarus Gill nicht unerwähnt bleiben: Der Receiver der Trojans hatte in der gesamten Saison zuvor nur dreimal den Ball in der Endzone ablegen dürfen. Im New Orleans Bowl egalisierte er diese Zahl bereits in Hälfte eins. Gerade die Yards, die er noch nach dem Catch erkämpfte, waren dabei mitunter beeindruckend.

Am Ende stellten die Trojans sowohl NO-Bowl-Rekorde für Punkte und Yards in der Offense (602) auf. Wobei die Favoritenrolle des Teams eine solche Demontage fast schon erwarten ließ. Die Defense der Bobcats hätte in den 1-gegen-1-Situationen weitaus besser funktionieren und die Offense den Ball möglichst lange kontrollieren müssen, damit ein Sieg in Reichweite gekommen wäre. Nun steht die Bowl-Bilanz für Ohio bei null Siegen in fünf Teilnahmen. Die Trojans hoffen dagegen nach ihrem zweiten Sieg in ebenso vielen Bowls (beide im New Orleans Bowl) auf ein wenig mehr Anerkennung und Wertschätzung. Die Tatsache, dass das Spiel landesweit übertragen wurde und die Leistung von Robinson und Gill, sollte dabei helfen.

Garn - 19.12.2010

Corey Robinson (© Getty Images)