Oregons Head Coach Chip Kelly dürfte der etwas glückliche, wenn auch nicht unverdiente 15:13-Sieg seines Teams bei California durchaus recht gewesen sein. Er kann diese Partie in den kommenden Tagen wunderbar nutzen, um seine Spieler zu ermahnen, dass man keinen Gegner unterschätzen darf. Nach außen nahm er das Ganze gewohnt nüchtern hin. „Wir stehen 10-0. Ich weiß nicht, wieviele Teams das von sich sagen können“, so sein lapidarer Kommentar. Damit liegt er natürlich nicht falsch. Was zählt ist der Sieg. Schönheitspreise und moralische Siege gibt es im Sport nicht, wie man beim Gegner am Samstag nur allzu schmerzhaft erfahren musste. Stark gespielt und doch verloren - das schmerzt. „Wenn du dich mit Leib und Seele in eine Sache stürzt, dann gibt es keinen Trost. Man kann jetzt von einem moralischen Sieg reden, aber innerlich fühlst du dich kein Stück besser“ grämte sich Californias Head Coach Jeff Tedford.
Für ihn und seine Spieler war die Niederlage deshalb so schmerzlich, weil mehr möglich gewesen wäre. Die Abwehr legte Oregons für gewöhnlich schwer zu stoppenden Angriff mit ganz simplen Mitteln lahm. Die Receiver wurden in Manndeckung genommen und der Rest der Verteidigung konzentrierte sich darauf, an der Line of Scrimmage dichtzumachen. Das klappte auch die meiste Zeit. Und schlißlich erzielte die Abwehr auch noch selbst den Touchdown zum 13:15, als DT Derrick Hill QB Darron Thomas den Ball kurz vor Oregons Endzone aus der Hand schug und den freien Ball in der Endzone selbst zum Touchdown sicherte. Aber vor allem ein Szene wird Mannschaft und Coaches der Golden Bears gewiss noch einige Zeit den Schlaf rauben. In den Anfangssekunden des vierten Viertels hätte man am Ende einer schönen Angriffsserie (zwölf Spielzüge, 77 Yards, sechseinhalb Minuten in Ballbesitz) mit einem kurzen Field Goal mit 16:15 in Führung gehen können. K Giorgio Tavecchio traf zunächst aus 24 Yards Entfernung, aber nach einem Fehlstart, und nach der fälligen 5-Yard-Strafe schoss er aus 29 Yards rechts am Torpfosten vorbei. „Dafür gibt es keine Entschuldigung. Wir schießen Field Goals in jedem Training, es gibt keine Entschuldigung für solch einen Fehlstart. Man muss unter Druck Ruhe bewahren und das haben wir in der Szene nicht getan“, kritisierte Tedford. Ebenso ärgerlich war aus seiner Sicht der Touchdown zu Oregons 15:7 eine halbe Minute nach Beginn der zweiten Halbzeit. Im zweiten Spielzug der zweiten Halbzeit hatte RB Shane Vereen, der im ersten Viertel das 7:0 erzielt hatte (1-Yard-Lauf), beim Tackle an der eigenen 29-Yard-Linie den Ball verloren. Im nächsten Spielzug bediente Thomas den von Links über die Mitte laufenden WR Jeff Maehl mit einem Pass, den der zum Touchdown verwertete.
Bei den Ducks wusste man, dass man nur knapp an einer Niederlage vorbei geschrammt war, nahm das aber pragmatisch hin. „Man wird nicht jedes Spiel mit 50 Punkten gewinnen. Manchmal brauchst du auch Glück, aber das Glück ist meist mit den Tüchtigen“, sagte Cliff Harris, der im zweiten Viertel mit einem 64-Yard-Punt-Return den ersten Touchdown seines Teams erzielt hatte. So banal diese Aussage ist, so richtig ist sie, und Oregon tat auch genug, um als verdienter Sieger vom Platz zu gehen. Die Abwehr ließ weniger als 200 Yards zu, dann hatte man selbst auch zwei Field-Goal-Versuche vergeben (37 und 48 Yards), und als es galt, die hauchdünne Führung zu behaupten, da blieb der Angriff 18 Spielzüge lang in Ballbesitz und verbrauchte damit die letzten neun Minuten und 25 Sekunden der Spielzeit. Am Ende stand man kurz vor der Endzone der Gastgeber und hätte, wenn man gewollt hätte, sogar noch punkten können.
Hoch - 14.11.2010
CB Cliff Harris erzielte mit einem 64-Yard-Punt-Return einen von dieses Mal nur zwei Touchdowns für Oregon. (© Getty Images)
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