Es dauerte länger als erhofft, aber am Ende zahlte sich das Anheuern von Steve Spurrier als Head Coach für South Carolina aus. Mit dem in dieser Klarheit nicht erwarteten 36:14-Sieg bei Florida sicherten sich die Gamecocks Platz eins in der East Division der SEC und werden Anfang Dezember zum ersten Mal überhaupt im Championship Game der stärksten Conference um die Conference Championship spielen. Genau das war das Ziel, als man nach der Saison 2004 Spurrier unter Vertrag nahm - endlich Anschluss an Teams wie Florida zu finden und mehr zu sein als ein Team aus der zweiten Reihe, das mit dem Conference-Titel nie wirklich etwas zu tun hat. „Nach Atlanta (Ort des SEC Championship Games) zu fahren, darüber haben wir gesprochen, seit wir von South Carolina angeworben wurden. Die Coaches haben immer wieder gesagt: Eines Tages werden wir in Atlanta spielen. Es hat vier Jahre gedauert, aber jetzt haben wir es geschafft“, freute sich QB Stephen Garcia. In diesem Jahr waren die Chancen dazu von vornherein so gut wie nie. Dass die drei immer potenziell stärkeren Teams in der eigenen Division (Florida, Georgia, Tennessee) schwächer sein würden als gewohnt, war klar, und die Gamecocks selbst gingen mit einem Kader in die Saison, der getragen wird von einer Reihe routinierter Spieler im letzten College-Jahr und große Hoffnungen in einen College-Neuling, RB Marcus Lattimore, setzte, die dieser auch erfüllte. Mit einem Sieg gegen den letztjährigen National Champion Alabama hatte South Carolina seine Ambitionen Anfang Oktober dann auch eindrucksvoll untermauert.
Spurrier blieb nach dem Sieg in Gainesville eher zurückhaltend. Als ihn seine Spieler schon kurz vor Ablauf der Spielzeit an der Seitenlinie auf die Schultern nehmen wollte, unterband er den Versuch schnell. Vielleicht auch aus Respekt vor dem Gegner und dessen Fans, schließlich hatte Spurrier einst mit den Gators sowohl als Spieler als auch später als Head Coach seine größten Erfolge gefeiert. Als Quarterback der Gators hatte er 1966 die Heisman Trophy (Auszeichnung für den MVP der College-Saison) gewonnen, in den 90er Jahren machte er Florida dann zu einem der Top-Teams im College Football und krönte seine Arbeit mit dem Gewinn der National Championship in der Saison 1996. Später durften die Spieler Spurrier dann doch noch auf ihren Schultern tragen, aber nur kurz. Und auch verbal blieb Spurrier nach dem Erfolg zurückhatend. „Wir haben hier nicht viele Titel vorzuweisen, deshalb ist ein Divisionstitel schon ziemlich gut. Wir werden gewiss ein bisschen mehr feiern, als man es hier bei Florida beim Gewinn der Division tut“, so Spurrier.
Vom Spielverlauf her war die Partie angesichts ihrer Bedeutung eine Enttäuschung. Florida hatte nie eine Chance, weil die Lines der Gäste (Offensive und Defensive) das Geschehen an der Line of Scrimmage beherrschten und im Angriff der Gators mal wieder überhaupt nichts lief. Die Offensive der Gastgeber stand erst im vierten Viertel, als das Spiel bereits vorentschieden war, mal länger als fünf Spielzüge auf dem Feld. Dass das Spiel vom Ergebnis her bis zur Halbzeit offen war, lag zum einem an einem 99-Yard-Kickoff-Return von Andre DeBose zum 7:0 für Florida zu Beginn des Spiels und daran, dass Floridas Abwehr eine zeitlang noch einigermaßen dagegenhalten konnte. Letztlich war sie aber auch überfordert, weil sie einfach viel zu lang auf dem Feld stand (am Ende mehr als drei Viertel der Spielzeit). Für die Vorentscheidung sorgte South Carolina mit dem ersten Ballbesitz der zweiten Halbzeit, als es seine beste Angriffsserie des Spiels (acht Spielzüge, 72 Yards, 44 davon durch Läufe von Lattimore, knapp fünf Minuten Ballbesitz) mit dem Touchdown zum 22:7 abschloss (21-Yard-Lauf von Lattimore).
Hoch - 14.11.2010
South Carolinas Spieler feiern nach dem 36:14-Sieg bei Florida ihren Head Coach Steve Spurrier. (© Getty Images)
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