Rainer Borst: "Wir haben Hamburg sehr gut präsentiert."

Rainer Borst Die Jugendauswahl des AFV Hamburg hat beim Jugendländerturnier 2010 den siebten Platz belegt. Dabei schmerzte wohl die Niederlage gegen die Auswahl Schleswig-Holsteins besonders stark. "Storm", gerade im vorletzten Jahr in die A-Gruppe aufgestiegen, sollte die Hanseaten mit 16:14 zum Auftakt des Turnieres schlagen und damit den Baustein für seinen fünften Rang legen. Der Jugendwart des AFV Hamburg, Rainer Borst, resümiert nachfolgend über die erzielten Ergebnisse und abzuleitende Erkenntnisse. Die Fragen stellte Jörg Schlüter.

football-aktuell.de:
Guten Tag Herr Borst. Bitte erzählen Sie uns; wie konnte es zu einem solchen Resultat kommen? Nur ein Sieg im Spiel um den siebten Platz rettete die Hamburger Jugendauswahlmannschaft „HAMJAM“ davor, in die B-Gruppe abzeigen zu müssen.

R. Borst:
Ich finde, wir haben uns trotz des siebten Platzes gut verkauft. Es gab keine hohen Niederlagen und stets nur enge Spiele. Oft fehlte uns nur eine Winzigkeit, ein Touchdown zu erzielen und wir hatten oft Pech im Spiel, wenn es darum ging, die letzten Meter erfolgreich zurückzulegen, um zu punkten. Wir haben Hamburg letztlich gut repräsentiert.

football-aktuell.de:
Im Vorfeld gab es Dispute zwischen dem AFV Hamburg und den Young Huskies, immerhin Deutscher Vize-Jugendmeister 2010. Hat dieser Streit HAMJAM geschadet und kann man damit auch den siebten Platz zumindest teilweise erklären?

R. Borst:
Es ist einer Vielzahl von Personen bekannt, dass es zu Unstimmigkeiten mit den Huskies kam. Aber man sollte sich auch nach einer gewissen Zeit immer wieder vertragen und bedenken, dass es nur um Sport geht. In Hamm waren rund zehn Young Huskies Spieler dabei und die drei Niederlagen entstanden nicht deswegen, weil ein paar Huskies zu wenig im Kader berücksichtigt wurden oder nicht bei den Trainingseinheiten anwesend waren. Die Einheit im Kader war stets vorhanden und das Team war gut aufgebaut. Hätten wir am Samstag genauso wie am Sonntag gegen Niedersachsen gespielt, wäre uns so manche Niederlage erspart geblieben. Es ist auch festzustellen, dass nicht nur Young Huskies fehlten, sondern auch andere Spieler von anderen Vereinen nicht mit nach Hamm gefahren sind, obwohl sie eingeladen wurden.

football-aktuell.de:
Gab es Ansätze und Bemühungen des Verbandes, sich mit den Huskies an einen Tisch zu setzen, um den Konflikt frühzeitig zu entschärfen?

R. Borst:
Natürlich haben wir im Vorfeld versucht, die Situation zu entschärfen. Konkrete Gespräche wird es noch in wenigen Tagen geben.

football-aktuell.de: Welche Konsequenzen können Sie sich aufgrund des Resultates in Hamm vorstellen? Müssen eingeladene und nicht angetretene Spieler und Coaches mit Sanktionen rechnen?

R. Borst:
Gemäß der Bundesspielordnung können hier Strafen verhängt werden. Wir als Verband müssen und wir wollen auch jeden Fall einzeln Spieler prüfen und behalten uns vor, hier entsprechend zu reagieren. Wenn jemand eingeladen wurde und beim Training anwesend war und plötzlich in Hamm fehlte, so müssen wir prüfen, ob es vielleicht ein kurzfristiges Problem im familiären Umfeld des Spieler gab. Wer sich bei uns aufgrund eines wichtigen Grundes (Arbeit am Wochenende, Krankheit, etc.) abgemeldet und entschuldigt hat, braucht keine Sanktionen befürchten.

football-aktuell.de:
Die Vorbereitungen der Hamburger Jugendauswahl beginnen scheinbar immer sehr kurzfristig nach der regulären Jugendsaison. Warum kann man HAMJAM Lehrgänge nicht über das ganze Jahr verteilt anbieten, so dass die Teammitglieder besser aufeinander abgestimmt werden und fester zusammenwachsen? Die kurzen Entfernungen in Hamburg als Standortvorteil bieten sich doch geradezu dafür an.

R. Borst:
Diese Art von Auswahl wäre nicht im Sinn von HAMJAM. Die Hamburger Auswahl wurde ganz bewusst so geschaffen, dass es keine feste Mannschaft geben soll. Wir wollen jungen Spielern, auch wenn sie im ersten Jahr noch nicht reif genug für HAMJAM waren, eine Beurteilung mit auf den Weg geben und ihnen im nächsten Jahr erneut die Chance geben, sich wieder vorzustellen. „Im nächsten Jahr darfst Du wieder kommen und uns zeigen, was Du inzwischen gelernt hast.“

football-aktuell.de:
Eine kurze Frage zum Allgemeininteresse am Footballsport. Fällt es in einem Ballungsraum wie Hamburg dem Sport immer schwerer, Jugendliche anzusprechen und sie für American Football zu begeistern? Wie könnten mögliche Lösungen für die Zukunft aussehen?

R. Borst:
Wir führen oft Flag Football-Schauveranstaltungen in Schulen durch. Das Interesse ist immer recht groß, aber am Ende müssen wir oft feststellen, dass von 100 Jugendlichen im Besten Fall einer uns treu bleibt. Den meisten Zuwachs erhalten wir durch Mundpropaganda und durch Spieler, die ihre Freunde einmal zum Training mitbringen.

Abschließend möchte ich gerne noch etwas Werbung für das kommende Wochenende machen. Wir veranstalten zusammen mit Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ein Länderspielturnier im Junior Flag Football (9vs9 Modus) auf dem Homefield der Hamburg Pioneers im Stadtpark. Das Projekt haben wir „Flag Force“ genannt. Kick off ist am Sonntag, den 31. Oktober um 11 Uhr. Leider musste Schleswig-Holstein kurzfristig absagen.

football-aktuell.de: So eine Footballveranstaltung zum Abschluß der Saison sollte sich jeder Sportsfreund sicherlich nicht entgehen lassen. Vielen Dank für Ihre Zeit und ihre interessanten Antworten.

Schlüter - 26.10.2010

Rainer Borst

Rainer Borst (© AFVHH)

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