Freigiebige Chargers

Vier Ballverluste in der ersten Hälfte - die San Diego Chargers durften sich am Ende bedanken, dass ihre Heimniederlage gegen die New England Patriots mit 20:23 noch im Rahmen blieb. Der sonst so explosive Passangriff der Gastgeber wurde einmal mehr in diesem Jahr zum Rohrkrepierer, auch wenn man mit 325 fast dreimal so viele Passing Yards produzierte wie Tom Brady und Co., die aber ein zweites Mal in Folge einen wichtigen AFC-Kontrahenten knapp und am Ende auch mit Glück knapp in Schach hielten. Während die Patriots weiter auf Playoff-Kurs schippern, wird die Lage für die Chargers nun immer prekärer.

Nur ein Field Goal hatten die Chargers zu Beginn erzielen können, ehe die Turnovers den Rest der ersten Hälfte für sie zum Fiasko werden ließen. Zweimal in Folge fumbelten Receiver nach dem Passfang, dann einmal QB Philip Rivers selbst, und schließlich warf er auch noch eine Interception hinterher. New England verwertete zwar nur zwei dieser Vorlagen zu Punkten mit der jeweils nächsten Angriffsserie, aber ein weiteres Field Goal vor der Pause sorgte immerhin auch für eben diese zehn Punkte Vorsprung.

Dies wiederum brachte die Mannen aus New England nach Wiederbeginn in die komfortable Situation ihren ersten eigenen Ballbesitz auch schon zur Verwaltung des Vorsprungs zu nutzen. Fast neun Minuten Spielzeit verbrauchte man, ehe Green-Ellis' Touchdown zum 20:7 die Vorentscheidung besiegelte. Danach geriet New England allerdings doch noch unter Druck, Rivers und die Chargers-Offense holten nun die Yards, die letztlich zwar nur die Stats aufpolierten, aber um ein Haar doch noch in die Verlängerung geführt hätten. Mittels Quarterback Sack kurz vor Ende des dritten Viertels vereitelte New England den möglichen Anschluss-Touchdown und setzte dem Field Goal der Chargers rund vier Minuten später noch ein weiteres eigenes entgegen.

Als die Chargers dann Mitte des vierten Viertels zum 13:23 kamen, gelang ihr Onside-Kick-Versuch und binnen drei Minuten war man auf 20:23 herangekommen. Die Patriots gerieten so doch noch einmal ins Schwimmen, scheiterten im Mittelfeld daran, den nötigen First Down zu holen, um das Spiel zu beenden. Nachdem Bill Belichik beim dritten Down den Spielzug überprüfen ließ, aber nicht Recht bekam, versuchte man es im vierten mit der Lauf-Brechstange, und hätte damit um ein Haar den Sieg hergeschenkt. San Diego kam so noch einmal in die Position, ein 50-Yard-Field-Goal versuchen zu können - die Länge stimmte, aber der Ball prallte vom rechten Torpfosten ab, und statt der erhofften Verlängerung rächten sich für die Chargers die Ballverluste schließlich doch noch.

Auerbach - 25.10.2010

#17 QB Philip Rivers (San Diego Chargers) (© Getty Images)