Umstrittene Entscheidung schenkt Steelers den Sieg

#7 QB Ben Roethlisberger (Pittsburgh Steelers)Nur noch Kopfschütteln war bei den Miami Dolphins nach der knappen 22:23 Niederlage gegen die Pittsburgh Steelers angesagt. Zum fünften Mal in Folge konnten die Dolphins nicht gegen die Steelers gewinnen, zum dritten Mal in dieser Saison verlor das Team darüber hinaus auch noch sein Heimspiel (alle drei Siege gelangen Miami auswärts). Ein Fumble von Steelers QB Ben Roethlisberger stand am Ende im Zentrum der Kontroverse und die Entscheidung hierüber kostete den Dolphins kurz vor dem Ende den Sieg.

Für beide Teams war es ein Spiel, was man unbedingt gewinnen wollte. Die Steelers wollten sich in der AFC North die Baltimore Ravens vom Hals halten, die mit den Buffalo Bills einen eigentlich relativ schwachen Gegner an diesem Wochenende hatten. Die Dolphins hingegen wollten unbedingt weiter mit dem Spitzenduo der AFC East New York Jets und New England Patriots Schritt halten. Doch kann in der Regel nur ein Spiel gewinnen und so überraschte es nicht unbedingt, dass die Entscheidung hier sehr knapp ausfiel.

Mit 6-0 gingen die Dolphins durch zwei Field Goals von K Dan Carpenter in Führung, doch genau dies kostete sie am Ende das Spiel. Denn den Steelers unterliefen in den ersten Spielminuten zweimal Fumbles in der eigenen Hälfte - Chancen aus denen Miami es verpasste Kapital zu schlagen. So waren die Field Goals aus 23 und 39 Yards zwar die Führung, doch fiel diese mit 6-0 deutlich zu niedrig für Miami aus.

Denn die Steelers kamen schnell ins Spiel zurück. Ein Field Goal von K Jeff Reed und ein Touchdown von WR Hines Ward drehten die Partie zu Gunsten der Gäste aus der Stahlstadt, zur Halbzeit stand es am Ende 16-17 aus Sicht der Dolphins. Im zweiten Durchgang dominierten die Defensivformationen beider Teams. Knapp fünf Minuten vor dem Ende erzielt Carpenter sein viertes Field Goal des Tages und bringt Miami mit 22-20 wieder in Führung. Doch Pittsburgh gelingt es auch noch eine Angriffsserie über das gesamte Feld zu bringen.

Rund zweieinhalb Minuten vor dem Ende stehen die Steelers an der zwei Yard Linie der Dolphins. QB Ben Roethlisberger klemmt sich den Ball unter den Arm und läuft in Richtung Endzone. Roethlisberger erreicht die Endzone, doch verliert er nach einem harten Tackling von Chris Clemons den Ball und ein Kampf um diesen Fumble entsteht unter mehreren Spielern. Dennoch: Touchdown sagen die Schiedsrichter und die Steelers jubeln.

Doch zu früh gefreut. Miami Head Coach Tony Sparano packt die rote Flagge aus und will diesen Spielzug überprüft wissen. Kein Touchdown argumentiert er und bekommt mit dieser Einschätzung recht. So wird zur Frage des Abends, wer denn nun den Ball an der 0,5 Yard Linie der Dolphins bekommen soll. Auch hierauf versuchen die Schiedsrichter und beide Mannschaften eine Antwort zu finden, doch die Fernsehbilder sind alles andere als eindeutig. So bekommen die Steelers den Ball zugesprochen und kicken gleich darauf das siegbringende Field Goal zum 22-23.

"Ich bin mit dem Ball gelaufen, habe einen Tackle abbekommen und gedacht, dass mein Arm jetzt gebrochen wäre. Er war richtig taub... Den Ball sah ich dann kurz vor mir am Boden liegen. Miami LB Ikaika Alama-Francis ist draufgesprungen, doch kam der Ball vorne wieder heraus. Da habe ich ihn herangezogen und ihn mir zu sichern versucht. Doch ein Spieler von Miami hatte aber auch die Hände drauf und so haben wir um den Ball gekämpft", beschreibt Roethlisberger die Vorkommnisse.

Etwas anders klingt die Version von Francis und den Dolphins. "Ich sah den Ball am Boden liegen und bin draufgesprungen. Ich hatte den Ball, es war ganz klar meiner. Ich habe ihn ganz fest in den Händen gehalten. Ich bin ja sogar damit aufgestanden und habe ihn den Schiedsrichtern übergeben. Daher verstehe ich die Entscheidung der Schiedsrichter nicht. Entweder ist es ein Touchdown oder ein Fumble und in diesem Fall hatte ich den Ball erobert", zeigt Francis Unverständnis über die Entscheidung der Schiedsrichter.

So sah sich auch Schiedsrichter Gene Steratore in der Pflicht die Entscheidung zu Gunsten der Steelers zu erklären. "Eigentlich war die ursprüngliche Entscheidung auf dem Feld ein Touchdown für Pittsburgh. Doch nach der Videoanalyse war klar, dass der Ball vor der Endzone herauskam. Das ist der erste Aspekt, den wir hier entscheiden mussten. Daher war es ein Fumble. Dann müssen wir über den zweiten Aspekt dieses Spielzugs entscheiden, wer in Ballbesitz gekommen ist. Um den Spielzug herumzudrehen und dem anderen Team den Ball zu geben, brauchen wir klare, unwiderlegbare Beweise der Balleroberung. Das habe ich dann auch draußen auf dem Feld gesagt. Es war ein Fumble, aber es gab keinen Videobeweis, wer den Ball erobert hat. Daher haben wir den ersten Aspekt dieser Challange verändert, den Touchdown zurückgenommen und auf Fumble entschieden. Miami hat deswegen keinen Timeout verloren, weil wir ja etwas an der Entscheidung über diesen Spielzug verändert haben. Aber wir konnten der Defensive nicht den Ball zusprechen, da wir keinen eindeutigen Videobeweis hatten, dass die Verteidigung den Ball erobert hat."

Natürlich enttäuscht über die Entscheidung war auch Miamis Head Coach Tony Sparano. "Die einzige Erklärung, die ich bekommen habe, ist was auf dem Feld gesagt wurde. Man hat mir mitgeteilt, dass obwohl unser Spieler mit dem Ball in den Händen aus dem Gewühl hervorkam und Francis den Ball auch den Schiedsrichtern übergab, es nicht möglich war zu sagen, wer den Ball ursprünglich erobert haben könnte. Es war ein Gewühl, ein Kampf um den Ball und da konnte man den Ballbesitz in dieser Situation nicht beweisen", erklärt Sparano. Der Grund für die Niederlage lässt er aber sicher nicht nur an diesem einen Spielzug festmachen. "Wir haben Chancen ungenutzt gelassen. Pittsburgh ist ein tolles Footballteam und wir hätten aus diesen beiden Fumbles zu Spielbeginn mehr Kapital schlagen müssen. Wir hätten hier zehn oder mehr Punkte erzielen müssen. Die Steelers haben eine sehr gute Verteidigung und das Spiel war sehr ausgeglichen, was auch die Statistiken belegen. Wir haben einfach in dieser Situation in der Red Zone nicht gut genug gespielt und haben auch danach selber zwei sehr kritische Big Plays im dritten Versuch abgegeben."

Schüler - 25.10.2010

#7 QB Ben Roethlisberger (Pittsburgh Steelers)

#7 QB Ben Roethlisberger (Pittsburgh Steelers) (© Getty Images)

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