Der Magier entzaubert?

Floridas Head Coach Urban Meyer war angesichts der Angriffsschwäche seines Teams zuletzt ziemlich ratlos.In Gainesville saß der Schock nach der 7:10-Niederlage der Florida Gators gegen Mississippi State tief. Die ersten Tage war kollektive Ratlosigkeit angesagt. Selbst die örtlichen Medien verharrten mehr in einer Art Schockstarre, anstatt bei Head Coach Urban Meyer härter nachzufassen. Zum ersten Mal seit 1999 verlor das Team drei Spiele in Folge, zum ersten Mal seit 2003 zwei Heimspiele in Folge, und den letzten Sieg der Bulldogs in Gainesville hatte es 1965 gegeben. Die ultimative Demütigung aber war, als Mississippi States Head Coach Dan Mullen, der bis vor zwei Jahren Offensive Coordinator unter Meyer gewesen war, sagte: „Das Ergebnis ist keine Überraschung. Unsere Mannschaft hatte erwartet, dieses Spiel zu gewinnen“. Eine solche Aussage wirkt vielleicht überzogen, aber sie zeigt, dass selbst die schwächeren Teams in der SEC zurzeit keine Angst mehr vor den Gators haben.

Inzwischen hat Meyer, der am Samstag eher sparsam auf Fragen der Journalisten geantwortet hatte, angekündigt, in der Offensive Veränderungen vornehmen zu wollen. Welche genau, ließ er offen. Er sagte lediglich, dass man Änderungen vornehmen wolle, die die Ausbeute im Laufspiel steigern sollen. „Seit dem Spiel gegen South Florida hat keiner unserer Running Backs ein Big Play gemacht, und das ist alarmierend“, so Meyer. Damit hat er zwar Recht, aber seine Optionen sind eher begrenzt. Der beste Running Back, Jeffery Demps, ist angeschlagen und bringt deshalb nicht seine volle Leistung, und auch die anderen Running Backs sind nicht hundertprozentig fit und haben ohnehin nicht die Qualität von Demps. Meyer hofft, dass die zweiwöchige Pause zwischen dem Spiel gegen Mississippi State und der Partie gegen Georgia (30. Oktober) Demps hilft, seine Fußverletzung auszukurieren.

Die Probleme bei den Running Backs sind auch nicht Meyers einziges Problem. Der Angriff wird von John Brantley, einem „Drop Back Passer“, geführt, obwohl Meyers Angriffssystem eigentlich einen läuferisch starken Quarterback braucht. Die Offensive Line enttäuschte bislang, und auch im Bereich der Wide Receiver kristallisierte sich noch keiner heraus, der eine ständige Bedrohung für gegnerische Defenses darstellt. Die Folge: Der Angriff der Gators belegt zurzeit nur Platz 91 in der Total-Yard-Statistik und ist deutlich ineffektiver als gewohnt. „Wir punkten normalerweise mit über 50 Prozent unserer Angriffe, Nummer eins in der SEC und landesweit, und sind zurückgefallen auf um die 19 Prozent“, untermauerte Meyer die Misere mit statistischen Zahlen, die wahrhaft alarmierend sind, gerade für Meyer, einen der innovativsten Angriffsspezialisten unter den College Coaches.

Trotz dieser Schwäche hatte Florida gegen Mississippi State genug Chancen, um sich mit einem knappen Sieg über die Ziellinie zu retten. Beim letzten Ballbesitz des Spiels hatte man sich in 13 Spielzügen von der eigenen 4-Yard-Linie bis an die 25-Yard-Linie der Bulldogs vorgearbeitet, ehe P Chas Henry, der zurzeit für den verletzten K Caleb Sturgis die Field-Goal-Aufgaben übernimmt, aus 42 Yards Entfernung nicht zum möglichen Ausgleich traf. Der voraufgegangene Angriff der Gators hatte nach Erreichen eines First Downs an Mississippi States 23-Yard-Linie im siebten Spielzug mit einem Fumble von Demps an der 17-Yard-Linie geendet. Im ersten Viertel war Floridas dritter Angriff mit einer Interception an Mississippi States 24-Yard-Linie beendet worden, was zugleich der Auftakt zu Mississippi States Angriffsserie war, die nach elf Spielzügen 64 Yards und fünf Minuten Ballbesitz mit dem Touchdown zum 10:0 abgeschlossen wurde (6-Yard-Lauf von QB Chris Relf). Und im zweiten Viertel war eine weitere lange Angriffsserie nach 15 Spielzügen und mehr als sechs Minuten Ballbesitz ohne Punkte geblieben, weil Henry aus 38 Yards Entfernung nicht getroffen hatte. Die einzigen Punkte waren den Gator mit ihrem ersten Ballbesitz in der zweiten Halbzeit gelungen, als eine schöne Angriffsserie (13 Spielzüge, 80 Yards, fünfeinhalb Minuten Ballbesitz) mit einem 5-Yard-Touchdown-Lauf von WR Omarius Hines gekrönt wurde.

Hoch - 22.10.2010

Floridas Head Coach Urban Meyer war angesichts der Angriffsschwäche seines Teams zuletzt ziemlich ratlos.

Floridas Head Coach Urban Meyer war angesichts der Angriffsschwäche seines Teams zuletzt ziemlich ratlos. (© Getty Images)

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