Versöhnlicher Saisonabschluss in Hannover

Nachdem die Hannover Spartans den sportlichen Abstieg nach der Niederlage in Kiel nicht mehr verhindern konnten, stand vor dem Heimspiel gegen die Baltic Hurricanes II vor allem ein versöhnlicher Saisonabschluss mit einem - dem ersten - Sieg auf dem Wunschzettel von Spielern und Fans. Oft hatte man sich im Laufe der Spielzeit das Leben mit unnötigen Fehlern selbst schwergemacht, was ein besseres Abschneiden in der Regionalliga verhinderte. An der nötigen Konzentration und Ernsthaftigkeit mangelte es vor dem Spiel demnach nicht.

Doch auch die Kieler wollten sich trotz der tabellarischen Bedeutungslosigkeit des Matches keinesfalls als höflicher Punktelieferant präsentieren. Das wurde bereits im Eröffnungs-Drive klar, der die Canes bis zwei Yards vor die Endzone der Spartans führte. Nun stockte das Laufspiel, dass die Kieler relativ sicher bis zu diesem Punkt geführt hatte, aber und die Defense der Spartans hielt dem Angriff stand. Auch als die Gäste sich entschieden, den vierten Versuch auszuspielen und auf das einfache Field Goal zu verzichten, konnte die Abwehr Punkte verhindern. Die erste Angriffsserie der Spartans wollte dann kurz vor der eigenen Endzone nicht wirklich ins Rollen kommen. Erst als beim Punt zwei 15-Yard-Strafen gegen Kiel verhängt wurden und der Drive glücklich fortgesetzt werden konnte, fand die Offense ins Spiel. Ohne den drohenden Safety im Hinterkopf gelang nun ebenfalls eine lange Reihe von erfolgreichen Spielzügen. Am Ende war es dann Themba Mndebele, der in der Ecke der Endzone einen Pass von Matt Crockett aus der Luft pflückte und somit schon für den Halbzeitstand von 7:0 sorgte.

Im zweiten Durchgang setzte Kiel gezwungenermaßen mehr auf den Pass. Und obwohl diese Maßnahme auch zu einigem Erfolg führte, gelang es den Hurricanes nicht, bis zur Endzone der Spartans vorzudringen. Im Gegenteil: Als das Heimteam noch in der eigenen Hälfte im Angriff war, ließ sich die Kieler Defense von einem angetäuschten Reverse hereinlegen und so musste Running Back BJ Marfo, der den Ball letztlich erhielt, nur noch einen Verteidiger bei seinem Touchdownlauf stehen lassen. Mit einem 14:0 im Rücken gingen die Spartans das letzte Viertel an und ließen sich von der Führung vielleicht sogar etwas zu sehr in Sicherheit wiegen. Denn als Kiel einen Punt Return in die Endzone trug, wurde es in Hannover noch einmal spannend. Die Canes konnten den anschließenden Onside Kick sichern und machten sich mit etwas mehr als zwei Minuten auf der Uhr noch einmal auf den Weg zum Ausgleich.

Dank lautstarker Unterstützung der Fans und vor allem dank der starken Nerven der Defense konnten sich die Hannover Spartans im letzten Spiel der Saison aber endlich einmal mit einem Sieg belohnen. Für das Team geht es mit Rückenwind in die Offseason. Die nächsten Monate werden zeigen, ob in der nächsten Saison der Wiederaufstieg in Angriff genommen wird, oder ob man sogar versuchen darf, sich noch einmal in der Regionalliga zu beweisen. Dass es zu mehr reichen könnte, als im Laufe der Spielzeit 2010 gezeigt, hat die Mannschaft am Ende bewiesen.

Garn - 20.09.2010

Themba Mndebele brachte die Spartans in Führung. (© Arash Mahramzadeh)