Kiel erkämpft sich Halbfinalteilnahme

Kiel visiert weiter den Einzug in den German Bowl 2010 anDas schwere Geläuf des Holstein-Stadions und die andauernden Regenfälle machten aus dem Halbfinale der Fördestädter gegen die Stuttgart Scorpions eine wahre Rutschpartie. Trotzdem überwog die Routine der Norddeutschen den Fleiß der Schwaben und die Kiel Baltic Hurricanes erreichten mit einem knappen 23:21 Erfolg das Halbfinale. Am kommenden Sonntag werden dann die zuletzt aufgrund ihrer Verstärkungen stark aufspielenden Dresden Monarchs ihre Visitenkarte abgeben und den Canes sicherlich eine große Nuss zum Knacken mitbringen.

Die Kieler Footballexperten vermuteten für das Viertelfinale schon das Schlimmste und erst eine gemeinsame Begehung mit den Fußballern von Holstein Kiel am Sonntagmorgen ließ den Anpfiff der Partie zu. So mochte es nicht verwundern, dass die ersten Angriffsversuche beider Teams mit Punts endeten, da größere Entfernungen sich diesmal nur sehr schwer und risikoreich über das Laufspiel überbrücken ließen. Diese Erfahrung musste auch der Scorpions Quarterback zu Beginn des Playoffs Spiel akzeptieren, als sich Jermar Jackson fumbeln ließ und den Ball verlor. DL Max Grewe sicherte den freien Ball und verschaffte dem Kieler Angriff somit die erste Möglichkeit zum Punkten. Die Gelegenheit ließ sich auch Timo Gross nicht nehmen und fing über 13 Yards die ersten sechs Punkte für Kiel, nachdem sich RB Simon Sommerfeld schon im ersten Versuch an der Stuttgarter Defensive Line festlief und ein langer Pass auf Damien Linson den notwendigen Raumgewinn nach vorne einbrachte.

So erkannten die Gastgeber zuerst, dass der heutige Nachmittag nicht über das Laufspiel zu gewinnen sei, sondern nur das Konzentrieren auf den sicheren Passfang ohne sich anschließend weiter zu bewegen zum Erfolg führte. Allenfalls ein kurzer Rush durch das schlammverzierte Kollegium sollte alternaiv zur Anwendung kommen und vom Scorpions Spielmacher Jermar Jackson auch exzellent zum 7:7 Ausgleich vorgeführt werden. Seine Vorblocker leisteten die notwendige Vorarbeit und die besondere Klasse der Stuttgarter Quarterbacks kam schnell zum Vorschein. Gekonnt wartete er ab, wenn seine Widersacher sich zu hurtig bewegten und ihn nicht mehr stoppen konnten, wenn er genau die andere Richtung einschlug, als seine Gegner erahnten. Ihm bei diesem Wetter über die kurze Distanz noch zu packen, erwies sich als fast unmöglich. Trotzdem sollte er an diesem Sonntagnachmittag nicht die wichtigen Big Plays vorbereiten oder erzielen, sondern vorerst den Norddeutschen den Vortritt überlassen. Ein sehenswerter 85 Yards Touchdown-Pass auf Damien Linson ließ erneut die Kieler Zuschauer jubeln und bestätigte zum zweiten Mal die Theorie, dass ein aus dem Stand gefangener Ball immer noch besser sei, als ein Turnover aufgrund eines fallen gelassenen Balles nach einem gefährlichen Lauf durch die Grasmatsche. Dass jedoch selbst Extrapunkte nicht ganz einfach zu kicken waren, bewies auch die folgende Szene, als der ansonsten sichere Platzkicker Julian Dohrendorf einen zu hohen Snap nicht festhalten konnte und Kontakt mit dem braunc-grünen Boden aufnahm.

Nach der Pause sollte erneut Scorpions QB Jermar Jackson zeigen, dass er keinesfalls gewillt war, die Partie ohne Gegenwehr zu verlieren, sondern als ebenbürtiger Gegner seine Chancen mit seinen Möglichkeiten, die immerhin einer besonderen Dimension entsprachen, zu suchen und auch zu finden. So schaffte er es, dass Stuttgart sogar zeitweilig nach einem drei Yards Laufspielzug in Führung ging, doch RB Jermaine Allen zeigte es seinem Widersacher auf seine Art und bewies erstmalig, dass sich der schwere Rasen doch zu überqueren ließ. Sein 69 Yards Rush konnte schon fast als wegweisend für den restlichen Verlauf der Partie angesehen werden, da auch Julian Dohrendorf zu Beginn des vierten Viertel mit seinem gelungenen Field-Goal-Versuch einen neun Punkte Vorsprung herausarbeiten durfte, der in der ansonsten engen Partie für etwas Sicherheit im Kieler sorgen sollte.

Doch Stuttgart gab sich immer noch nicht so leicht geschlagen und marschierte mit relativ sicheren Routen systematisch über das Feld. QB Jackson und seine Ruches durch die Mitte dokumentierten hier ihre Wichtigkeit, wurden allerdings auch von LB Dave Philistin hart gestoppt. Trotzdem war es den Stuttgartern, diesmal den Verteidigern vergönnt, für letzte Akzente zu sorgen. Eine 30 Yards Interception führte die Baden-Württemberger noch einmal in die Nähe einer erstmaligen Teilnahme an einem Halbfinale, doch die routinierten Kieler verstanden es, auch nach dem 23:20 die Nerven nicht zu verlieren und die Gameclock bei 1:23 Restzeitminuten zu kontrollieren. Ein neuer First Down und die abschließende Victory Formation reichten aus, um den sicheren Hafen und das glücklichere Ende für sich zu reklamieren.




Scoringliste:

07:00 Gross 13-Yard-Pass von Welsh (PAT Dohrendorf)
07:07 Jackson 5-Yard-Lauf (PAT Wurster)
13:07 Linson 85-Yard-Pass von Welsh
13:14 Jackson 3-Yard-Lauf (PAT Wurster)
20:14 Allen 69-Yard-Lauf (PAT Dohrendorf)
23:14 Dohrendorf 25 Yards Field Goal
23:20 30 Yards Interception Return TD (PAT Wurster)

Zuschauer: 3000



Schlüter - 20.09.2010

Kiel visiert weiter den Einzug in den German Bowl 2010 an

Kiel visiert weiter den Einzug in den German Bowl 2010 an (© Zelter Media Service)

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