Panther lassen Mavericks mächtig zittern

Spontan mussten die Verantwortlichen der Düsseldorf Panther mit Bier-Bänken und -Tischen zwei zusätzliche Kassen einrichten: So groß war der Andrang beim eigentlich bedeutungslosen letzten Saison der 2. Football-Bundesliga. „Wir hatten bei dem Andrang ein paar Probleme, jedoch hatten wir schnell reagiert und kurzer Hand zwei weitere Kassen installiert. So hatten wir die Lage schnell wieder im Griff. In der Halbzeit haben wir auch nochmal neue Getränke besorgt“, sagte Vorstandsmitglied Marcel Friedrich. Blickte man auf die gut gefüllten Ränge, konnte man viele Ehrengäste bekannte Gesichter sehen. „Heute hatten wir viele Ehrengäste im Stadion und es wurden viele hoffnungsvolle Gespräche für die Zukunft geführt“, so Friedrich.

Und nach anfänglich holprigem Beginn boten die Gastgeber und die Mönchengladbach Mavericks durchaus ansehnliche Football-Unterhaltung. Vor 2347 Zuschauern im Stadion an der Karl-Hohmann-Straße unterlagen die Zweitliga-Footballer der Düsseldorf Panther im letzten regulären Saisonspiel äußerst knapp mit 20:25 (0:14) den Mönchengladbach Mavericks. Anschließend wurden die Mavericks als Meister geehrt, die Panther müssen zum Hinspiel der Aufstiegs-Relegation beim Erstliga-Letzten Berlin Rebels am 19. September antreten, das Rückspiel ist am 3. Oktober (15 Uhr, Karl-Hohmann-Str.).

Trainer Martin Hanselmann bezeichnete das Spiel hernach als gelungene Generalprobe: "Das war genau die richtige Herausforderung für uns, ein starker Gegner, gegen den wir alles ausprobieren konnten." Zudem waren die Mavericks heiß darauf, ihre "Perfect Season" zu bekommen, als in allen Saisonspielen ohne Niederlage zu bleiben. So war es eine hart umkämpfte Begegnung, die beinahe etwas unglücklich mit der ersten Heimniederlage der Panther in diesem Jahr endete.

Denn wenige Minuten vor Schluss hatte Nationalspieler Dominic Hanselmann mit einem starken Fang sein Team beim Stande von 20:25 kurz vor die Endzone der Mavericks gebracht - schon ein Touchdown hätte zum möglichen Sieg gereicht, vom Extrakick ganz zu schweigen. Doch da zeigte sich, dass es eben doch sportlich um nichts mehr ging, da die ersten beiden Plätze in der Tabelle klar verteilt waren. Statt einen Ballträger oder Spielmacher Robert Demers mit dem Ei durch die Mitte zu schicken, probierten es die Panther vier Mal mit Pass-Spiel. "Das Risiko, dass sich einer verletzt, wäre es nicht wert gewesen", sagte Hanselmann anschließend.

Dass es überhaupt noch einmal spannend wurde, war in den ersten beiden Viertel allerdings überhaupt nicht abzusehen. Bei Sonnenschein und bestem Footballwetter leisteten sich beide Seiten viele Fouls, und als die Begegnung Fahrt aufnahm, waren vor allem die Mavericks immer wieder erfolgreich. Erik Galas fing Ende des ersten Viertels einen Pass seines starken Spielmachers Colin Clancy in der Endzone, Ende des zweiten Viertels erhöhte John McCardle per 1-Yard-Lauf mit seinem Touchdown - die Extrakicks hatte Danny Lange sicher verwandelt.

Die ohne Ballträger Steve Coles (beruflich in England) angetretenen Raubkatzen mussten also mal wieder den berühmten „Panther-Geist“ zeigen, denn das Spiel schien im dritten Viertel schon verloren, als die Gäste durch John McCardle (Touchdown) und Erik Gallas (Two-Point-Conversion) das 7:22 erzielten. Estrus Crayton hatte nach Pass von Robert Demers (Extrapunkt: Markus de Haer) zwischenzeitlich auf 7:14 verkürzen können. Nun schlug aber die Stunde von Demers, der nach einer mäßigen ersten Halbzeit nun immer besser ins Spiel kam. „Robert war in der ersten Halbzeit verunsichert. Er ist ein junger Quarterback und wird noch kommen. Um so glücklicher bin ich, dass er sich in der zweiten Hälfte fangen konnte und eine sehr gute Leistung gezeigt hat“, sagte Martin Hanselmann. Mit seinen Passempfängern machte es der erst 20-Jährige der bis dahin sehr guten Verteidigung der Gäste sehr schwer. Immer wieder fand er in Crayton, Hanselmann und Marcus Jäger eine freie Anspielstation. Crayton (insgesamt 12 Punkte) Jäger (6) und de Haer (2) verkürzten im weiteren Verlauf des Spiels schließlich auf 20:22. Selbst nach dem 12-Yard-Feldtor von Danny Lange war der Sieg noch möglich.

Am Ende war aber nicht mehr drin - weil die Panther zu spät aufwachten und lieber risikofrei die Generalprobe vor den Aufstiegsspielen beenden wollten. Anderthalb Minuten vor dem Abpfiff war der vierte Versuch vergeben, die Mavericks knieten ihre letzten Versuche ab, um die Uhr auslaiufen zu lassen. „Trotz der Niederlage bin ich absolut zufrieden mit der Leistung. Mönchengladbach hat alles gegeben und wollte heute die Perfect-Season klar machen", sagte Hanselmann, der sich nun mit Gegner Berlin Rebels beschäftigen will. Acht Videos habe er sich dafür besorgt.

Derweil klären die Panther-Verantwortlichen, inwieweit ein sportlich durchaus möglicher Aufstieg Sinn macht. Das bisherige Budget von rund 120 000 Euro müsste um mindestens 15 000 Euro aufgestockt werden - für Lizenzgebühren und Auswärtsfahrten. Das würde aber auch nur reichen, wenn der Großteil der Akteure weiterhin Mitgliedsbeiträge an den Verein zahlt. Rund 85 Prozent des Team seien das, heißt es, umgerechnet also etwa 10 000 Euro. "Eigentlich können wir das von Erstligaspielern nicht verlangen", sagt Vorstandsmitglied Marcel Friedrich, der nun auf den Zuspruch von weiteren Sponsoren hofft. Mit einem Budget von 150 000 Euro können man gut in Trainer und Spieler investieren, alles professioneller aufstellen (bspw. mit einem fest angestellten Geschäftsführer) und sportlich sogar oben mitmischen.

Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Panther zunächst sportlich gegen die Berlin rebels durchsetzen und über die Relegation gegen den Erstliga-Letzten den Platz im Oberhaus erkämpfen. Rund 3000 Zuschauer erwarten die Panther dann an jenem 3. Oktober, wenn sich diese Frage (hoffentlich erst) entscheidet. Friedrich stellt auch klar, dass es zum Aufstieg in die "German Football League" eigentlich keine Alternative gibt: "Auf diesem Niveau können wir das nicht viel länger halten, müssten im Gesamtpaket deutlich abspecken." Finanziell auf der einen, sportlich auf der anderen Seiten. Zumal die fünf Europameister im Tam bereits jetzt heftig von anderen Klubs umworben werden und im falle eine Verbleibs in der 2. Liga sicher wechseln würden. Friedrich: "Sie wollen alle bleiben, aber natürlich nur wenn wir in der 1. Liga sind." Und genau dieses Aushängeschild sehen die Panther-Verantwortlichen als motivierendes Mündungsbecken für ihre starke Jugendarbeit als unabdingbar an.

STATISTIK
Düsseldorf Panther – Möchengladbach Mavericks 20:25
Zuschauer: 2347

0:7 Erick Galas 5-Yard-Pass von Colin Clany, PAT Lange
0:14 John McCardle 3-Yard-Lauf, PAT Lange
7:14 Estrus Crayton 12-Yard-Pass Robert Demers, PAT de Haer
7:22 John McCardle 48-yard-Lauf, Two Point Conversion Galas
14:22 Estrus Crayton 21-Yard-Pass Robert Demers, PAT de haer
20:22 Marcus Jäger 20-Yard-Pass Robert Demers, Two Point Conversion no good
20:25 Danny Lange 27-Yard-Field-Goal

Goergens - 06.09.2010

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