Adler mit Arbeitssieg über Rebels
15 Jahre lang musste die Hauptstadt auf ein GFL-Derby warten. 1995 trafen die Berlin Adler und die Berlin Rebels das letzte Mal im Football-Oberhaus aufeinander. Beide Spiele konnten die Adler damals gewinnen; an der Seitenlinie im Defense-Staff der Adler ein gewisser Shuan Fatah als Defensive Coach. Nun, 15 Jahre später, konnte Fatah, heute Head Coach des aktuell erfolgreichsten Football-Teams Deutschland, sich wieder über einen Sieg freuen. Vor der Rekordkulisse von 1.742 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gewannen seine Adler mit 32:14 gegen den Aufsteiger und zementierten damit ihre Vormachtstellung in Berlin. Für die Rebels wird es dagegen langsam eng. Bei einem noch ausstehendem Spiel (das Rückspiel gegen die Adler kommenden Samstag) sieht alles danach aus, dass man Ende nur Platz sechs belegen wird und damit in die Relegation gegen den Zweiten der GFL 2 Nord gehen muss.
So deutlich, wie es das Resultat aussehen mag, war die Partei zwischen amtierenden Deutschen Meister und Europapokalsieger und dem Aufsteiger lange Zeit nicht. Die Adler hatten zunächst erhebliche Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. „Wir haben einmal mehr gezeigt, dass wir in der GFL mithalten können. Doch wenn uns Stammspieler ausfallen, wie durch die Herausstellung von Jason Osei (wurde nach einer Tätlichkeit vom Platz gestellt), können wir das nur schwer kompensieren. Dafür fehlt uns einfach die Tiefe.“ Head Coach Javier Cook konnte mit seinem Team zufrieden sein, auch wenn es am Ende gegen die Adler nicht reichen sollte. „Wir hatten unsere Chancen, doch man muss die gegen die Adler konsequent nutzten, sonst steht man auf verlorenem Posten.“ Und um die Adler an diesem Tag in Bedrängnis zu bringen, dafür hatte einfach der eigene Angriff zu wenig Durchschlagskraft.
Anders der Meister. Auch wenn es bis Mitte des zweiten Viertels dauern sollte, bis der Adler-Anhang nach einem 32-Yard-Field-Goal die ersten Punkte bejubeln konnte, zeigte man doch noch vor der Pause, warum man in der Tabelle oben steht und die Rebels unten. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff konnte der Angriff gegen eine bis dahin starke Gäste-Defense endlich Akzente setzen und nach einem schönen Lauf von QB Tobias Brüning den ersten Touchdown des Spiels erzielen. Dann wusch die Defense der Adler in Form von LB Patrick O’Neal scharf nach, als der bei der darauffolgenden Angriffsserie der Gäste einen Pass von Rebels-QB Darius Outlaw abfing und den Ball bis an die 1-Yard-Linie der Gäste tragen konnte. Den Rest erledigte Brüning mit einem Hechtsprung in die Endzone.
Nach dem Ausfall von QB Kyle Callahan im Spiel gegen die Assindia Cardinals Mitte Juli wusste man nicht genau, wer seinen Job übernehmen wird. Mit Brüning und Daniel Kiffner standen Offensive Coordinator Lee Rowland zwei junge unerfahrene, aber talentierte Spielmacher zur Verfügung. Beide teilten sich seitdem die Aufgabe, aber nun scheint Brüning sich den Job gesichert zu haben. „Tobias hat uns im Training überzeugt. Er wird unser Stamm-Quarterback für den Rest der Saison sein.“
Die Vorentscheidung fiel dann kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit. Nachdem der erste Angriff der Rebels ohne Erfolg blieb, legten die Adler ihre beste Angriffsserie des Spiels hin. Hauptakteur war erneut Tobias Brüning, der das Vertrauen, was die Coaches in ihn gesetzt haben, bestätigte. Mit kraftvollen Läufen sorgte er für großen Raumgewinn und gegen seine Rollouts mit anschließendem Wurf fand die Defense der Gäste nur selten ein Gegenmittel. Höhepunkt der Serie war dann sein Pass auf WR Hemaseh Heidary, der mit seinem Touchdown die Führung der Adler auf 23:0 ausbaute. Die Luft war danach ein wenig raus.
Auf Grund ihrer komfortablen Führung begannen die Adler ein wenig herum zu experimentieren und boten dadurch dem Angriff der Rebels mehr Optionen als nötig. So konnte RB David McCants, letztes Jahr noch im Trikot der Adler spielend, mit zwei Touchdown-Läufen noch seine Statistik etwas aufpolieren. Aber da der Adler-Angriff im weiteren Verlauf immer eine entsprechende Antwort parat hatte, geriet der Sieg nie in Gefahr.
Gohlke - 29.08.2010
QB Tobias Brüning erzielt kurz vor der Halbzeitpause seinen zweiten Touchdown gegen die Rebels (© Hundt)
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