Men in Black III - Zwei wie Pech und Schwefel

LT André Mathes (li.) und QB Joachim Ullrich - Zwei wie Pech und SchwefelFür zwei Beteiligte der deutschen Nationalmannschaft hatte sich in der Partie gegen Österreich der große internationale Kreis geschlossen. Das Turnier in Hessen ist für Spielmacher Joachim Ullrich und Offenseliner André Mathes durchaus ein Heimspiel. Ullrich stammt aus Hanau, spielte dort lange bei den Hawks in der Bundesliga. Mittlerweile lebt er in Gießen, arbeitet dort als Lehrer für Sport und Politik an einem Gymnasium. In der GFL ist er bei den Marburg Mercenaries aktiv. Mathes stammt aus Mainz, ist dort im Familienbetrieb als Metallbauer tätig. Frankfurt ist für ihn sportlich ein gutes Pflaster. Denn mit den Berlin Adlern gewann er im vergangenen Oktober in der Commerzbank-Arena die Deutsche Meisterschaft. „Es ist einfach toll, Zuhause zu spielen – obwohl es ja Hessen ist“, freut sich Mathes auf das Turnier.

Sportlich sind Ullrich und Mathes einen langen Weg miteinander gegangen, nicht nur in der Nationalmannschaft. Auch hier schließt sich für beide Spieler gegen Österreich ein kleiner Kreis. Denn Ullrich feierte 1997 gegen Österreich sein Debüt in der Herren-Nationalmannschaft, Mathes folgte zwei Jahre später ebenfalls gegen Footballer aus der Alpenrepublik in den Kreis der Nationalmannschaft. In der Saison 1999 spielten beide außerdem zusammen bei der Frankfurt Galaxy, teilten beim Trainingslager in den Vereinigten Staaten sogar ein Zimmer. Zwei Jahre später wurden sie dann mit Deutschland auch erstmals Europameister. Zudem spielten beide Akteure zusammen bei den Marburg Mercenaries in der GFL bevor es André Mathes dann vor zwei Jahren nach Berlin zu den Adlern zog.

Für Ullrich hatte der Auftritt in der Commerzbank-Arena einen besonderen Reiz. Denn im Gegensatz zu seinem Nationalmannschaftskollegen Mathes hatte er noch nie aktiv auf dem Rasen des Stadions gestanden. Als Ullrich bei der Galaxy war, hat er einmal nur in Ausrüstung an der Seitenlinie Platz nehmen dürfen. „Und im neuen Stadion war ich noch nie.“ Auch wenn es im Spiel der deutschen Mannschaft allgemein nicht so gut lief, so zeigte der zuletzt doch arg gescholtene Ullrich eine gute Leistung, nahm sogar einmal das Herz in die Hand und lief bei einem dritten Versuch über neun Yards und verpasste das neue First Down nur knapp.

Auch wenn Ullrich und Mathes mittlerweile nur noch zusammen in der Nationalmannschaft auf dem Rasen stehen, verbindet den Spielmacher und den Left Tackle eine mehr als nur kollegiale Freundschaft. Als Rechtshänder ist Ullrich auf die Fähigkeiten von Mathes besonders angewiesen, da er seine Blind Side schützen muss. „Mit Jo hab ich viele Höhen und Tiefen erlebt. Und es da schon so eine Art innere Verbundenheit. Auf dem Platz würde ich so ziemlich alles für ihn tun“, beschreibt André Mathes das Verhältnis zwischen den beiden. „Mich nervt es nur, dass er schon zwei Länderspiele mehr hat als ich und nun auf ewig der Lothar Matthäus des deutschen Footballsports sein wird“, fügt Mathes im Scherz hinzu.

Auch Ullrich sieht in Mathes einen wichtigen Mitspieler und Freund auf dem Rasen. „Wenn ich ein Abschiedsspiel machen würde, dann würde ich André als linken Tackle nominieren.“ Wie wichtig er auch im Verein war, beschreibt Ullrich anhand der folgenden Szene: „Ich kann mich noch an ein Spiel gegen Stuttgart erinnern. Wir hatten da so einen komischen Trickspielzug. Ich stand eine Weile rum, bekam dann den Ball wieder und sah dann nur noch den Linebacker vor mir stehen, aber auch Marc Biedenkapp völlig frei 50 Yards weiter unten. Und in dem Augenblick kommt André und räumt den Linebacker weg.“

Erfolgreicher auf der sportlichen Vereinsebene war allerdings nicht Ullrich als Quarterback, sondern Mathes als Offensive Lineman. Denn nach seinem Wechsel zu den Berlin Adlern gewann der Mainzer im vergangenen Jahr mit den Adlern die Deutsche Meisterschaft. In diesem Jahr folgte dann noch der Triumph im Eurobowl, der Champions League im American Football. Sowohl im Halbfinale als auch im Finale wurden mit den Tirol Raiders und den Vienna Vikings zwei österreichische Spitzenteams besiegt. Logisch wäre also, dass Mathes nun auch noch Europameister werden will. Doch der Mainzer stapelt tief: „Ich will einfach nur drei Partien gewinnen. Stark genug sind wir.“ Den ersten Schritt haben die „Men in Black“ getan.

Hundt - 26.07.2010

LT André Mathes (li.) und QB Joachim Ullrich - Zwei wie Pech und Schwefel

LT André Mathes (li.) und QB Joachim Ullrich - Zwei wie Pech und Schwefel (© Hundt)

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