Berlin Adler demontieren Lions

Die Adler präsentierten sich nach der Niederlage in Kiel gut erholtSelten sind die Braunschweig Lions im eigenen Stadion von einem Gegner so dominant vorgeführt worden, wie es sich am letzten Samstagabend gegen den amtierenden deutschen Meister aus Berlin zugetragen hat. Nach einem 38:7 Sieg aus Sicht der Adler nahmen die Hauptstädter verdient beide Punkte aus der Löwenstadt mit und wahrten somit ihre Chance weiterhin, auch 2010 die Nordmeisterschaft für sich zu entscheiden.

Beide Mannschaften agierten zunächst verhalten und konnten ihre beiden ersten Angriffsserien nicht in zählbare Punkte umsetzen. Relativ spät im zweiten Viertel fanden schließlich die Berliner Gäste zuerst zu ihrem Spiel zurück und beeindruckten ab Mitte des zweiten Viertels mit ihren Angriffswellen. QB Kyle Callahan zeigte sich nach der ersten Phase des Abtastens wieder sehr mobil und verfügte mit Thomas Emsländer eine effiziente Anspielstation, die zu ersten Erfolgen und Raumgewinnen führte. Ergänzend operierte der stets gefährliche RB Talib Wise über kurze Distanzen und erlief auch die erste Punktwertung für die Adler.

Andererseits agierten die Gastgeber nicht so präzise und QB Dennis Zimmermanns Zuspiel auf Philipp Dohrendorf und Tyrre Burks ließen auf noch nicht überwundene Abstimmungsschwierigkeiten schließen. Immerhin konnte der letztgenannte Amerikaner mit seinen großartigen und gefährlichen Returns stets für Furore sorgen, die aber erst immer dann möglich waren, wenn die Hauptstädter es wieder einmal verstanden, ihren Vorsprung auszubauen. So sorgte ein sehenswerter Pass auf Receiver Sebastian Judis für den zweiten Touchdown des Abends und im Braunschweiger Publikum fragte man sich frühzeitig, wer denn im Lions Team das Berliner Offense-Uhrwerk aufhalten und wie man die schwarz-gelbe Defense-Wand umspielen könne. Selbst der beim letzten Punktspiel noch stark auftrumpfende Austin Scott sollte sich nicht spielentscheidend in Szene setzen und diente eher als Notnagel und als eine letzte Anspielmöglichkeit, wenn wieder einmal die Passverteidigung der Berliner jeden Lions Receiver fachgerecht abschirmte. Da selbst zwei Field-Goal-Versuche der Löwenstädter vor dem Halbzeitpfiff nicht verwandelt wurden, galt es im Lager der Lions den Schaden so gering wie möglich zu halten. Doch auch dieses gelang nur mit begrenztem Erfolg. Berlin marschierte in atemberaubender Geschwindigkeit über das Feld und dem Meister reichte eine Spielminute, um kurz vor der Pause souverän den dritten Touchdown zu erspielen. Oliver Schmeling fand zunächst eine große Lücke in der Braunschweiger Verteidigung, zwei Passspiele auf Sebastian Judis sorgten für weitere sieben Yards und Kyle Callahan exekutierte über 14 Yards schließlich selbst.

Das Bild der Partie änderte sich auch im dritten Quarter nicht wesentlich. Das Braunschweiger Team sollte immerhin für eine kosmetische Korrektur sorgen. Die Grundlage legte ein abermals weiter Return von Tyyre Burks und Austin Scott zeigte nach einem großartigen Lauf, dass ein Ehrentouchdown in greifbare Nähe gerückt war. Er trug das Spielgerät bis an die 1 Yards Linie der Adler. Jabari Johnson scheiterte zwar im ersten Versuch, die letzten Grashalme zu überwinden, doch Scott behielt im zweiten Down die Nerven und sollte den ersten und einzigen Punkteerfolg der Niedersachsen zum 7:31 sichern.

Auf den Spielverlauf hatte diese Aktion allerdings keinen großen Einfluss mehr. Ein vorheriges gekicktes Field Goal und ein tiefer Pass auf Hemaseh Heidary hatten dem Meister bereits einen beruhigenden 31:0 Vorsprung beschert und er ließ sich von Austin Scott auch nicht mehr beeindrucken. Vielmehr nutzten die Gäste gegen Ende des dritten Drittels einen fallen gelassenen Ball aus, um das Spielgerät an der 15 Yards Line der Braunschweiger zurück zu erobern, um anschließend nach einem 10-Yard-Pass auf Sebastian Judis erneut zu jubeln und um diesen Fehler gnadenlos zu bestrafen.

Durch die physische Überlegenheit und ihren Möglichkeiten, stets variabel anzugreifen, gelang es Berlin letzten Endes den Rekordmeister, der den Wiederaufbau seines jungen Teams noch nicht abgeschlossen hat und sowohl Leistungsspitzen nach unten und nach oben zu verkraften hat, im eigenen Stadion vorzuführen.



Scoringliste

00:07 Wise 4-Yard-Lauf (PAT Wiehberg)
00:14 Judis 35-Yard-Pass von Callahan (PAT Wiehberg)
00:21 Callahan 14-Yard-Lauf (PAT Wiehberg)
00:24 Wiehberg 24 Yards Field Goal
00:31 Heidary 29-Yard-Pass von Callahan (PAT Wiehberg)
07:31 Scott 1 Yard Lauf (PAT Göbel)
07:38 Judis 10-Yard-Pass von Callahan (PAT Wiehberg)

Schlüter - 20.06.2010

Die Adler präsentierten sich nach der Niederlage in Kiel gut erholt

Die Adler präsentierten sich nach der Niederlage in Kiel gut erholt (© Zelter Media Service)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News GFLwww.gfl.infomehr News Berlin Adlerberlinadler.demehr News Braunschweig FFCwww.newyorker-lions.demehr News Braunschweig NY Lionswww.newyorker-lions.deSpielplan/Tabellen GFLLeague Map GFLSpielplan/Tabellen Berlin AdlerOpponents Map Berlin AdlerSpielplan/Tabellen Braunschweig NY LionsOpponents Map Braunschweig NY Lionsfootball-aktuell-Ranking GFLfootball-aktuell-Ranking Deutschland
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: