Cardinals-Endzone für Monarchs tabu
War es das Stadion? Der vermeintlich schlagbare Gegner? Der Dauerregen in Halbzeit zwei? Was auch immer die Dresden Monarchs an diesem Sonnabend in Dresdens Heinz-Steyer-Stadion negativ beeinflusste, es schien fast den gesamten Kader der Sachsen infiziert zu haben. Fahrig, unkonzentriert und kraftlos wirkte das Team von Head Coach Gary Spielbuehler. Von der im Rudolf-Harbig-Stadion gezeigten Klasse gegen den amtierenden Deutschen Meister Berlin (Endstand: 26:27) war kaum mehr etwas zu sehen. Allein Jeffrey Wollin (#23), Radko Zoller (#89) und Daniel Vöhringer (#12) zeigten offensiv ansatzweise ihr Können. Zu wenig gegen eine monoton laufende und keinesfalls überlegene Essener Mannschaft. Allen im Dauerregen der zweiten Halbzeit tapfer ausharrenden Fans gilt ein dickes Dankeschön. Auch wenn die Mannschaft nach einer indiskutablen Leistung gegen die Berlin Rebels erneut seine Anhängerschaft enttäuschte, ließ diese ihr Team nicht hängen. Eine Bundesligareife Leistung der Monarchs-Fans, eine allenfalls zweitklassige ihres Teams. Der bittere Endstand von 0:21 war eine Ohrfeige, die klaglos genommen wurde.
Dabei fing alles so gut an. Anständiges Laufspiel, solide Pässe, die Monarchs bewegten den Ball, ließen aber schon hier den bedingungslosen Willen zu finishen vermissen. Anders die Gäste um Quarterback Ben Widmyer. Mit ihrer recht monoton wirkenden Laufoffensive, überrumpelten die Gäste ihren Dresdner Gegner ein ums andere Mal. Auch die Defensive der Monarchs hatte bei weitem nicht ihren besten Tag erwischt, haderte immer wieder mit den eigenen Unzulänglichkeiten. Trotz der offensichtlichen Probleme hielt das Dresdner Bollwerk bis auf einen Gästedrive dem aufgebauten Druck stand. Ben Widmyer selbst trug über acht Yards den Ball in die Endzone Dresdens. Ein 0:7 schien verkraftbar. Noch hofften die Monarchs-Fans auf aufkommenden Angriffswind ihrer Mannschaft. Doch auch wenn das Team von Quarterback Bryan Waggener den Ball bewegte, einige schöne First Downs produzierte, in der Red Zone, den letzten 20 Yards vor der Endzone des Gegners, verließen es Kraft, Geschick und Glück.
So wurde ein in der Endzone gefangener Ball von Daniel Vöhringer aufgrund einer dummen Strafe der Monarchs zurückgepfiffen. Wenig später ging ein Field Goal des zuletzt großartig kickenden Jan Hilgenfeldt (#80) knapp daneben. Doch auch bei den Gästen lief längst nicht alles nach Plan. Kurz vor Ende der Halbzeit arbeiteten sich die Cardinals um ihre unverdrossen laufenden Angriffsspitzen Dervon Wallace (#20) und Sebastian Marquard (#8) bis zur Endzone der Monarchs vor. Der Touchdown misslang, ähnlich wie der anschließende
Field-Goal-Versuch. So blieb es beim mageren 0:7 zur Pause. Noch bestand Hoffnung, auch wenn zu den eigenen Fehlern nun auch noch der Regen das Passspiel der Königlichen erschwerte. Doch trotz der zunehmend schlechten Witterungsverhältnisse veränderte sich das Spiel kaum. Essen lief und das erfolgreich. Dresden arbeitete sich über das Feld, versagte jedoch auf den letzten 20 Yards. Gleich zwei Touchdownversuche der Monarchs in der Red Zone fingen die Gäste in Halbzeit zwei ab. Aus circa zehn beziehungsweise einem Yard Entfernung schmerzten diese Unkonzentriertheiten und ließen den Kader sichtlich verzweifeln.
Anders die Essener. Sebastian Marquard in Viertel drei, Dervon Wallace im letzten Viertel krönten ihr durchweg fehlerfreies Spiel mit den verdienten Touchdowns zwei und drei. Bis in die Schlusssekunden mühten sich die Monarchs vergebens. Keine Punkte, kein Glück, dafür regennasse und enttäuschte Gesichter.
Brock - 13.06.2010
Dresdens Quarterback Waggener trauerte drei abgewehrten Touchdown-Pässen hinterher. (© Brock)
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