Arbeitssieg für Kiel

Ein früher 61-Yard-Lauf von RB Simon Sommerfeld brachte zwar im ersten Viertel die Kiel Baltic Hurricanes auf die erhoffte Siegesstrasse zurück, die gegen Marburg vorläufig verlassen werden musste, doch es wurde gegen die Sachsen und Lions-Bezwinger aus Dresden kein leichter Aufgalopp, zudem das kontinuierlich nieselnde Regenwetter den Boden im Holstein-Stadion schwer bespielbar machte. Trotzdem setzten sich die Norddeutschen verdient mit 28:25 gegen die Monarchs durch und retteten damit die ersten beiden Punkte der Saison 2010 bis in die Zielgerade.

Auffällig an dieser Partie war vor allem nicht unbedingt das Wetter mit seinen herbstlichen Temperaturen, sondern vielmehr die kontinuierliche Rotation in den Teilmannschaften der Gastgeber. Viele junge Spieler erhielten wie schon gegen Marburg ihre Spielzeiten und damit auch verstärkt praktische Erfahrungen in der GFL. Die Folgen dieser neuen Einsatzpolitik sprechen durchaus für sich. Da die Aufgaben auf eine breitere Basis gestellt werden können, vermindert sich auch die Belastung und das Verletzungsrisiko für die Mannschaft im Ganzen. Zudem gelang es den Kielern, die Anzahl der Strafen zu reduzieren, die noch beim GFL-Season-Opener eine schwere Hypothek war. Der Lohn der Arbeit: In den ersten beiden Vierteln brachte der Monarchs Angriff keine nennenswerten Erfolge zu Stande und die umformierte Defensive Line der Norddeutschen konnte kontinuierlichen Druck auf den Dresdner Quarterback Bryan Waggener ausüben.

Einzig das 42 Yards Field Goal, dass durch Eric Seidel am Ende des ersten Quarters gekickt wurde und zum 7:3 führte, entstand aufgrund einer kuriosen Entscheidung. Die Canes lehnten eine Holdingstrafe gegen die Dresdner Offense ab, die dadurch wiederum den vierten Versuch ausspielten musste, jedoch das Kicking Team auf das Feld schickte. Trotz des schweren Bodens sollten aus nennenswerter Distanz die Anschlusspunkte für die Monarchen erspielt werden.

Ansonsten dominierten aber die Canes das Spielgeschehen und fielen durch funktionierendes Laufspiel ihrer Running Backs und aufmerksame jüngere Talente auf. Ein Pass von QB Jeff Walsh, der viel Zeit mit seinem Wurf auf Julian Dohrendorf hatte, motivierte den ehemaligen Lübeck Cougars Spieler mit einer gekonnten Körperdrehung seinen Bewachern zu entkommen und das 13:3 zu erkämpfen.

Nach der Pause modifizierten die Dresdner Gäste ihren Angriff leicht und setzten verstärkt auf ihr Kurzpassspiel, das bereits gegen Braunschweig zum Erfolg führte. Auch zeigte sich die Vorblockarbeit verbessert, so dass auch die Monarchs zu ihren Chancen kamen. Jared Dumm sollte schließlich im dritten Viertel mit einem zurückeroberten Ball den Abstand zu den Schleswig-Holsteinern verkürzen und auch Spielmacher Bryan Waggener steuerte sein Scherflein zu einer letztlich spannenden zweiten Halbzeit bei. Zusätzliche Spannung wurde aber auch deswegen möglich, weil die zunehmende Anzahl von Holdingstrafen auf beiden Seiten und die sich verstärkende Rutschpartie immer weniger präzise Pässe zuließ.

Vorerst erlösen sollte Canes QB Jeff Welsh mit zwei Zuspielen auf Damien Linson die Kieler Fans, die aber nach dem 28:25 Zwischenergebnis bei noch zwei rund Minuten Spielzeit einen Onsidekick von den Königlichen erwarteten. Dieser wurde jedoch nicht ausprobiert und nach einem erneuten First Down für die Kieler, welches Jermaine Allen erlief, wurde die Partie abgekniet.

Scoring:

07:00 S. Sommerfeld 61-Yard-Lauf (PAT Dannehl)
07:03 Seidel 42-Yard-Field-Goal
14:03 J. Dohrendorf 15-Yard-Pass von Welsh (PAT Dannehl)
14:10 Dumm Fumble-Recovery-Touchdown (PAT Hempel)
21:10 Linson 19-Yard-Pass von Welsh (PAT Dannehl)
21:17 Waggener 1-Yard-Lauf (PAT Hempel)
28:17 Linson 10-Yard-Pass von Welsh (PAT Dannehl)
28:25 J. Wollin 20-Yard-Pass von Waggener (Conv. Wahl)

Schlüter - 16.05.2010

In der Kieler Teamzone war wieder viel zu tun (© Schlüter)