Volunteers werden aus Schaden klug
Die University of Tennessee zog aus den Erfahrungen mit ihrem ehemaligen Head Coach Lane Kiffin die richtigen Schlüsse und baute beim Anheuern von Derek Dooley als Nachfolger von Kiffin in den Vertrag finanzielle Hürden ein, mit denen ein erneutes vorzeitiges Abwandern des Head Coaches zumindest erschwert oder gar verhindert werden soll. Die Universität veröffentlichte Mitte der Woche das so genannte Memorandum of Understanding mit Dooley, in dem die Vertragsbedingungen festgehalten sind. Für den Fall eines vorzeitigen Ausstieges aus dem Vertrag, der nach Abschluss der Saison 2015 (genauer am 14. Januar 2016) endet, müsste Dooley der Universität bis zu vier Millionen Dollar zahlen. Im einzelnen sieht die Buyout-Klausel so aus: Würde Dooley nach den Spielzeiten 2010 oder 2011 gehen, wären vier Millionen Dollar fällig, ein Ausstieg nach der Saison 2012 würde ihn drei Millionen kosten, einer nach der Saison 2013 eine Million, ein Jahr später wären es nur noch 750.000 Dollar und bei einem Abschied vor dem letzten Vertragsjahr 500.000 Dollar. Im Gegenzug, das soll nicht verschwiegen werden, hätte aber auch Dooley Anspruch auf eine ordentliche Abfindung, falls sich die Universität von ihm vorzeitig trennen wollen würden. Bei einer Vertragsauflösung nach einer der ersten drei Jahre stünden Dooley fünf Millionen Dollar zu, nach den folgenden beiden Jahren vier Millionen, und würde Dooley vor dem letzten Vertragsjahr entlassen, bekäme er 2,5 Millionen Dollar.
Der Hintergrund: Kiffin hatte die Volunteers im Januar diesen Jahres nach nur einem Jahr wieder verlassen, nachdem nach dem überraschenden Wechsel von Pete Carroll in die NFL der Posten des Head Coaches bei USC frei geworden war, wo Kiffins einst unter Carroll als Assistant Coach tätig gewesen war. Kiffins Ausstieg hatte Tennessee in der wichtigen Phase des Anwerbens von High-School-Abgängern kalt erwischt, zumal zu diesem Zeitpunkt keine namhafteren Kandidaten für den Posten bei den Volunteers mehr auf dem Markt waren. Die Wahl fiel schließlich auf Derek Dooley, der die letzten Jahre bei einem weniger prominenten Team, Louisiana Tech, unter schwierigeren Bedingungen gute Arbeit geleistet hat. Nach der Unruhe der Zeit seit der Trennung von Phillip Fulmer am Ende der Saison 2008 will man jetzt vor allem Beständigkeit, um sich unter Dooleys Führung möglichst bald wieder an die Spitze zumindest erst einmal der eigenen Conference (SEC) heranzuarbeiten. Eine leichte Aufgabe hat Dooley in Knoxville nicht übernommen. Ein besseres Abschneiden als 2009 (7-6) dürfte schwer zu erreichen sein, denn die Mannschaft verlor nach der letzten Saison viele Stammspieler, darunter mit SS Eric Berry, RB Montario Hardesty, DT Dan Williams und OLB Rico McCoy auch die meisten ihrer besten Leute.
Hoch - 02.04.2010
Tennessees Vertrag mit Head Coach Derek Dooley (hier bei Louisiana Tech) ist auf Langfristigkeit angelegt. (© Getty Images)
Leser-Bewertung dieses Beitrags: