AFVD gibt Kader für Japan-Spiel bekannt

RB Randall Payne traf bereits im vergangenen Sommer auf die Junioren-Auswahl Japans. Der Frankfurter steht nun neu im Aufgebot bei den Herren.Vor der Europameisterschaft im eigenen Land wollten die Spieler der deutschen Nationalmannschaft noch einmal die Herausforderung bekommen, gegen einen international renommierten Gegner spielen zu dürfen. Von den sogenannten Großen Drei im Welt-Football – Vereinigte Staaten, Japan und Mexiko – fehlte der deutschen Mannschaft eigentlich nur noch eine Begegnung gegen den zweifachen Weltmeister aus Fernost. Auf Seiten der AFVD-Führung wurden dann alle Möglichkeiten geprüft, wie, wann und wo sich ein Spiel gegen Japan realisieren lassen würde. Mit der Esprit-Arena in Düsseldorf wurden rasch ein Kooperationspartner und eine angemessene Austragungsstätte gefunden.

Der derzeitige Kader umfasst 60 Spieler, die sich ab dem 20. April im Trainingslager in Duisburg treffen werden. Erst vor dem Länderspiel am 24. April werden dann die 45 Spieler bekannt gegeben, die dann in Düsseldorf gegen den amtierenden Vize-Weltmeister spielen werden. Einfach war der Nominierungsprozess nicht. Denn der Trainerstab musste sich bei der Entscheidungsfindung allein auf die Leistungen der Spieler in der vergangenen Saison verlassen. Es sei daher durchaus möglich, dass sich bis zur Europameisterschaft die eine oder andere Veränderung ergeben könnte, meinte Happer.

Schon im Herbst hatte AFVD-Leistungssportdirektor Marshall Happer alle möglichen Kandidaten zu drei Sichtungslehrgängen in Düsseldorf, Braunschweig und Schwäbisch Hall eingeladen – damals aber nur mit dem Hintergrund, den Kader für die Europameisterschaft zu bilden. Ein etwaiges Freundschaftsspiel im Vorfeld war zwar angedacht, aber auf europäischer Ebene nicht mehr zu realisieren, da sich keine europäische Spitzenmannschaft mehr gefunden hatte, die bereit war gegen den scheinbar übermächtigen Gegner aus Deutschland anzutreten.

Der Kader der Nominierten selbst spiegelt die derzeitige Landschaft des American Footballs in Deutschland wider, auch wenn Happer im Vorfeld einige Absagen hinnehmen musste. „Es haben zwar nicht alle Kandidaten auch wirklich Interesse gehabt zu spielen, aber ich bin sehr zufrieden mit der Qualität“, freut sich der Leistungsportdirektor. Aus 20 verschiedenen Vereinen kommen die Spieler, darunter sieben GFL-2- und auch zwei Regionalliga-Vereine. Wobei Neuling Randall Payne zwar jetzt im Kader des Drittligisten Frankfurt Universe steht, aber eigentlich bei den Junioren und dann zuletzt in der Herrenmannschaft der Wiesbaden Phantoms gespielt hat. Und Milan Misic hat mit den Hamburg Blue Devils auch schon bessere Zeiten gesehen, blieb aber auch nach dem sportlichen Niedergang seinen „Blauen“ treu.

Eines verdeutlich die Nominierung des gebürtigen Frankfurters Payne aber: Es ist möglich, den nahtlosen Übergang von der Junioren- in die Herren-Nationalmannschaft zu packen. Denn Payne spielte noch im vergangenen Sommer mit der Nachwuchsauswahl des AFVD bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Canton. Nach dem Spiel gegen Japan wurde er zum MVP auf deutscher Seite gekürt. Bei der Wahl zum All-Star Team schaffte es Payne in die zweite Mannschaft. Wie die anderen Ballträger in der deutschen Mannschaft verfügt Payne über eine sehr gute Grundschnelligkeit. Eine Voraussetzung, die von den Trainern bei den Sichtungslehrgängen besonders beobachtet wurde. „Aber auch menschlich passt er hervorragend ins Team. Ich denke, dass wir ihn gut einbinden können“, sagt Happer.

Mit Samuel Shanon steht zudem noch eine weiterer ehemaliger Junioren-Nationalspieler im Kader, der in den vergangenen Jahren sowohl in der GFLJ als auch in der GFL 2 seinen Mann stand. Und auch zahlreiche Spieler, die derzeit beim GFL 2-Neuling aus Mönchengladbach im Kader stehen verfügen über langjährige Erstliga-Erfahrung. Im Fall von Christian Mohr sogar über die Erfahrung, bereits bei drei NFL-Teams im Pratice Squad gestanden zu haben. „Zu Christian muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Seine Erfahrung spricht für sich. Ich bin stolz, dass er dabei ist“, freut sich Happer darüber, den erfahrenen Spieler wieder im Kader zu haben.

Die breite Streuung und dass fast ein Drittel der Spieler derzeit nicht bei einem Verein der GFL spielt, zeugt nicht nur von der akribischen Arbeit, die der Trainerstab in den vergangenen Monaten geleistet hat. Es zeigt auch, dass - anders als in einigen etablierten Profi-Sportarten - viele der besten deutschen Footballer wohnortnah spielen, sei es aus Vereinstreue oder aus beruflichen Gründen, und dies für sie kein Nachteil ist, wenn es darum geht, auf dem Radar der Scouts der Nationalmannschaft aufzutauchen. Auch wenn Spieler wie Danny Washington aus beruflichen Gründen nicht am Trainingslager in Duisburg wird teilnehmen können, so steht er nach wie vor im Fokus der Trainer.

Mittlerweile gibt es auch auf der Position des Quarterbacks, die in vielen Vereinen bis vor wenigen Jahren fast ausnahmslos amerikanisch besetzt war, genügend Auswahl für das Nationalteam. Aber dies wird sich endgültig dann erst nach der EM in seiner ganzen Vielfalt erweisen, vor dem großen Turnier setzen die Bundestrainer erst einmal weiter auf bewährte Kräfte: Joachim Ullrich (Marburg Mercenaries) und Dennis Zimmermann (Braunschweig Lions), die in ihren Vereinen in der GFL den Starter-Posten inne haben, ergänzt durch Philip Stentzel (Cologne Falcons), bilden das Spielmacher-Trio der schwarz-rot-goldenen Auswahl.

Hundt - 26.03.2010

RB Randall Payne traf bereits im vergangenen Sommer auf die Junioren-Auswahl Japans. Der Frankfurter steht nun neu im Aufgebot bei den Herren.

RB Randall Payne traf bereits im vergangenen Sommer auf die Junioren-Auswahl Japans. Der Frankfurter steht nun neu im Aufgebot bei den Herren. (© Hundt)

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