Bielefeld gewinnt und verliert doch

Die Bielefeld Bulldogs haben im Abstiegskampf der Regionalliga West ihr Spiel gegen die Paderborn Dolphins mit 14:0 gewonnen, bleiben aber auf Grund des 14: 30 aus dem Hinspiel auf dem letzten Tabellenplatz.

Bei schönstem Sommerwetter fanden gut 400 Zuschauer den Weg ins Paderborner Hermann-Löns-Stadion. Das Publikum wurde im Vorprogramm durch eine Gladiatorenshow inklusive römischem Streitwagen von den Dolphins Cheerleadern auf die alles entscheidende Partie eingestimmt. Doch das Spiel begann sofort mit einem herben, psychologischen Dämpfer für die favorisierten Delfine. Bereits im ersten Angriff wurde der als Überraschung geplante Trickpassspielzug von den Bulldogs abgefangen und bis kurz vor die Paderborner Endzone zurück getragen. Der abschließende Touchdown signalisierte die frühe Führung der Gastgeber.

Der Dolphins Offensive fehlte, wie schön öfter in der Saison in entscheidenden Moment die richtige Durchschlagskraft. Das Ei wurde durch einige gute Läufe von Running Back Daniel Teubert zwar bewegt, doch es fehlte der so wichtige Punktgewinn. Zweimal befanden sich die Domstädter nur einige Zentimeter vor der generischen Endzone ohne dies verwerten zu können. Diese Chancen hätten nicht liegen gelassen werden dürfen. Zudem wurden abermals erzielte Raumgewinne durch Strafen zunichte gemacht.

Auch Paderborns Verteidigung offenbarte einige Schwächen, hielt aber gegen Bielefelds Angriffsbemühungen ein ums andere mal stand. Trotz des zweiten Touchdowns zeigten die Abwehrreihen der Delfine eine akzeptable Leistung. Kurz vor Ende der Spiels kamen die Gäste der Endzone noch einmal gefährlich nahe. Zum Glück für die Gastgeber entscheiden sich die Bulldogs den vierten Versuch auszuspielen, als auf das sichere Field Goal zu setzen. Sie erreichten die Endzone nicht und mussten den Ballbesitz abgeben. Mit dem Field Goal hätten sie im direkten Vergleich einen Punkt vorgelegen.

Die Paderborn Dolphins verbleiben nun mit einem Sieg und sieben Niederlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Head Coach Dirk Ruloffs nach dem Spiel: „Die Bulldogs haben sich hervorragend auf uns vorbereitet und alles gegeben.“
"Heute hat man ein anderes Team gesehen. Alle haben an einem Strang gezogen", so Bielefelds Head Coach Pieter Eyckerman. Auch die knapp 100 mitgereisten Bielefelder Fans strahlten nach der Partie. „Heute hat man wieder den alten Bulldogs Football bewundern können.", so ein Bielefelder Fan nach der Partie. Mit Sicherheit hat dieser Leistungssprung aber auch mit der Anwesenheit des neuen sportlichen Beraters der Bulldogs zu tun. Urgestein Cevin Conrad konnte von den Bulldogs reaktiviert werden.

Erwähnenswert ist aber auch der Rücktritt von Dolphins Uhrgestein Benjamin Jelassi, der nach 18 Jahren die Footballschuhe an den berühmten Nagel hängt. Jelassi spielte bereits in der Jugend bei den Delfinen und entwickelte sich zu einem absoluten Leistungsträger.

Die Delfine wie auch die Bulldogs haben beide noch je zwei Begegnungen vor sich. Es ist also bis zum letzen Spiel am 13. September spannend im Abstiegskampf der Regionalliga West.

Tillmann - 17.08.2009