Erster Sieg nach fast zwei Jahren

Eine unglückliche 18-28 Niederlage mussten die Nauheim Wild Boys am Samstagnachmittag gegen die Mainz Golden Eagles einstecken. Im Kellerderby der beiden Regionalligateam beendeten die Mainzer damit ihre Serie von fast zwei Jahren ohne Sieg. „Wir haben heute sehr gut gespielt und den Mainzern einen großen Kampf geboten. Dennoch müssen wir den vielen Verletzungen und der geringen Kaderdecke immer wieder Tribut zollen“, analysierte Offensive Coordinator Reinhold Pradt den Auftritt der aufopferungsvoll kämpfenden Nauheimer Footballer.

Dabei begann die Partie vielversprechend für die Wild Boys. Gleich mit dem ersten Angriff kamen die Nauheimer Footballer in Reichweite der Mainzer Endzone und so war es QB Martin Dieck selber, der aus kurzer Distanz das Lederei in die Endzone trug. Der Extrapunkt von Roger Köhler verunglückte schon beim Snap. So konnte Köhler reaktionsschnell sich noch auf den Ball werfen und Schlimmeres verhindern. Rund 200 Zuschauer im Nauheimer Sportpark bejubelten die Führung der Wild Boys und hofften auf weitere Erfolgserlebnisse für ihr Team, die sich aber zunächst nur für den Gegner einstellten. Ein langer Lauf von Ballträger Patrick Hänel und ein geglückter Extrapunkt brachten die Mainzer umgehend mit 6:7 in Führung.

Auch wenn der Nauheimer Verteidigung in der Folgezeit sicher kein Vorwurf zu machen ist – viel lief bei den Wild Boys nicht mehr zusammen. Vor allem das Laufspiel der Gäste um Patrick Hänel bereitete den Nauheimern mit zahlreichen Sweeps Probleme und so konnte Mainz die Führung konstant ausbauen. Erst in der zweiten Halbzeit keimte wieder ein wenig Hoffnung in den Reihen der Wild Boys auf. Mit einem schönen Pass von QB Martin Dieck fand WR Stanley Hazlet den Weg in die Endzone. "Das war echt ein toller Fang", lobte Heach Coach Dieck. "Stan spielt normalerweise eher Defensive Back und ist zudem auch noch am Knöchel verletzt."

Auch die Nauheimer Verteidigung konnte nun den Gegner stoppen und den Ball zurückholen, doch gelang dem Angriff um QB Dieck in dieser Angriffsserie nichts mehr. Den folgenden Punt nahmen die Gäste auf und trugen ihn über das gesamte Feld zurück zum 12-28. „Das hat uns das Genick gebrochen und das Spiel entschieden“, gab Pradt nach dem Spiel zu Protokoll. Zwar war es kurz darauf noch einmal Florian Zaddach, der mit einem in der Endzone gefangenen Pass seine Wild Boys auf 18-28 heranbrachte, doch der anschließende Onside-Kick konnte nicht von den Nauheimern gesichert werden. So gelang es den Gästen aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt die Uhr ablaufen zu lassen und den Sieg zu sichern.

Die Golden Eagles konnten damit den ersten Saisonsieg nach knapp zwei Jahren feiern, woran sie Trainer Marco Dilg auch erinnerte. „Das war erst ein Sieg, wir brauchen aber noch ein paar, um die Klasse zu halten.“ Anders sah es für sein Team Nauheims Assistenztrainer Reinhold Pradt. Zwar ist sich Pradt bewusst, dass sein Team den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen kann, doch ist er sich nicht sicher, ob dies das Beste für die Mannschaft der Wild Boys wäre. „Sicher ist der Klassenerhalt erstrebenswert und wir zeigen ja, dass wir in jedem Spiel kämpfen. Wir sind sicher kein Fallobst und hatten in den meisten Spielen auch die Chance zu gewinnen“, analysiert Pradt die Niederlage. „Auch heute haben wir für die uns zu Verfügung stehenden Mittel gut gespielt. Außerdem haben wir viele Neulinge im Kader, die noch wenig Erfahrung haben. Die Erfahrung, die sie jetzt sammeln wird für sie aber doppelt wertvoll in der kommenden Saison – egal ob wir in der Regional- oder Oberliga spielen.“

Schüler - 28.06.2009

Kaum aufzuhalten von den Nauheim Wild Boys: Mainz RB Patrick Hänel (© Schüler)